US-Firmen besitzen 60 Prozent der "Weltklassepatente" in der KI

Eine neue Technologiestudie des Basler Wirtschaftsforschungsinstituts EconSight zeigt, dass Microsoft, die Google-Holding Alphabet und Intel führend bei den relevanten Patenten in künstlicher Intelligenz sind. US-Unternehmen dominieren demnach auch europäische Forschungsstandorte. China liegt als KI-Forschungsstandort auf Platz zwei.

Die neue Technologiestudie des Schweizer Wirtschaftsforschungsinstituts EconSight zeigt die Entwicklung der künstlichen Intelligenz, die wichtigsten Forschungsgebiete und die größten Anwendungsfelder auf. Außerdem identifiziert sie die bedeutendsten globalen Forschungsstandorte sowie die besten Unternehmen und Forschungsinstitutionen in der künstlichen Intelligenz. Dier Studie basiert auf einer umfassenden Patentanalyse mit einem neuen Bewertungsansatz, der die Identifikation von so gennanten Weltklassepatenten in den Mittelpunkt stellt. Das Ranking der besten 50 Unternehmen in künstlicher Intelligenz wird von den fünf großen amerikanischen IT-Unternehmen angeführt. Microsoft ist mit 1.339 Weltklassepatenten in künstlicher Intelligenz mit großem Abstand das beste KI-Unternehmen der Welt, gefolgt von der Alphabet-Holding (901 Weltklassepatente), Intel (409), Qualcomm (353) und Apple (201). Auf den weiteren Plätzen folgen mit Samsung, Sony, Tencent, Alibaba und Amazon mehrheitlich asiatische Unternehmen. Nur drei europäische Unternehmen befinden sich in den Top 50: Philips auf Platz 14 (108 Weltklassepatente in KI), Siemens auf Platz 16 (99) und Roche auf Platz 46 (50). US-Unternehmen besitzen 60 Prozent der Weltklassepatente in künstlicher Intelligenz. Unternehmen aus China (9.3 Prozent), Japan (10 Prozent) und der Europäische Union (8.8 Prozent) liegen auf ähnlichem Niveau. Die chinesischen Unternehmen haben ihren Marktanteil in den letzten drei Jahren auf 9.3 Prozent verdoppelt, während die Anteile der US- und EU-Unternehmen konstant geblieben sind. US-Unternehmen dominieren die KI-Forschung auch in anderen Ländern – In Großbritannien halten amerikanische Unternehmen gegenwärtig 65 Prozent aller am Standort erfundenen Patente (US:489, UK:119). In Frankreich (US:188, FR:93) und der Schweiz (US:120, CH:59) sind sie für 51 resp. 53 Prozent der Patente verantwortlich. In Deutschland liegt der Anteil der US-Unternehmen etwas niedriger bei 32 Prozent (US:220, DE:279). Dazu passt aktuell, dass etwa Amazon einen neuen Forschungscampus in direkter Nachbarschaft zum Tübinger Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme plant. Für die gesamte EU liegt der Anteil der amerikanischen Unternehmen bei 47 Prozent (US:1209, EU:972). "Damit halten die US-Unternehmen mehr Weltklassepatente in künstlicher Intelligenz in Europa als die Europäer selbst", so Kai Gramke, Geschäftsführer von EconSight.

Zur Website von EconSight, wo die Studie zum kostenlosen Download zur Verfügung steht.