Ausgerechnet am Jahrestag des Nazi-Pogromnacht sind Mitglieder der Jungen Union dadurch aufgefallen, dass sie in einer Kneipe in Berlin ein umstrittenes Wehrmachtslied gesungen haben.
In einer Kneipe in Berlin haben aus Hessen und Rheinland-Pfalz angereiste Mitglieder der Jungen Union am Abend des 9. November 2018 ein umstrittenes Lied aus der Nazizeit gesungen. Wie der Tagesspiegel berichtet, wurde die grölende Gruppe von der Künstlerin Mia Linda Alvizuri Sommerfeld beobachtet. Die junge jüdische Frau fühlte sich dabei gar nicht wohl, denn sie hatte zuvor Blumen in Gedenken an die Opfer der Nationalsozialisten niedergelegt.
Zudem brüllten die Leute der JU Parolen gegen Homosexuelle.
Es gibt auch Videoaufnahmen der Szene in der Kneipe "Zur Quelle". Offenbar war den jungen Leuten bewusst, dass sie gefilmt wurden. Dennoch stimmten sie das sogenannte "Westerwaldlied" an.
Dieses Lied wurde erst 2017 aus dem Liedgut der Bundeswehr gestrichen. Es wurde vor allem von Soldaten der deutschen Wehrmacht während des Zweiten Weltkriegs gesungen und galt deshalb schon lange als umstritten.
Axel Hochrein vom Lesben- und Schwulenverband forderte vom Chef der Jungen Union, Paul Ziemiak, in einem Offenen Brief Aufklärung und sein Einschreiten gegen homophobe und wehrmachtsverherrlichende Tendenzen.
Die Mitglieder der Jungen Union waren auf einem Ausflug in die deutsche Hauptstadt gereist und hatten auch Paul Ziemiak getroffen.
Nicht nur in den sozialen Medien wurde der Zwischenfall vielfach kommentiert.