Außergewöhnliche Situationen erfordern kreative Lösungen. Da der Nannen Preis in diesem Jahr nicht wie gewohnt im Rahmen einer Galaveranstaltung und vor Publikum verliehen werden konnte, haben die Stifter des Preises, Gruner + Jahr und der STERN, am Donnerstagabend eine virtuelle Siegerehrung ausgerichtet. Positiver Nebeneffekt: So konnten zur besten Sendezeit erstmals alle Interessierten live dabei sein, als Moderator Michel Abdollahi und stern-Chefredakteur Florian Gless die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger in sieben Kategorien bekannt gaben. Die Online-Preisverleihung wurde bei stern.de und Youtube ausgestrahlt.
Folgende Journalistinnen und Journalisten werden für ihre herausragenden Leistungen mit dem Nannen Preis 2020 geehrt:
- Reportage (Egon Erwin Kisch-Preis): Dominik Stawski, "Wenn das Herz versagt und es nur eine Rettung gibt" (stern)
- Dokumentation: Amrai Coen, Malte Henk, "Wenn sie euch nicht in den Jemen lassen, berichtet trotzdem" ("Die Zeit")
- Investigative Leistung: Maik Baumgärtner, Vera Deleja-Hotko, Martin Knobbe, Walter Mayr, Alexandra Rojkov, Wolf Wiedmann-Schmidt; Leila Al-Serori, Oliver Das Gupta, Peter Münch, Frederik Obermaier, Bastian Obermayer, "Ibiza-Affäre", ("Der Spiegel" und "Süddeutsche Zeitung"/Kurzversion)
- Lokale investigative Leistung: Christoph Heinemann, "Soko 'Cold Cases' – Chronik eines Versagens" ("Hamburger Abendblatt")
- Web-Projekt: Rezo, "Die Zerstörung der CDU" (Rezo ja lol ey auf Youtube)
- Reportage-Fotografie: Dina Litovsky, "Ein wenig locker machen" (stern)
- Inszenierte Fotografie: Marteline Nystad, "Die Körperrevolution" ("Brigitte"/Kurzversion)
Neben den Auszeichnungen in den sieben Wettbewerbskategorien vergab die stern-Chefredaktion einen Sonderpreis an Rami Abdurrahman. Damit würdigt der stern seine herausragende Leistung, die Menschenrechtsverletzungen in Syrien akribisch zu dokumentieren. Seit Jahren trägt er mit Hilfe eines Netzwerks von Informanten in Syrien die Gräuel des Krieges zusammen. Ihre Recherchen veröffentlicht er auf der Website der "Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte" (SOHR) unter www.syriahr.com.
Alle nominierten Arbeiten sind hier veröffentlicht.