Das Orkantief „Friederike“ am 18. Januar war nach „Burglind“ bereits das zweite Unwetter über Deutschland in diesem Monat. „Friederike“ erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 203 Kilometern in der Stunde. Damit überbot sie sogar „Kyrill“, den teuersten Wintersturm aller Zeiten. Er fegte auf den Tag genau elf Jahre zuvor mit bis zu 202 Stundenkilometern über Deutschland. Vor allem in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen richtete „Friederike“ zum Teil schwere Verwüstungen an.
90 Prozent entfallen auf Sachschäden etwa an Gebäuden
Wie alle Stürme verursachte auch „Friederike“ dabei vor allem Schäden an Gebäuden: 900 Millionen Euro entfallen auf Sachschäden insbesondere an Gebäuden, 100 Millionen Euro auf Schäden an Kraftfahrzeugen. Die Schadenpalette reicht von beschädigten Schornsteinen, Satellitenanlagen oder Markisen bis zu komplett abgedeckten Dächern. Die Wohngebäudeversicherung kommt für Sturmschäden an Gebäuden auf, sofern die Gefahr „Sturm“ explizit mitversichert ist. Als „Sturm“ gelten Windgeschwindigkeiten ab 63 Stundenkilometern (Windstärke 8).
Schäden deutlich höher als zuerst geschätzt
Wenige Tage nach dem Sturm wurden die ersten Schadenprognosen veröffentlicht. Neben der Westfälischen Provinzial Versicherung AG mit einem erwarteten Schadenvolumen von 100 bis 130 Millionen Euro ist auch die Provinzial Rheinland mit erwarteten Schäden von bis zu 80 Millionen Euro von dem Sturm besonders stark betroffen. Die erste vom GDV veröffentlichte Schätzung ging noch von bundesweit versicherten Schäden in Höhe von rund 500 Millionen Euro aus. Mittlerweile wurde die Schadenschätzung auf eine Milliarde Euro erhöht.
Zweitschwerster Wintersturm seit über 20 Jahren
„Friederike“ ist damit der zweitschwerste Wintersturm seit 1997. Nur „Kyrill“ aus dem Jahr 2007 verursachte mehr versicherte Schäden (zwei Milliarden Euro). Auf Platz 3 folgt Lothar (1999) mit 800 Millionen Euro Schaden.