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Württembergische Landessynode

LSVD kritisiert evangelische Kirche

Die evangelische Kirche in Württemberg beharrt auf dem Segnungsverbot für Homo-Paare – als einzige Landeskirche Deutschlands. LGBTI-Aktivisten zeigen sich enttäuscht.


Die pittoresken evangelischen Kirchen in Württemberg wollen sich weiterhin nur an Heterosexuelle richten (Bild: Bildarchiv Stadt Böblingen)
  • 29. November 2018, 11:18h 15 2 Min.

Die Württembergische Evangelische Landessynode hat am Mittwochabend in Stuttgart über die Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Paaren beraten, aber keine Entscheidung getroffen. Landesbischof Frank Otfried July brachte zwar einen Gesetzentwurf zur Öffnung der Kirche für homosexuelle Paare, über den aber erst im Frühjahr 2019 entschieden werden soll und der von LGBTI-Aktivisten als bei weitem nicht ausreichend angesehen wird.

"Der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) ist enttäuscht, dass auch ein Jahr nach der Öffnung der Ehe gleichgeschlechtliche Paare von kirchlichen Trauungen und öffentlichen Segnungen in der Evangelischen Landeskirche Württemberg ausgeschlossen bleiben", erklärte Brigitte Aichele-Frölich, ein Vorstandsmitglied des LSVD Baden-Württemberg. "Der aktuelle Antrag zu den Segnungsgottesdiensten ist nicht mehr als eine Farce, sind die vorgesehenen Hürden für gleichgeschlechtliche Paare doch so hoch, dass es de facto nur wenigen Paaren möglich sein wird, ihre Ehen in einem Gottesdienst segnen zu lassen. Traugottesdienste bleiben Lesben und Schwulen auch mit dem neuen Antrag verwehrt."

Der Entwurf sieht vor, dass öffentliche Segnungen von Homo-Paaren zwar erlaubt werden, allerdings zunächst in maximal einem Viertel der Gemeinden. Zudem müssen drei Viertel des Gemeinderates sowie der Pfarrer und der Oberkirchenrat zustimmen – eine Hürde, die Hetero-Paare nicht überwinden müssen.

Württemberg ist die homophobste Landeskirche in Deutschland


So sieht der evangelische Flickenteppich der Akzeptanz von Homo-Paaren gegenwärtig aus (Bild: HUK e.V.)

Württemberg ist derzeit die einzige der 20 evangelischen Landeskirchen, die eine öffentliche Segnung von Homo-Paaren grundsätzlich verbietet. Grund für das Verbot ist die starke Position von Pietisten, die sich unter anderem in der LGBTI-feindlichen Bewegung "Lebendige Gemeinde" organisieren – diese Gruppe lehnt mit Verweis auf die Bibel nicht nur die Gleich­behandlung Homo­sexueller ab, sondern propagiert sogar teilweise die "Heilung" von Homo­sexuellen.

Bereits bei der Synode vor einem Jahr hatten die Delegierten sowohl einen Antrag für die Trauung für alle als auch zur öffentlichen Segnung von Homo-Paaren abgelehnt (queer.de berichtete).

In mehreren anderen Landeskirchen ist dagegen bereits jetzt die Trauung für alle geöffnet worden – zuletzt fasste Oldenburg einen entsprechenden Beschluss (queer.de berichtete). (dk)

#1 QwertzuuiopüAnonym
  • 29.11.2018, 12:39h
  • Pfarrer und der Gemeinderat sollen abstimmen, bevor eine Partnerschaft gesegnet werden kann, weil es Homos sind. Wie kann man sich vom Grundgedanken des neuen Testaments eigentlich so weit entfernen, ohne es selbst zu merken?
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#2 swimniAnonym
  • 29.11.2018, 13:12h
  • die evangelische Württembergische kirche ist auch sonst gnadenlos als Arbeitgeber.

    in jeder hinsicht. das kommt von dem verbreiteten hässlichen hochmut, sich besonders nah bei dem sogenannten Gott zu wähnen.
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#3 KetzerAnonym
  • 29.11.2018, 13:58h
  • Vor ein paar Jahren war ich mal bei einer Infoveranstaltung zum Thema Homosexualität und Religion im Schwulenreferat der örtlichen Uni.
    Einhellige Meinung war dort in der Diskussion, wer nicht möge, wie sich die Landeskirche des eigenen Wohnortes verhält, könne doch einfach in den Geltungsbereich einer anderen Landeskirche umziehen.

    Auf die Idee, den ganzen Zinnober gar nicht erst mitzumachen und aus der Kirche auszutreten, kam niemand.

    www.kirchenaustritt.de/
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