Der Auftakt begann traditionell mit dem Vortrag „AVW Kompakt“. Er gab einen Überblick über das aktuelle Marktgeschehen und die Entwicklungen in der Versicherungswirtschaft mit Fokus auf Wohngebäudeversicherungen.
Wohngebäudesparte rutscht 2018 in die Verlustzone
Mit 20,3 Milliarden Euro an Beiträgen stellten Sachversicherungen 2018 den zweitgrößten Anteil bei den Schaden- und Unfallversicherungen. 7,7 Milliarden Euro davon entfielen auf die Wohngebäudeversicherung. Während der allgemeine Versicherungsmarkt im Bereich der Schaden- und Unfallversicherung 2018 durchweg positive Schaden-Kosten-Quoten vorweisen konnte, rutschte die Wohngebäudesparte 2018 wieder in die Verlustzone: Die kombinierte Schaden-Kostenquote lag bei 104 Prozent. Das Jahr war eines der schwersten Sturmjahre der letzten 20 Jahre, allein der Sturm „Frederike“ verursachte fast 1 Milliarde Euro an versicherten Sachschäden. Hinzu kamen viele Schäden durch Leitungswasser. Diese machen 50 Prozent der Versicherungsleistungen in der Wohngebäudeversicherung aus und sind aktuell die teuerste Schadenursache in der Wohngebäudeversicherung.
Knapp 3 Mrd. Euro für Leitungswasserschäden
Satte 2,94 Milliarden Euro an Versicherungsleistungen flossen 2018 für Leitungswasserschäden. Ein neuer Höchstwert – und mehr als doppelt so viel wie für Sturm- und Hagelschäden (1,43 Mrd. Euro) oder Feuerschäden (1,16 Mrd. Euro). Fatal: Während Schäden durch Sturm/Hagel und weitere Elementarschäden starken Schwankungen unterliegen, zeigt der Trend beim Leitungswasser stetig nach oben. Die Schadenaufwendungen steigen durch die kontinuierliche Zunahme des Schadendurchschnitts. Der lag 2018 bei 2.704 Euro – knapp 300 Euro mehr als im Vorjahr. Die AVW unterstützt ihre Kunden und weitere interessierte Wohnungsunternehmen mit dem FORUM LEITUNGSWASSER dabei, die Schadenentwicklung künftig einzudämmen.
Hitzewellen und Starkregen nehmen zu; die extremen Wetterperioden dauern länger an
Das Jahr 2018 war geprägt durch das wärmste jemals gemessene Jahr, verheerende Stürme und Sturzfluten. Während bundesweit fast alle Wohngebäude gegen Sturm und Hagel abgesichert sind, sind gegen weitere Elementarschäden nicht alle Objekte versichert. Die Botschaft an die anwesenden Entscheider war eindeutig: Nicht zuletzt aufgrund der Kumulgefahr und damit des Großschadenrisikos ist eine Versicherung gegen weitere Elementarschäden dringend angeraten.
Risiken minimieren, den Ruhestand planen und aktuelle Rechtsprechung
Weiter ging es mit dem großen Thema Risikominimierung: Julius Abs von der ERGO Deutschland AG sprach über die globale Verteilung der Versicherungsrisiken und Trends bei Kumulrisiken, Carsten Rohde und Katharina Schäfer von der VHV Allgemeine Versicherung AG skizzierten die Risikosituation bei großen Bauprojekten und präsentierten passende Versicherungslösungen. Lithiumbatterien, Brandgefahren, Sicherheitsregeln und entsprechende Schutzmaßnahmen thematisierte Dr. Michael Buser von der HDI Risk Consulting GmbH, bevor Sven Stelling, Spezialist für Ruhestandsplanung bei Condor Versicherungen die Entwicklungen und Leistungen der gesetzlichen Rente beleuchtete. Sein Thema: Ist die gesetzliche Rentenversicherung doch die bessere Alternative? Abgerundet wurde der Tag von einem Vortrag zum Thema Unternehmensstrafrecht und Organhaftung und einem Überblick über die aktuelle Rechtsprechung.
Nächste Versicherungstagung der AVW am 29.10.2020
Spannend, inspirierend, lehrreich – das Feedback der Teilnehmer zur Veranstaltung war durchweg positiv. Wer nicht dabei sein konnte: Die Unterlagen zur Veranstaltung können Sie beim jeweiligen Kundenmanager abfordern. Und merken Sie sich am besten schon jetzt den 29.10.2020 vor, dann findet die 45. Versicherungstagung der AVW statt. Die AVW versendet rechtzeitig die Einladungen.
