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Elliot, das Schmunzelhäschen - aus schlechter Haltung befreit
Eine Aktive des Kaninchenschutz e.V. wurde durch den Verwandtenkreis auf zwei in einem Garten lebende Kaninchen aufmerksam gemacht; eines davon lebte in einem ungesicherten Freilauf und das andere in einem kleinen, unausgemisteten Käfig.
Auf Nachfrage bei der Besitzerin hieß es, daß "die Tiere ohnehin abgegeben werden sollen" und "auch schon eine Kleinanzeige gestartet" wäre. Das Weibchen im ungesicherten Auslauf sei außerdem sehr krank und drehe sich immer im Kreis, teilte die Besitzerin mit. Auch erklärte sie, daß es ursprünglich drei Kaninchen gewesen wären, wovon eines einfach verschwunden sei. Es war Eile geboten für den Kaninchenschutz e.V., und unsere Aktive reagierte sofort, ließ die beiden Tiere reservieren und vereinbarte noch für dieselbe Woche einen Abholtermin.
Leider teilte die Besitzerin jedoch zwei Tage vor Abholung mit, daß das Kaninchenmädchen tot im Auslauf aufgefunden wurde; angeblich solle ein Hund sie zu Tode erschreckt haben. Was die genaue Todesursache war, wird wohl nie jemand erfahren - da sich das Tier ja im Kreis gedreht haben soll, ist es vielleicht an E.C. gestorben.
Als die Aktive dann im Zuhause des letzten übrig gebliebenen Kaninchens ankam, war sie sehr erschrocken. Das Kaninchen lebte in der letzten Ecke einer Garage. Das einzige Sonnenlicht erreichte das Tierchen, wenn das Garagentor geöffnet und das Auto hineingefahren wurde. Die Autoabgase wurden direkt in seine Richtung geblasen und es ist nahezu ein Wunder, daß er die lange Belastung überlebt hat. Mindestens ein Jahr war das unkastrierte Kaninchen diesen Bedingungen ausgesetzt.
Der Käfig war dreckig und das Tier absolut verstört. Die Besitzerin wußte nicht einmal, wie man den Käfig öffnen kann, geschweige denn, wie sie das Kaninchenmännchen hinaus befördern soll. Dementsprechend sah die Haltung auch aus. Die Verabschiedung von dem kleinen Kaninchen war kurz und schmerzlos. Auch die beiden Kinder, für welche die Tiere gehalten wurden, hatten keinerlei Interesse mehr. Und so zog der kleine Mann in seine Pflegestelle. Dort stellte sich heraus, daß durch die schlimmen Haltungsbedingungen seine Augen in Mitleidenschaft gezogen wurden.
Noch immer wird das Kaninchen, welches den Namen Elliot (das Schmunzelhäschen) bekam, gegen die Entzündung behandelt. Elliot ist sehr schreckhaft, Geräusche machen ihn panisch, er springt gegen die Gehegewände und kann die vielen Reize nicht verarbeiten. Auch ist er sehr streßempfindlich, weshalb er auf dem Weg zum Tierarzt im Auto fast kollabiert wäre. Anfangs konnte er die Augen kaum öffnen, weil er die Helligkeit nicht kannte, und jedes noch so kleine Geräusch ist für Elliot eine große Herausforderung und bedeutet Angst.
Elliot wird noch einige Zeit brauchen, bis er das letzte Jahr verarbeitet hat, und alle können nur hoffen, daß die Abgase und die schlechten Haltungsbedingungen keine bleibenden Schäden hinterlassen haben! In seiner Pflegestelle durfte Elliot sich endlich erholen und lernen, daß es auch ein anderes Leben – abseits vom Käfig und abseits von schädlichen Gasen - gibt!
Elliot ist inzwischen in ein liebevolles, endgültiges Zuhause mit Partnertier gezogen.
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