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Verklebt. So sah das Mahnmal für die verfolgten Homosexuellen der NS-Zeit nach einer der vorangegangen Attacken aus.

© Rainer Jensen/dpa

Farbattacke im Regierungsviertel: Mahnmal für homosexuelle NS-Opfer beschädigt

Das Mahnmal für die homosexuellen NS-Opfer ist erneut beschädigt worden. Der Lesben-und Schwulenverband erstattete Anzeige.

Es steht in einer der am besten bewachten Nachbarschaften in Berlin: das Mahnmal für die in der Nazi-Zeit verfolgten Homosexuellen. Dennoch ist der Gedenkort im Regierungsviertel immer wieder Ziel von Attacken - jetzt erneut wieder. Laut Mitteilung des Lesben- und Schwulenverbandes Deutschlands (LSVD) ist das Mahnmal mit weißer Farbe beschmiert worden. Der Verband habe Anzeige erstattet, hieß es weiter.

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Der Gedenkort wurde am 27. Mai 2008 enthüllt. In dem grauen Kubus gegenüber dem Holocaust-Mahnmal läuft in Endlosschleife ein Film, der durch ein Fenster betrachtet werden kann (das nun beschmiert worden ist) und der alle paar Jahre gewechselt wird.

Derzeit läuft als insgesamt dritter Film ein Schwarz-Weiß-Video der israelischen Multimediakünstlerin Yael Bartana. Ihr Film war von einem internationalen Gutachtergremium aus elf Vorschlägen ausgewählt worden. Er zeigt zwei sich küssende Frauen und zwei sich küssende Männer. Zum zehnten Jahrestag des Denkmals hielt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) dort eine Rede, in der er als erstes Staatsoberhaupt Deutschlands die homosexuellen Opfer um Vergebung für das Unrecht bat.

Weil das Mahnmal immer wieder beschädigt wird, hat der LSVD eine Videoüberwachung angeregt. Dies hätten auch die Mitglieder im vorigen Jahr  gefordert. (Tsp)

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