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Der ratioaktive Newsletter

für artgenössische Fotografie, Q-nstfreunde und Designerlei

Liebe Freunde

 

der schönen Q-nste,


 
 
sorry, wir haben uns rar gemacht in den letzten Monaten, doch hinter dem Schweigen steckte kein bräsiger Dornröschenschlaf, sondern emsige, amselige Aktivität und es gibt eine Menge Neues!


Das wichtigste zuerst (alles andere später) – der Königsberger Weihnachtsmarkt steht vor der Tür – und wir brennen darauf unser neues Maskottchen vorzustellen:

 
 

Das ist sie, die Holz gewordene Inkarnationen unserer kühnsten Fotografenträume: eine historische Plattenkamera, die, (keiner weiß mehr genau wie), in unser Blickfeld geraten ist und von dort aus sofort begonnen hat unser ganzes digitales Denken zu infizieren und umzukrempeln.
 


Kurz, er hat uns in seinen Bann gezogen, der unnachahmliche Charme der Fotografie von 1851.
Es war die Zeit als der Fotograf neben der sperrigen Kamera noch eine Menge Ausrüstung mit sich herumschleppen musste (eine Dunkelkammer im Pferdewagen oder Zelt), und er zum Scharfstellen auf der gläsernen Mattscheibe unter einem großen schwarzen Tuch verschwand.

Jeder hat schon solche historischen Aufnahmen gesehen von Leuten in steifen Anzügen mit Vatermöderkragen und Krinolinekleidern, die auf den Bildern meist ernst und festgezurrt dreingucken.
Durchgedrückte Rückenhaltung und würdig ernste Mimik sind aus der Mode gekommen, aber der unnachahmliche Vintage- Charme der alten Technik ist gerade wieder ganz im Sinne des Zeitgeistes.
Und als alte Photoshop-Freaks wissen wir wovon wir reden, wenn wir unnachahmlich sagen - keine digitale Manipulation kommt an die echte, authentische, urige Ausstrahlung der komplett analog entstandenen Unikate heran, die direkt auf Blech oder Glasplatten belichtet werden.

Die Technik wirkt wie ein Gegengift gegen die allgegenwärtige und so beliebig gewordene digitale Schnappschussmentalität und sie ist so analog, dass man sogar ganz ohne Strom auskommen würde.
Und statt hunderte austauschbarere Fotos gibt es bei einer Portrait-Session
nur ein einziges, das einen komplexen, handwerklichen Prozess durchlaufen muss, bevor man das Unikat schließlich in Händen hält.

Die Originale, die dabei entstehen, kommen ohne den Umweg über Film und Abzügen zustande - was man statt dessen in Händen hält, muss den chemischen Gesetzen nach also eigentlich ein Negativ sein und ist es auch. Das faszinierende an den belichteten und in der Dunkelkammer entwickelten Negativen ist, dass sie wegen der winzigen, reinen Silberpartikel, aus denen das Bild besteht und erst durch optische Täuschung (Dunkelfeldeffekt) zu einem "Positiv" werden. Wie das genau geschieht, muss man einfach gesehen haben – der Effekt ist einfach WOW!

Was wir also machen, nennt sich Ambrotypie (auf Glas) und
Ferrotypie (auf Metall) umgangssprachlich auch TINTYPE genannt.

Freilich muss man Abschied von "Verschönerung" und Retusche nehmen - jeder Pickel der da ist, wird auch auf dem Bild da sein - komisch nur, dass das bei diesen Bildern plötzlich gar kein Problem mehr zu sein scheint - vielleicht weil sie in ihrer Ehrlichkeit so direkt und berührend sind, dass man bereit ist, die dargestellt Person ganz so anzunehmen wie sie ist.
Der Körper an sich erscheint mehr als eigentümliche, individuelle Spielart der Existenz. Jeder wird zu einem individuellen Werkstück der Evolution, das genau so wie es ist, gut ist und sich an nichts anderem zu messen braucht.
Good Bye Schönheitsideale, Good Bye Photoshop.
Wir sind Natur und dürfen einfach sein, was wir sind. Schöner Gedanke eigentlich, nicht?



Die Nassplattentechnik war eigentlich die erste "schnelle" fotografische Technik mit Belichtungszeiten im Sekundenbereich. Diesem Umstand war es zu verdanken nun relativ verwacklungsfreie Portraitaufnahmen machen zu können.

Auch wenn wir als Fotografen dazu neigen herumzuspielen und zu inszenieren - ein Muss ist es nicht, denn die Portraits wirken auch ganz puristisch und ohne Firlefanz, durch ihren Entstehugsprozess haben sie an sich schon etwas archaisches, zeitloses, gerade weil sich darin alte Technik und moderne Menschen begegnen.

Der Ausdruck wird sowieso ein anderer als bei allem das wir gewohnt sind, denn für die mehreren Sekunden Belichtungszeit die so eine Aufnahme benötigt, muss man richtig still halten. Diese Konzentration spiegelt sich in den Bildern wieder, die dadurch eine ernstere, aber eben auch tiefere, charakteristischere Ausstrahlung bekommen können.

Es geht uns als künstlerische Fotografen also nicht nur um eine (zugegebenermaßen) faszinierende alte Technik, bei der man mit so merkwürdigen Chemikalien hantiert wie "Collodium" und "Silbernitrat", sondern um einen für uns heutige ganz neu wiederentdeckten Ansatz der bewussten Vereinfachung und Reduzierung auf das Wesentliche.
"Das wesentliche ist das Wesen", war mal ein Spruch aus meiner poetischen Periode - hier findet er nun seine Entsprechung im Visuellen.

Nun, dass wir begeistert sind, ist bestimmt rüber gekommen. Jetzt sind wir sind sehr gespannt, wie diese Idee, dieses neue Projekt nun bei euch ankommen und freuen uns über Rückmeldungen.

Wer mag, kann für eine Tintype- oder Ambrotypie- Fotosession zu uns ins Studio zu kommen (einfach einen Termin vereinbaren) - die Preise findet ihr auf unserer neuen Homepage:


Es wird aber auch Tintype-Sonntage geben, an denen man einfach in unser Atelier hereinschneien und sich die Sache selbst ansehen - oder gleich ausprobieren kann.
Der erste dieser Tintype-Sundays ist am kommenden Sonntag den 8.Dezember, das ist der Weihnachtsmarkt-Sonntag in Königsberg.

Zudem wollen wir mit dem Ganzen auch mobil werden und können dann für Events gebucht werden - vom definitiv einzigartigen Hochzeitsfoto als Überraschungsgeschenk bis zum Belegschaftsfoto der anderen Art.

Haben wir schon erwähnt, dass wir damit übrigens in Deutschland (womöglich Europa), die einzigen sind, die das professionell anbieten?
Es gibt einzelne Hobbyleute die damit experimentieren, aber das nächste Fotostudio das solche Bilder anbietet liegt in San Francisco.
San Francisco oder Königsberg, wer die Wahl hat, hat die Qual. ;-)

 
 Zum Schluss noch ein Sonderangebot:

Peter will seinen Bestand an Q-jons ausdünnen und sich diesbezüglich nur noch auf solche aus exquisitem Naturholz beschränken.
D.h. die handgemalten, jetzt schon günstigeren Instrumente, fallen raus aus dem Sortiment.
Deshalb der kompromisslose Preis:
120,- Euro Für jede handgemalte Kiste! Zur Selbstabholung oder plus  Porto per Paketdienst ins Haus...
Die Modelle findet ihr auf www.q-jon.de - wer zuerst kommt trommelt zuerst!

 
Ach ja -

für Atelierbesuche (außer an Tagen der offenen Tür) gilt vorläufig noch: bitte vorher anmelden.

Tel. 0163 7383 742
info@q-nst.de

Wir sind notorische Nachtarbeiter - Chaosverbreiter und Tausendsassas - wir können nicht immer zur selben Zeit am selben Ort sein, (wenn unsere Seele nicht ernsthaft Schaden nehmen soll) - aber wir freuen uns über Besuch, wenn wir vorher noch aufräumen und Tee kochen dürfen!

das wars auch schon in ungewohnter Kürze,
Wir wünschen euch eine erleuchtende Kerzen- und Lichterzeit im Advent,

bis bald

Clarissa van Amseln & Peter Kubala
 
 
     
 
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