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Trotz Fabulierens über "Pflicht-Homoehe"

Europaparlament bestätigt Oettinger als Haushaltskommissar

Trotz seiner homophoben und ausländerfeindlichen Ausbrüche geben die Abgeordneten grünes Licht für Günther Oettinger.


Günther Oettinger gehört zum Machtzentrum der EU-Kommission und ist unter anderem für Personalfragen zuständig (Bild: U.S. Department of Commerce / flickr)

  • 13. Januar 2017, 11:50h 8 2 Min.

Das EU-Parlament hat der Ernennung von Günther Oettinger als Kommissar für Haushaltsplanung und Personalwesen formal zugestimmt. Parlamentspräsident Martin Schulz (SPD) schickte am Donnerstag eine positive Beurteilung der drei zuständigen Parlamentsausschüsse an die Europäische Kommission, die nach der Anhörung des CDU-Politikers am Montag im Europaparlament erstellt worden war (PDF). Oettinger hatte sich bei dieser Anhörung für seine Hamburger Skandalrede entschuldigt, bei der er im Oktober Chinesen als "Schlitzaugen" bezeichnet und vor einer "Pflicht-Homoehe" gewarnt hatte (queer.de berichtete).

Nach der Anhörung sprachen sich Politiker der Sozialdemokraten, Grünen und Linken gegen die Entscheidung von EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Junker aus, Oettinger das Personalressort anzuvertrauen. Das Europaparlament kann allerdings die Kommission nicht zwingen, einzelne Kommissare abzusetzen, sondern stimmt lediglich über die gesamte Kommission ab. Kritiker des 63-Jährigen kündigten an, sie würden ein besonderes Augenmerk auf Personalentscheidungen von Oettinger legen, besonders im Bezug auf Antidiskriminierungsfragen.

LGBTI-Aktivisten protestierten gegen Ernennung

Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) hatte die Abgeordneten vergangene Woche noch dazu aufgefordert, gegen die Beförderung des CDU-Politikers zu protestieren. Rassismus und Homophobie dürften nicht "belohnt" werden (queer.de berichtete). Die deutschen CSD-Veranstalter forderten ebenfalls die Entlassung Oettingers (queer.de berichtete). Auch internationale LGBTI-, Menschenrechts- und Anti-Korruptions-Organisationen hatten sich gegen die Ernennung ausgesprochen.

Oettinger ist bereits seit dem 1. Januar offiziell als Haushaltskommissar im Amt. Zuvor war er für das Energieressort und später die digitale Wirtschaft zuständig. Vor seinem Wechsel nach Brüssel war Oettinger von 2005 bis 2010 Ministerpräsident von Baden-Württemberg. Bis heute ist er Mitglied im Bundesvorstand der CDU. (dk)

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#1 PatroklosEhemaliges Profil
  • 13.01.2017, 12:18h
  • Es muß endlich eine Regelung her, daß es möglich ist, unliebsame EU-Kommissare und nicht nur die gesamte EU-Kommission durch einen Mißtrauensantrag zu Fall zu bringen! Die ganzen Sesselpupser in Brüssel brauchen sich doch nicht zu wundern, wenn die EU-Verdrossenheit und damit die EU-kritischen und -feindlichen Parteien immer mehr Anhänger findet und die Menschen nicht mehr zur Europawahl gehen! Die nächste ist 2019 und auch diese werde ich boykottieren!
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#2 YannickAnonym
  • 13.01.2017, 14:58h
  • War doch von Anfang an klar...

    Diese Alibi-Befragung, wo Oettinger schon vorher die Fragen bekam, vorbereitete Antworten verlas (vielleicht sogar von einem Ghostwriter verfasst) und wo keinerlei Nachfrage erlaubt war, diente doch nur der Beruhigung der Kritiker.

    Die Bürger werden belogen und betrogen und bekommen eine Schmierenkomödie vorgespielt. Und die Polit-Elite macht weiter wie immer. Business as usual.

    Die haben dermaßen jeglichen Bezug zur Realität verloren, dass sie nicht mal mehr kapieren, wieso die Unzufriedenheit mit der EU immer weiter steigt und warum rechte Kräfte immer stärker werden. Oder es ist ihnen schlichtweg egal und sie wollen nur noch so lange wie möglich absahnen, damit sie (im Gegensatz zu den Bürgern) ihre Schäfchen im Trockenen haben, wenn der ganze Karren in den Mist gefahren ist.
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#3 PeerAnonym
  • 13.01.2017, 15:07h
  • Die EU bleibt ein undemokratsicher Haufen, wo Kungelei und Vetternwirtschaft regieren.
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