In drei Abteilungen arbeiten am NMBE 20 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Einige Schlaglichter auf Forschungs- und Sammlungsarbeiten im alten und neuen Jahr.
Wirbellose
Im 2016 wurden in der Abteilung Wirbellose Tiere 50 neue Arten entdeckt und erstmals wissenschaftlich beschrieben: 4 Käferarten, 15 Spinnenarten, 31 Schneckenarten. Die neuen Arten stammen aus Europa, dem vorderen Orient, Himalaya und Südostasien.
Im Lauf des Jahres wurden über 150’000 Sammlungsexemplare (Insekten, Schnecken/Muscheln, Spinnen) inventarisiert. Damit sind über 1.6 Millionen Exemplare erfasst. Die Arbeit wird uns nicht ausgehen, schliesslich kamen drei weitere bedeutende Spinnensammlungen ans Museum, unter anderem jene von Konrad Thaler (Innsbruck) – die grösste private Spinnensammlung Europas mit über 150‘000 Exemplaren.
Derzeit wird der zweite Teil der Roten Liste Terrestrische Mollusken Europas von unserem Malakologie-Kurator Eike Neubert geleitet. 30 Wissenschafttler aus Europa überprüfen ca. 1200 Arten von Landschnecken. Abteilungsleiter Professor Christian Kropf hielt am Internationalen Arachnologiekongress in den USA (Denver) einen Vortrag über «Panzerspinnen», in der Folge berichtete die BBC im Wildlife-Magazin «BBC Earth» (grösstes Natural-History-Magazin der Welt).
Und zu guter Letzt konnten wir die Habilitation unserer PostDoc Seraina Klopfstein feiern – die erste Frau am Museum, die sich habilitiert hat.
Das Naturhistorische Museum der Burgergemeinde Bern blickt auf ein hervorragendes Jahr zurück: Mit 130’945 Eintritten verzeichnet das Haus einen neuen Besucherrekord. Dank den kleinen, aber feinen Ausstellungen und einer Vielzahl von Veranstaltungen.
In der über 180-jährigen Geschichte des Naturhistorischen Museums der Burgergemeinde Bern hat das Haus noch nie so viele Eintritte zählen können. Mit 130’945 Besucherinnen und Besuchern verzeichnet das Museum einen neuen Besucherrekord. Im letzten Jahr lag die Zahl bei 107’845, was einer Steigerung um fast einen Fünftel entspricht. Der bisherige Besucherrekord stammt aus dem Jahr 2012 mit 127’946 Eintritten. Umso erstaunlicher ist das Ergebnis, da im letzten Jahr mit «Twannberg-Meteorit» nur eine kleine Ausstellung eröffnet wurde. Ein Publikumsmagnet stellten auch die vielfältigen Veranstaltungen im Haus dar. 2016 war aber auch aus meteorologischer Sicht ein tolles Museumsjahr – gerade im Vergleich zum Vorjahr.
Es ist keine Beleidigung, Martin Trüssel als Höhlenmensch zu bezeichnen. Er ist nämlich Initiant und Geschäftsführer der Stiftung Naturerbe Karst und Höhlen Obwalden (neko.ch). Trüssel ist zusammen mit seinen Kollegen der Höhlenforscher-Gemeinschaft Unterwalden daran, bislang unbekannte Höhlen in Obwalden und angrenzenden Karstgebieten zu erforschen und inventarisieren. Schon in mehreren Hundert Höhlen hat Trüssel ein Licht auf die Artenvielfalt geworfen. Jüngst haben wir dieses Bild von ihm erhalten – mit der Bitte, die Schnecke zu bestimmen. Gefunden hat er die Gehäuseschnecke in einer Spaltenhöhle auf dem Gebiet der Gemeinde Meiringen, auf 700 m ü.M. in einem Buchenwald. Da ist Trüssel an die Richtigen geraten: Mit Eike Neubert, unserem Malakologie-Kuratoren, haben wir einen international ausgewiesenen Schnecken-Forscher in unserem Haus. Neubert kommt zum Schluss, dass es sich aufgrund der vorliegenden Informationen um Helicodonta obvoluta (O. F. Müller, 1774) handeln dürfte.
Kakerlaken, Bondagekünstler und verückte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler machen sich bereit – heute Abend findet das Mad Scientist Festival statt! Wer nicht anstehen will, soll sich im VVK Tickets sichern: http://www.starticket.ch/0ShowInfo.asp?ShowID=92985&ShowDetails=1