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Rückblick auf das Versicherungsjahr 2018

Was hat sich 2018 in der Versicherungswirtschaft getan? Welche Themen und Entwicklungen haben die Branche beschäftigt? Welche wirken sich zukünftig auf die Versicherung von Immobilien aus? Hartmut Rösler, Geschäftsführer der AVW Unternehmensgruppe wirft einen Blick zurück auf das Versicherungsjahr 2018 und erläutert, wie die AVW auf die Marktgegebenheiten eingeht.

Digitalisierung in der Versicherungswirtschaft, digitale Disruption bleibt aus

2018 umtrieb die Unternehmen weiterhin das Thema Digitalisierung. Auch in der Versicherungsbranche hat die digitale Entwicklung weiter kräftig Fahrt aufgenommen. Die Versicherer reagierten auf die Herausforderungen einer digitalisierten Welt und investierten in neue Strukturen, Technik und Ideen. Der schwierige Weg von der Alt-IT auf neue Systeme prägte bei etlichen Versicherern das Geschäftsjahr. Der Hype um die Insurtechs wurde weiter gesteigert. Was sich in der Versicherungswirtschaft langfristig bewährt, muss sich jedoch erst noch zeigen. Die große „digitale Disruption“ blieb bislang aus. So ist auch das Thema Telematik in der Kraftfahrzeugversicherung weiterhin ein Nischenthema.

Fusionen und Übernahmen in der Versicherungswirtschaft

2018 gab es auch ganz traditionelle Entwicklungen, die das Branchengeschehen prägten. So hat der Trend zu Fusionen und Übernahmen deutlich zugenommen. Denn die Zeiten sind gut für einen Fusionsboom: Kaum Hoffnung auf Wachstum in stagnierenden Märkten und genug billiges Geld für teure Übernahmen. Aus Sicht der Versicherungskunden ist diese Konsolidierung der Anbieter allerdings zwiespältig zu beurteilen. Denn mit jedem Risikoträger, der als Anbieter ausfällt, reduzieren sich die verfügbaren Zeichnungskapazitäten. Das ist dem Preis- und Produktwettbewerb zunächst einmal abträglich.

Zunehmende Regulierung in der Versicherungswirtschaft

Eine Konstante im deutschen Versicherungsgeschäft war 2018 die zunehmende Regulierung. Aufregung gab es beim Lebensversicherungsreformgesetz. Hier hält die Politik, unterstützt von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin), die Abschlusskosten für zu hoch und hat eine Deckelung angekündigt. Einzelheiten sollen 2019 bekanntgegeben werden. Seitdem tobt eine Auseinandersetzung über diesen Eingriff in den Lebensversicherungsvertrieb. Kommt eine Deckelung der Provision, könnte das die Vertriebslandschaft stark verändern.

Freuen konnten sich die deutschen Lebensversicherer über einen anderen Eingriff der Politik. Die Erleichterung bei den Zuführungen zur Zinszusatzreserve (ZZR) wurde beschlossen. Rechtzeitig, um für die Bilanz 2018 zu greifen. Die „Korridormethode“ sieht einen zeitlich gestreckten Ausbau der Reserve vor. Dadurch dürften sich die Lasten der ZZR-Zuführung für alle deutschen Lebensversicherer 2018 von 20 Mrd. Euro auf 7-8 Mrd. Euro reduziert haben.

Notlagen gibt es zunehmend bei den deutschen Pensionskassen, von denen mehrere mittlerweile unter intensivierter Aufsicht der BaFin stehen und teils Leistungskürzungen und Beitragserhöhungen planen. Die Aufbruchsstimmung in der Betrieblichen Altersversorgung kontrastiert mit diesen schlechten Nachrichten, wo bei etlichen Unternehmen die Mittel nicht mehr ausreichen, um die Garantien der Vergangenheit zu bedienen. Die öffentliche Debatte um den Run-off von Lebensversicherungsbeständen kratzt zusätzlich am Image der Lebensversicherung.

Wohngebäudeversicherung 2018 wieder in der Verlustzone

Die Beitragseinnahmen in der Schaden- und Unfallversicherung sind 2018 laut einer Hochrechnung des Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) um rund drei Prozent auf knapp 71 Mrd. Euro gestiegen. Die Schaden-Kosten-Quote wird voraussichtlich bei 96 Prozent und somit für die Versicherer im positiven Bereich liegen.

In der Wohngebäudesparte sah es laut der aktuellen Hochrechnung jedoch nicht so positiv aus: Die Beitragseinnahmen stiegen um 6,5% auf 7,7 Mrd. Euro, jedoch erhöhten sich die Versicherungsleistungen aufgrund schwerer Sturmereignisse um ein Fünftel auf 6,3 Mrd. Euro. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) erwartet für 2018 somit eine Schaden-Kosten-Quote von 108%. Das sind rund zehn Prozentpunkte mehr als in den beiden Jahren zuvor. Dies obwohl die Wohngebäudesparte zuletzt von den Versicherern mit hohem Augenmerk - bei ansonsten relativ konstanter Schadenlast – auf Rentabilität getrimmt wurde. Jedoch macht es vor allem der vertriebliche Wettbewerb insbesondere durch Makler wie der AVW den Versicherern augenscheinlich schwer, in der Prämienkalkulation Reserven für tatsächlich risikobehaftete Schadenursachen einzupreisen, die z.B. als Sturmereignis im Rahmen der gewöhnlichen Deckung, d.h. auch ohne Elementarversicherungsschutz mitversichert gelten. Über die aktuellen GDV-Zahlen lesen Sie mehr im Beitrag Wohngebäudeversicherung in der Verlustzone in diesem Newsletter.

Was bedeutet das aktuelle Marktumfeld für die Versicherung von Immobilien?

Fusionen führen zu weniger Risikoträgern am Markt und negative Ergebnisse in der Wohngebäudesparte zu selektiver Zeichnungspolitik und restriktiven Regulierungsverhalten der meisten Versicherer. Es ist gut, in solch einer Situation einen starken Partner wie die AVW an der Seite zu haben, der sich aktiv für die Kunden einsetzt und bei den Versicherern das Bestmögliche herausholt.

Schadenmanagement wird wichtiger Faktor

Vor dem genannten Hintergrund kommt dem Schadenmanagement weiter steigende Bedeutung zu. Dies umfasst einerseits die administrative Abwicklung von Frequenzschäden und andererseits die qualifizierte Schadenanalyse und -beratung mit dem Ziel, den Schadenaufwand der wohnungswirtschaftlichen Kunden zu reduzieren bzw. durch präventive Maßnahmen zu begrenzen. In diesem Zusammenhang bereitet die AVW die kundenindividuellen Schadendaten strukturiert auf, analysiert die Schadenursachen und deren Häufung, berät hinsichtlich Schadenprävention und nutzt die daraus gewonnenen Erkenntnisse gegebenenfalls zur Modifizierung der Versicherungsdeckung und Vertragsgestaltung.

Insbesondere im  Bereich von Leitungswasserrisiken bestehen gute Möglichkeiten, durch strukturierte Aufbereitung von Schadeninformationen und -ursachen, die Risiken und somit den Schadenaufwand der Kunden zu vermindern. Die AVW unterstützt darüber hinaus beim Thema Schadenprävention von Leitungswasserschäden mit dem FORUM LEITUNGSWASSER. Damit bietet die AVW einen weiteren Zusatznutzen mit dem Ziel, bei reduziertem Schadenaufwand die Versicherungskosten abzusenken beziehungsweise im verhärteten Marktumfeld zu stabilisieren. 

Sie wünschen Beratung zu den oben genannten Themen? Kommen Sie gern auf uns zu, auch wenn Sie noch nicht zu unserem Kundenkreis gehören.