Notfall des Monats: Zwei unkastrierte Rammler in Käfighaltung
Ende 2012 startete eine relativ neue Forumsnutzerin einen Hilferuf im Notfall-Board des Kaninchenschutz-Forums.
Es handelte sich um zwei unkastrierte Rammler in Käfighaltung auf der Terasse. Die Tiere waren schon heftig aneinander geraten und es gab bereits diverse Bißverletzungen. Der Halter wollte aber weder Zeit in eine artgerechte Unterbringung investieren, noch die Kosten für die Kastrationen aufbringen. So wurden nun also Pflegestellen für die beiden Racker gesucht.
Anfang diesen Jahres war dann noch keine Lösung gefunden, da die Tierheime belegt und die Pflegestellen des Kaninchenschutz e.V. alle belegt waren - aber es wurde weiter mit vereinten Kräften nach einer Lösung gesucht.
Am 10. Januar hatte sich dann unser aktives Mitglied Simone Klein bereit erklärt, die beiden Notfall-Böckchen aufzunehmen, allerdings erst Ende des Monats, da auch sie noch voll belegt war. Zwei Tage später war es dann soweit: Die Userin Kerry (Kerstin) war vor Ort und schokiert über den Zustand des unterlegenen Böckchens. Es hatte diverse Bißverletzungen am Rücken in den unterschiedlichen Stadien der Abheilung. Sie nahm ihn sofort mit und er bezog übergangsweise ihr Not-Außengehege.
Der andere Rammler mußte noch bei seinem Halter verbleiben.
Mitte Januar wurde der kleine Muck, wie er mittlerweile getauft wurde, einem Tierarzt vorgestellt. Die Zähne stellten sich als Katastrophe heraus.
Am 17. Januar war es dann doch schon soweit. Beide Kaninchen gingen per Mitfahrgelegenheit auf die Reise zu Simone. Am nächsten Tag ging es dann auch für den kleinen Muck schon wieder zum Tierarzt. Die Zähne wurden in Narkose korrigiert und er blieb über Nacht in der Praxis. Einen Tag später war er dann wieder bei seiner Pflegemami und fraß auch brav. Aber dies war nur von kurzer Dauer, denn am nächsten Tag wurde der kleine Muck zugefüttert, weil er mäkelig futterte. Da sich in der Pflegestelle herausstellte, dass beide Kaninchen ungefähr gleich groß sind, wurden sie nochmal umgetauft. Sie hören jetzt auf die Namen Mucki (kleiner Muck) und Muckel (großer Muck).
Am 22. Januar war dann der große Tag für Muckel: Er wurde kastriert. Alles hat reibungslos geklappt. Allerdings hatte sich der Zustand seines Kumpels weiterhin verschlechtert und er hatte das selbstständige Futtern eingestellt. Beim Tierarzt wurde dann eine kleine Bauchgeschichte festgestellt und mit den üblichen Medikamenten behandelt. Kurz darauf schmeckten zumindest Haferflocken und geraspelte Möhren wieder.
Drei Tage später wurde dann von Simone vermeldet, dass sich beide Muckels stabilisierten. Mucki futterte allerdings noch nicht so, wie es sein sollte. Also wurde eine weitere Abklärung geplant.
Am 15.Februar wurde Mucki nochmals in Narkose gelegt und die Zähne saniert. Dabei wurden ein loser Backenzahn gezogen und weiterem schief gewachsene Zähne korrigiert. Ein Ziehen der Schneidezähne würde das Problem nicht lösen, und so stehen dem kleinen Kerl jetzt alle vier Wochen Korrekturen der Zähne bevor. Trotz dieser Problematik hat Mucki jedoch schon eine Endstelle in Aussicht!
Dann, einen Tag später, kam der nächste Rückschlag: Mucki hatte einen E.C.-Anfall. Da seine Pflegemutti sehr erfahren in der Versorgung kranker Tiere ist, wurde sofort mit der Therapie begonnen. Nach drei Tagen konnte noch keine Verbesserung festgestellt werden. Einzig der Appetit wurde durch die Cortisongabe angeregt. Am 21. Februar konnte dann die erste winzige Verbesserung festgestellt werden. Mucki konnte wieder sitzen und versuchte auch zu hoppeln.
Da die Tierarztkosten schon eine stattliche Höhe erreicht haben, wurden schon mehrere Flohmarktauktionen von Forumsnutzern eingestellt, um Mucki und somit auch Simone auf dem Weg der Genesung zu unterstützen.
Wer mehr über Mucki und Muckl erfahren möchte, schaut hier.
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