Newsletter des Kaninchenschutz e.V. - Oktober 2015

21.10.2015

Liebe Kaninchenfans,

Marvin, Vincent und Bounty, drei der Patenkaninchen des Kaninchenschutz e.V., sind heute etwas abgelenkt von dem mysteriösen schwarzen Kaninchen im Gehege. Wenn die weißen Jungs aber gerade kein "schwarzes Schaf" bestaunen, sind sie ganz fleißig auf der Suche nach neuen Paten, die sie ein wenig unterstützen mögen. Ob sie hinter Deinem Bildschirm jemanden antreffen, der passen könnte? Ja? Dann schnell hier klicken!

Ansonsten wird es langsam kalt draußen, was wir zum Anlaß genommen haben, uns mit der Kaninchenhaltung im Winter zu beschäftigen. Vielleicht habt Ihr auch Lust, an kalten Herbstabenden kreativ zu werden und eigene Möbelstücke für Euer Kaninchengehege herzustellen? - In diesem Newsletter findet Ihr Anregungen dafür!

Ganz neu in unserer Oktober-Ausgabe: Unsere Kolumne "Blick über den Tellerrand": In loser Folge werden wir Aktive aus anderen Tierschutzvereinen interviewen, um mehr darüber zu erfahren, wie andere Menschen sich für andere Tierarten einsetzen. Wir starten mit einem Verein, der ganz tolle Tierschutzarbeit für Hühner leistet: "Rettet das Huhn".

Wir wünschen Euch ganz viel Freude beim Lesen des Oktober-Newsletters!

Warum Kaninchen auch im Winter draußen bleiben wollen

Zum Herbst hin ergibt sich bei vielen Kaninchenhaltern die Frage: Ist meinen Kaninchen jetzt nicht langsam zu kalt draußen? - Wir möchten Kaninchenhalter ermutigen, ihren Kaninchen ein winterfestes Außenquartier zu schaffen!

Kaninchen sind nämlich kälteunempfindliche Tiere: Ihre Wohlfühltemperatur liegt bei kühlen 10°C. Dies heißt aber nicht, daß sich unsere Langohren bei Minustemperaturen nicht auch zu helfen wissen!
Gesunde Kaninchen bekommen, sobald die Tage kürzer und die Temperaturen kühler werden, einen dichten und wärmenden Winterpelz. Die Bildung von Winter- und Sommerfell richtet sich vor allem danach, wie lange es hell ist und nur sekundär nach der Temperatur.

Aufgrund der von der Umgebung abhängigen Winterfellbildung ist es wichtig, Außenhaltungs-Tiere ab Herbst nicht mehr zwischendurch in die deutlich wärmere Wohnung zu bringen.
Umgekehrt: Ohne den dickeren Winterpelz, der einige Zeit braucht, um sich auszubilden, sind Temperaturen unter 10° für die Tiere nur schwer auszuhalten. Deshalb sollten Innenhaltungs-Kaninchen, sobald die Temperaturen in der Nacht geringer werden, nicht mehr in dauerhafte Außenhaltung gesetzt wird.

Gesunde Kaninchen können das ganze Jahr über draußen gehalten werden. Voraussetzung dafür ist, daß ein gut gesichertes Außengehege mit ausreichend Platz vorhanden ist.
 Der Sicherung des Geheges muß im Winter eine noch wichtigere Bedeutung beigemessen werden als im Sommer, da Raubtiere im Winter weniger Beutetiere finden und im Zuge dessen auch mutiger werden, was das Eindringen in ein Kaninchengehege angeht.
Es sollten unbedingt trockene und windgeschützte Plätze im Gehege vorhanden sein, z.B. eine bzw. mehrere Schutzhütten mit dicker Einstreu (Stroh / Heu), damit die Kaninchen sich „einkuscheln“ können.

Zu Kaninchen, die nicht draußen überwintern sollten, zählen z.B. sich dauerhaft einnässende oder (z.B. aufgrund von E.C.) stark in der Fortbewegung eingeschränkte Tiere. Dagegen tut Kaninchen mit z.B. Herzproblemen oder Kaninchenschnupfen die frische Luft genauso gut wie ihren gesunden Artgenossen. Schnupfenkaninchen kommen zudem noch weniger gut mit trockener Heizungsluft zurecht als gesunde Tiere. Auch Kaninchen mit Handicaps wie Blindheit oder Taubheit können den Winter im Außengehege verbringen. Wichtig ist hierbei, daß die Einrichtung sich auch im Winter nicht verändert, damit gerade blinde Kaninchen nicht die Orientierung verlieren und sich dann gegebenenfalls verletzen.

Was die Fütterung angeht, sollten die Kaninchen so lange wie möglich mit frischem Grün gefüttert werden. Im WInter kann man immergrüne Pflanzen wie z.B. Brombeere, Himbeere und auch Nadelbäume verfüttern. Fast alle Nadelbäume sind fütterbar, nur die giftige Eibe darf nicht verfüttert werden. 
Wer Gemüse füttert, kann die Ration sinnvoll mit Trockenkräutern oder einem Strukturmüsli ergänzen. Sämereien wie Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne oder auch Getreide wie Haferflocken sind zusätzlich gute Energielieferanten.

Jedes Kaninchen, das gesundheitlich nicht massiv eingeschränkt ist, kann den Winter in einem gut gesicherten und mit ausreichend wettergeschützten Unterschlüpfen versehenen Außengehege verbringen.

Beispielbilder: Winterfestes Kaninchen-Außengehege

"Blick über den Tellerrand"- "Rettet das Huhn" e.V.

Wir Kaninchenschützer kennen uns in unserem Verein aus - ob aktiv, passiv oder fleißiger Forenbesucher! Aber habt Ihr auch schon einmal über den "Vereinstellerrand" geschaut? Wie arbeiten andere Tierschutzvereine, wo setzen sie ihre Schwerpunkte, was ist ihnen in ihrer Tierschutzarbeit besonders wichtig und wie gehen sie es an? Unsere neue Kampagne "Über den Tellerrand geschaut" beschäftigt sich in loser Folge mit dem Engagement und Herzblut, das andere Menschen in andere Vereine einbringen und das uns Kaninchenschützer mit Hunde-, Katzen-, Hühner- oder Mäuseschützern verbindet. 

Unser erstes Interview haben wir mit Jenny von "Rettet das Huhn e.V." geführt.

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"Rettet das Huhn" ist ein Verein, der sich um den Schutz und die Rettung und artgerechte Vermittlung ausgedienter Legehennen kümmert. Wie hat sich der Verein gegründet, was gab den Ausschlag und Impuls für Eure Gründung?

Die Initiative wurde 1998 Katja Tiepelmann aus NRW ins Leben gerufen. Damals wohnte sie in der Nähe eines Legehennenbetriebes und fragte sich, wie sie den Tieren helfen könnte. Kurzerhand sprach sie den Betreiber an, der der Kooperation vorsichtig zustimmte. Nachdem Katja die ersten 500 Hennen in einer einwandfreien Aktion von ihm abholte, übergab er ihr auch die restlichen 500 Tiere. Seitdem arbeitet der Betrieb mit uns zusammen. Zusätzlich haben wir noch eine weiteren Betrieb in NRW und einen in Niedersachsen, von dem wir jeweils den kompletten Bestand abnehmen, wenn dieser eigentlich zum Schlachter gehen soll. Seit Sommer diesen Jahres sind wir nun auch ein gemeinnütziger, eingetragener Verein: Rettet das Huhn e.V.

Wo trifft man Euch?

Hauptsächlich sind wir über unsere Internetpräsenz www.rettetdashuhn.de und über unsere Facebook-Seite zu erreichen. Auf unserer Website kann man sich auch in den Verteiler aufnehmen lassen und ist so immer über alle aktuellen Dinge informiert. Gelegentlich haben wir auch Stände in Tierheimen, Tierschutzveranstaltungen oder auf veganen Messen.

Wie sind die Reaktionen von Menschen, auf die Ihr beratend zugeht oder die Ihr über Hühner-Massentierhaltung aufklären wollt?

In den meisten Fällen sind die Menschen schockiert. Nur wenige wissen von den schrecklichen Zuständen, z.B. davon, daß jährlich 45 Mio Legehennen "entsorgt" werden, weil sie keine Eier mehr legen und zusätzlich 45 Mio Bruderküken als Eintagsküken vergast oder geschreddert werden, weil sie "unbrauchbar" sind. Auch stellen sich die meisten unter "Bodenhaltung" immer noch kleine Betriebe mit glücklichen Hennen vor - sie wissen nicht, daß Bodenhaltung bedeutet, daß pro m² in mehretagigen Hallen bis zu 18 Hennen gehalten werden können. Die Hennen leben in sozialem Dauerstreß, reißen sich die Federn gegenseitig aus und hacken sich bis aufs Blut. Davon haben die meisten Menschen noch nie gehört und sie sind dementsprechend schockiert, wenn wir ihnen Bilder zeigen und ihnen von den Umständen erzählen.

Was braucht ein Huhn, um rundum glücklich zu sein?

Artgenossen, frische Luft, viel Freilauf auf Grün, frisches Trinkwasser, eine artgerechte Fütterung, ein Sandbad, einen mardersicheren Stall für die Nacht und viele Möglichkeiten, um nach Insekten zu scharren!

Im Kaninchenschutz e.V. machen wir bei unseren Beratungen die Erfahrung, daß teilweise schwer traumatisierte Kaninchen bei liebevoller, artgerechter Pflege in den allermeisten Fällen wieder zu glücklichen, sozialverträglichen Tieren werden können. Wie sieht das bei Euren geretteten Hühnern aus - hängt ihnen ihr früheres Leben in Massentierhaltung nach?

Die nicht artgerechte Haltung hängt den Tieren nur kurzzeitig nach - in fast allen Fällen fangen die Tiere noch am Tag der Rettung an, zu scharren und im Sand zu baden, obwohl sie dies vorher nicht kannten. Auch ihre Angst vor Menschen legt sich nach wenigen Tagen. Verhaltenstechnisch merkt man ihnen nach einer Woche nicht mehr an, woher sie gekommen sind. Nur die Wunden und das fast nicht vorhandene Gefieder erinnert daran, wie schlimm sie es hatten. Nach ca. sechs Monaten haben sie aber gemausert und erstrahlen auch optisch in voller Schönheit! 

Bei wem in Eurem Verein kann man sich erkundigen, wenn man überlegt, einem oder mehreren Hühnern ein artgerechtes Zuhause zu geben? Welche Punkte muß man vielleicht besonders beachten, bevor man sich Hühner anschafft?

Am Besten wendet man sich an den nächstgelegenen Ansprechpartner - eine Liste findet man auf unserer Website. Mit dem Ansprechpartner kann man alle Fragen klären. Bevor man sich Hühner anschafft, sollte man sich, wie bei jedem Tier, Gedanken darüber machen, ob man ein Tierleben lang die Verantwortung für sie übernehmen möchte und auch bereit ist, die Tierarztkosten für ein krankes Huhn zu zahlen. Außerdem sollte man überlegen, ob genug Platz vorhanden ist und in der jeweiligen Wohngegend das Halten von Hühnern erlaubt ist - das kann man bei der örtlichen Gemeinde erfragen.
 
Das Interview wurde geführt am 20.09.15 von Presseteam-Mitglied Sabine Hage-Malsch mit Jenny Breit, Ansprechpartnerin bei "Rettet das Huhn" in Niedersachsen.

Termine

Selbst ist die Ninchen-Mama / der Ninchen-Papa! - Bauanleitung für eine Buddelbox

Beneidet Ihr auch die selbstgebauten, liebevoll bemalten Möbelstücke aus den Kaninchengehegen anderer Langohr-Halter? Wolltet Ihr schon immer mal selbst zu Holz und Säge greifen, wißt aber nicht so recht, wie Ihr anfangen sollt? Unser Vorstandmitglied Jacqueline und unsere AKtive Nicola können nicht nur supertoll Kaninchenmöbel selbst herstellen, sondern auch noch aufschreiben, wie sie das gemacht haben! Das Wetter ist mies, die Kuschelwochenenden beginnen - los geht's mit dem Bau der eigenen Buddelbox!

Materialliste:
  • 2 Bretter 40x40cm
  • 2 Bretter 60x40cm
  • 1 Brett 60x80cm
  • 1 Plastikwanne (Bauhaus - ca 39x57cm) 
  • Schrauben
  • Spielsand oder Natur-Pinienrinde

Werkzeugliste:
  • Zollstock
  • Akkuschrauber
  • Verschiedene Bohrer
  • Stichsäge

Die Bretter kann man sich am besten aus Fichtenholz/Vollholz direkt im Baumarkt passend zuschneiden lassen; so muß man später nur noch mit einer Stichsäge den Ein- und Ausgang sägen.

Hierfür zeichnet man sich vorher genau an, bis wo der Wanneneinsatz geht, und setzt ca 5cm darüber mit einem großen Bohrer ein Loch an. Dieses Loch kann man dann nutzen, um von dort aus mit der Stichsäge den Ein- und Ausgang zu bohren.
Bitte beachtet, daß Kanten evtl. mit etwas Schleifpapier nachbehandelt werden müssen, damit Eure Tiere sich nicht an Splittern verletzen können.

Dann kann es direkt los gehen mit dem Zusammenbau: Am einfachsten ist es, die Seitenwände an den Wanneneinsatz zu halten, dann erklärt sich schon von selber, welches Brett Ihr woran schrauben müßt (siehe Grafiken unten).

Die beiden seitlichen Außenteile werden an die Platten mit den Ein- und Ausgängen geschraubt.
Hierfür idealerweise vorher mit einem ganz feinen Bohrer kurz anbohren und die Schrauben reinschrauben.
Anschließend kommt das Dach drauf, welches später gerne als Aussichtspunkt genutzt wird.

Die Dachplatte wird oben auf das Grundgestell, welches gerade zusammengeschraubt wurde, gelegt.
Mit einem Zollstock richtet Ihr die Dachplatte nun so aus, daß sie mittig liegt und an den jeweiligen Seitenteilen der gleiche Abstand zwischen Kante Dach (außen) und Seitenwand (außen) ist. Die Maße, die nun dabei heraus kommen, werden oben angezeichnet, sodaß man genau auf die Seitenteile das Dach aufschrauben kann.

Hierfür reichen zwei Schrauben pro Seite. Auch hier achtet wieder darauf, daß keine Schrauben irgendwo rausgucken oder Holzsplitter vorhanden sind.
Nun den Wanneneinsatz mit Sand oder natürlicher Pinienrinde füllen, Buddelbox darüber setzen und fertig.
Eure Kaninchen werden sicher ganz viel Spaß damit haben!

Do-it-yourself-Buddelbox

🎄"And the KS-Adventskalender goes to..."🎄

Zum Schluß möchten wir Euch schon einmal darauf hinweisen, daß es auch in diesem Jahr wieder wundervolle, bunte, liebevoll gestaltete, nützliche, überraschende, winterliche KS-Adventskalender geben wird, deren Inhalte Euch und deren Erlös dem Verein zugute kommen!

Also ab Mitte November den Flohmarkt für Tierschutzzwecke im KS-Forum im Blick behalten, um einen der tollen Kalender zu ergattern!



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