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Naturgefahrenreport 2018: Sturm, Hagel, Starkregen: die unberechenbaren Gefahren

Leitungswasserschäden sind in der Wohngebäudeversicherung die teuersten und häufigsten Schäden. Auf Platz 2 folgen Sturm und Hagel. Anders als beim Leitungswasser sind die Zahlen hier jedoch keineswegs konstant – sondern schwanken je nach Wetterlage in unberechenbarem Maß. Auch von Starkregen werden Gemeinden und ganze Städte immer wieder überrascht. Hilfe vom Staat gibt es nicht: Gegen Naturgefahren müssen sich Gebäudebesitzer selbst absichern.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hat den Naturgefahrenreport 2018 veröffentlicht: Naturgewalten haben 2017 in Deutschland insgesamt 2,9 Milliarden Euro Versicherungsschäden verursacht. (Im Vorjahr waren es 2,5 Milliarden Euro.) Rund 2,6 Milliarden Euro – und damit 90% der Gesamtsumme! – sind auf Sturm und Hagel zurückzuführen. 2016 waren es nur 65%. Starkregen und Hochwasser richteten 2017 Schäden in Höhe von gut 300 Millionen Euro Schäden an.

2018 wird zu den 5 schwersten Sturmjahren zählen

Die Stürme des Winters 2017/2018 haben bei den Wohngebäudeversicherern bereits Schäden in Höhe von mehr als 1,2 Milliarden Euro verursacht. „Wir gehen davon aus, dass 2018 in die Liga der fünf schwersten Sturmjahre der letzten 20 Jahre fallen wird", prognostiziert Dr. Wolfgang Weiler, Präsident des GDV. Mehr als die Hälfte der Schäden geht allein auf das Konto der beiden Stürme „Friederike" und „Burglind" im Januar 2018. Nur die Winterstürme „Lothar" (1999), „Jeanett" (2002) und „Kyrill" (2007) waren seit 1997 noch stärker als „Friederike".

Starkregen: das unbekannte Risiko

Neben Sturm und Hagel ist Starkregen ein zunehmendes Risiko. Die meisten Menschen unterschätzen diese Gefahr: Beim Stichwort „Überschwemmung" denken sie an Gewässer, nicht an Starkregen. Deshalb treffen die Wassermassen sie meist völlig unvorbereitet. Und das fast im Jahrestakt: Münster 2014, Simbach 2016, Leegebruch 2017, Wuppertal 2018 – immer wieder werden in Deutschland Städte und Gemeinden von Starkregenkatastrophen überrascht.

Auswertungen des Deutschen Wetterdienstes zeigen: Bereits einstündiger Starkregen kann hohe Schäden anrichten – und das nicht nur in Ufernähe, sondern geografisch uneingeschränkt. Eine große Rolle spielt die Bebauungsdichte. Denn wo der Regen nicht abfließen kann, richten die Wassermassen eher Schaden an. München ist mit 47% bebauter Fläche am stärksten versiegelt. Dann folgen Oberhausen mit 44% und Hannover mit 43%. Potsdam ist die grünste Stadt mit nur 13% bebauter Fläche. Konzepte für Veränderungen in den Städten, die z.B. das Versickern von Regen fördern, laufen - brauchen aber natürlich ihre Zeit.

Gefahr besteht ganzjährig – Staat schränkt Hilfen ein

Naturgefahren treten das ganze Jahr hindurch auf: Im Herbst sind es Stürme, zur Jahresmitte der Starkregen. Besonders von Juni bis August ist mit heftigen Niederschlägen zu rechnen. In diesen drei Monaten wurden von 2001 bis 2017 insgesamt 253 Starkregen-Ereignisse verzeichnet, im Monat März in denselben 16 Jahren nur ein einziges.

Das ganzjährige Risiko durch Naturgefahren macht die Absicherung der Immobilien unerlässlich. Gebäudebesitzer müssen hier aktiv werden: Staatliche Soforthilfen nach Naturkatastrophen gibt es wenn überhaupt nur noch für Betroffene, die sich nachweislich vergeblich um eine Elementarschaden-versicherung bemüht haben. Doch zu einer Ablehnung wird es sowieso nur im Ausnahmefall kommen: Gut 99% der Gebäude deutschlandweit sind problemlos versicherbar. Die übrigen 1% können fast alle mit Selbstbehalten oder nach individuellen baulichen Schutzmaßnahmen versichert werden.

 

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