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#ToRussiaWithLove

Queere Fußballfans veranstalten Mahnwachen vor russischen Vertretungen

Vier Tage vor Beginn der Fußball-WM wollen LGBTI-Aktivisten in fünf deutschen Städten vor russischen Konsulargebäuden Händchen halten.


Queere Fußballfans befürchten Repressionen während der WM in Russland (Bild: QFF)

  • 7. Juni 2018, 12:44h 6 3 Min.

Für den kommenden Sonntag um 14 Uhr laden die Queer Football Fanclubs, das Netzwerk der schwul-lesbischen Fußball-Fanclubs, zu Demonstrationen vor den diplomatischen Vertretungen Russlands in Berlin, Bonn, Frankfurt, Leipzig und München ein. Die Veranstaltungen tragen den Titel: "Holding Hands For LGBTI Rights".

/ QFFde
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Die QFF-Aktivisten haben bereits seit Wochen unter dem Hashtag #ToRussiaWithLove unter anderem beim Internationalen Tag gegen Homophobie oder bei CSDs angesichts der am 14. Juni beginnenden Fußball-WM auf staatliche Repressionen gegen sexuelle und geschlechtliche Minderheiten in Russland hingewiesen. Die Teilnahme am öffentlichen Leben sei für LGBTI in Russland angesichts des Gesetzes gegen Homo-"Propaganda" praktisch unmöglich. Das betreffe auch queere Fußballfans bei der WM; sie müssten sich "sehr vorsichtig äußern und verhalten, um nicht zum Ziel staatlicher Verfolgung oder gar massiver körperlicher Übergriffe seitens gewaltbereiter russischer Hooligans zu werden", so QFF.

Dem Netzwerk gehören rund drei Dutzend schwul-lesbischer Fanclubs aus Deutschland, den Niederlanden, der Schweiz und Spanien an. Dazu zählen der Bayern-Fanclub MonacoQueers, der RB-Fanclub RainbowBULLS und der Fanclub Andersrum auf Schalke.

LSVD: Deutsche Politik und DFB müssen Flagge zeigen

Unterstützt wird die Aktion auch vom Lesben- und Schwulenverband in Deutschland. LSVD-Sprecher Christian Rudolph forderte am Donnerstag die deutsche Politik und den Deutschen Fußballbund dazu auf, "sich nicht nur mit der Weltmeisterschaft zu schmücken." Vielmehr sollte die Chance genutzt werden, "auf die schwierige Menschenrechtslage in Russland und die Verfolgung und Ermordung von homosexuellen und transgeschlechtlichen Menschen in Tschetschenien aufmerksam zu machen."

Rudolph erklärte weiter: "Russische Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen benötigen sichtbare Zeichen der Solidarität." So könnten Politiker oder Fußballfunktionäre ein Zeichen setzen, indem sie sich mit unabhängigen russischen Menschenrechtsorganisationen treffen oder Veranstaltungen des russischen LGBTI-Sporverbands besuchten. Eine Gruppe von Europa-Abgeordneten hatte zudem bereits Regenbogenschnürsenkel an WM-Teams verschickt (queer.de berichtete).

Zwar betonten die WM-Ausrichter zuletzt mehrfach, dass auch LGBTI-Sportfans willkommen seien und es trotz des Gesetzes gegen Homo-"Propaganda" keine Strafen für das Schwenken von Regenbogenfahnen in Stadien geben werde. Dennoch zeichnet sich bereits jetzt eine agressiv homophobe Atmosphäre ab; im WM-Austragungsort Rostow am Don brachte etwa ein Bäcker ein Holzschild mit der Aufschrift "Schwuchteln nicht erlaubt" an seinem Laden an und in der Stadt sollen auch Kosaken für die Sicherheit der Fans sorgen, die bereits angekündigt haben, küssende Homo-Paare der Polizei zu melden (queer.de berichtete).

Die Fan-Organisation "Football Against Racism in Europe" (FARE) warnt in ihrem kürzlich vorgestellten Bericht (PDF auf Englisch) zur Lage der Diskriminierung im russischen Fußball davor, dass sich in den letzten Jahren der Hass auf Homosexuelle in den Stadien verstärkt habe. Grund sei auch die Staatshomophobie unter Putin. Am Donnerstag veröffentlichte FARE einen ausführlichen Guide zur WM und allen WM-Städten, der auch Infos für LGBTI-Besucher bereit hält. In Moskau und St. Petersburg eröffnet die Organisation während der Spiele zudem ein "Diversity House" und hat für Fans eine Hotline geschaltet, an die sie sich bei Gewalterfahrungen wenden können (Whatsapp +7 916 948 11 08, täglich 10-23 Uhr). (dk)

Holding Hands For LGBTI Rights

Die Veranstaltungen beginnen am 10. Juni ist 14:00 Uhr vor dem jeweiligen Konsulargebäude.

Die Adressen lauten:

Berlin: Unter den Linden 63-65, 10117 Berlin

Bonn: Waldstr. 42, 53177 Bonn

Frankfurt am Main: Eschenheimer Anlage 33, 60318 Frankfurt

Leipzig: Turmgutstr. 1, 04155 Leipzig

München: Maria-Theresia-Str. 17, 81675 München

#1 PionAnonym
  • 07.06.2018, 13:05h
  • Die Fußball-WM sollte auf jeden Fall genutzt werden, um auf die dortigen Missstände aufmerksam zu machen.

    Nicht dass die glitzernde Oberfläche manche noch von der Wahrheit ablenkt und für deren Propaganda wie toll dort alles sei missbraucht wird.
  • Direktlink »
#2 swimniAnonym
  • 07.06.2018, 14:13h
  • gute aktion ----Russland muss endlich liberaler werden und Putins gift neutralisieren
  • Direktlink »
#3 D F BAnonym

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