Bilanz Ein Jahr Ehe für alle - Tausende Schwule und Lesben verheiratet

Berlin · Im ersten Jahr nach Einführung der Ehe für alle haben Tausende Schwule und Lesben in Deutschland geheiratet. Mindestens 10 000 gleichgeschlechtliche Ehen wurden seit dem 1. Oktober 2017 geschlossen, wie eine bundesweite Umfrage der Deutschen Presse-Agentur bei Standesämtern ergab.

Das schwule Ehepaar Michael (l) und Kai Korok. Sie haben im vergangenen Oktober als eines der ersten Paare im Zuge der Ehe für alle geheiratet hat und ein Kind adoptiert.

Das schwule Ehepaar Michael (l) und Kai Korok. Sie haben im vergangenen Oktober als eines der ersten Paare im Zuge der Ehe für alle geheiratet hat und ein Kind adoptiert.

Foto: dpa/Annette Riedl

Detaillierte bundesweite Zahlen werden vom Statistischen Bundesamt bisher nicht erhoben.

Seit der Gesetzesänderung können Schwule und Lesben genau wie heterosexuelle Paare heiraten. „Die Ehe für alle war ein wichtiger Schritt für ein gerechteres und offeneres Deutschland“, sagte Markus Ulrich, Sprecher des Lesben- und Schwulenverbandes (LSVD), anlässlich des einjährigen Jubiläums.

In mehr als zwei Dritteln aller Fälle ließen Paare ihre teils sehr lange bestehenden eingetragenen Lebenspartnerschaften in Ehen umwandeln. Auch die Umwandlungen der Partnerschaften werden in den Standesämtern mit einer feierlichen Zeremonie begangen.

Viele Behörden sprachen von einem großen Andrang kurz nach der Gesetzesänderung. Inzwischen liegt der Anteil der gleichgeschlechtlichen Ja-Wörter an allen Eheschließungen in vielen großen Städten bei mehr als 10 Prozent.

(dpa)
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