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Steinigung von Lesben und Schwulen

Auswärtiges Amt bestellt Botschafterin von Brunei ein

Weil der Sultan von Brunei die Todesstrafe für Homosexualität einführen will, hat das Auswärtige Amt heute die Botschafterin des südostasiatischen Landes zum Gespräch einbestellt – eine seltene diplomatische Sanktion.


Das Auswärtige Amt in Berlin (Bild: photothek / Auswärtiges Amt)

  • Von Markus Kowalski
    1. April 2019, 16:16h 40 2 Min.

Das Auswärtige Amt in Berlin hat die Botschafterin von Brunei, Rakiah Hj Abd Lamit, einbestellt. Das teilte das Amt am Montag auf Anfrage von queer.de mit. "Die Botschafterin von Brunei war heute zum Gespräch im Auswärtigen Amt", heißt es von einem Sprecher. "Dabei haben wir unsere Sorge im Zusammenhang mit der Einführung des Scharia-Strafrechts zum Ausdruck gebracht. Gleichzeitig haben wir an Brunei appelliert, bestehende internationale Menschenrechtsverpflichtungen einzuhalten."

Am Montag forderte der Lesben- und Schwulenverband (LSVD) die Bundesregierung auf, die Botschafterin von Brunei einzubestellen. Daraufhin schrieb Staatssekretär Michael Roth (SPD) auf Twitter: "Das werden wir tun."

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Einbestellung bedeutet in der Sprache der Diplomatie eine untere Stufe einer Sanktion, die zwischen formloser Einladung und Abgabe einer Protestnote angesiedelt ist. Unter Staaten mit freundschaftlichen Beziehungen ist diese Maßnahme sehr unüblich.

Internationaler Protest gegen die Todesstrafe

Ebenfalls am Montag hatte die Menschenrechtskommissarin der Vereinten Nationen, Michelle Bachelet, die angekündigte Todesstrafe als "unmenschlich" kritisiert (queer.de berichtete). Ab dem 3. April sollen in Brunei neue Scharia-Gesetze eingeführt werden. Sie sehen unter anderem vor, Homosexualität mit dem Tod durch Steinigung zu bestrafen (queer.de berichtete).


Sultan Hassanal Bolkiah im Jahr 2002. Bild: Corporal Kyle J. Cosner, USASOC PAO, Wikimedia

Noch am Wochenende verteidigte der Sultan von Brunei, Hassanal Bolkiah, die angekündigten Verschärfung. "Brunei Darussalam ist ein souveränes islamisches und völlig unabhängiges Land und es hat, wie andere unabhängige Länder, seine eigenen Gesetze", sagte er in einem Statement. In der vergangenen Woche hatten Prominente wie Elton John und George Clooney aus Protest angekündigt, die Hotels im Besitz des Sultans Bolkiah zu boykottieren (queer.de berichtete).

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#1 Patrick SAnonym
  • 01.04.2019, 18:14h
  • Na immerhin mal ein positives Signal von Hr. Maas, nachdem er es geschafft hat, auf der letzten Pressekonferenz mit Herrn Lawrow Tschetschenien mit keiner Silbe zu erwähnen und die Weltpresse somit um die Stellungnahme Russlands gebracht hat.
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#2 Taemin
  • 01.04.2019, 19:40h
  • Der Zusatz "Darussalam" im Staatsnamen bedeutet "Ort des Friedens" und bezeichnet nach islamischer Tradition einen Ort, in dem vollumfänglich die Regeln des Islams gelten. Nach islamischem Verständnis ist ein Land, in dem nach den Gesetzen der Scharia vom Staat gefoltert und gemordet wird, ein Ort des Friedens. Folgerichtig gelten z.B. die europäischen Länder, in denen die Todesstrafe abgeschafft und die Folter verboten ist und die Mensachen vom Staat zu schützende Grundrechte besitzen, als "Ort des Krieges". Die Perversion im islamischen Denken ist nicht zu überbieten.
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#3 zundermxeAnonym
  • 01.04.2019, 19:50h
  • Ein kleines Signal - zu klein angesichts von Folter und Mord per Gesetz.

    Die Aberkennung des Bundesverdienstkreuzes spätestens am 03. April wäre wenigstens eine ernsthaftere MaasNahme. Wenn auch keine abschließend ausreichende.
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