Newsletter des Kaninchenschutz e.V. - Juni 2018

17.06.2018

           

Liebe Leserinnen und Leser unseres Newsletters,

vor einiger Zeit hat sie wieder begonnen - die Wiesensaison. In dieser Zeit können wir unsere Langohren mit dem Idealen füttern, was die Natur für sie vorgesehen hat: frische Gräser und Kräuter. Wir haben verschiedene Tipps zum Füttern von Wiese für Sie zusammengestellt - für den Wiesenanfänger sowie den erfahrenen Kaninchenhalter. Darüber hinaus haben wir uns in diesem Newsletter mit dem Thema "Kinder und Kaninchen" beschäftigt - lesen Sie, wie Sie auch kleine Kinder behutsam in die Kaninchenhaltung einbeziehen und den Umgang mit den empfindlichen Tieren für alle entspannt gestalten können. 

Viel Spaß beim Lesen wünscht der
Kaninchenschutz e.V.

Wiesenfütterung - Tipps für Anfänger und erfahrene Kaninchenhalter

Seit einiger Zeit hat sie wieder begonnen - die Wiesensaison. In dieser Zeit können wir unsere Langohren mit dem Idealen füttern, was die Natur für sie vorgesehen hat: frische Gräser und Kräuter. Doch für viele Halter, die erst seit kurzem ihr Leben mit Kaninchen teilen oder sich bisher noch nicht mit der Wiesenfütterung auseinandergesetzt haben, ist es schwer, einen Anfang zu finden. Daher möchten wir Ihnen eine kleine Hilfestellung geben und haben wertvolle Tipps für Sie zusammengestellt:
  • Beginnen Sie mit Ihnen bekannten Pflanzen (z.B. Gräsern, Löwenzahn, Gänseblümchen u.ä.)
     
  • Füttern Sie die Kaninchen, wenn diese das erste Mal Wiese bekommen, langsam, mit kleinen Mengen und mit gut verträglichen Pflanzen an (wie z.B. die oben genannten Pflanzen sowie Schafgarbe, Kamille, Spitzwegerich, Labkraut, Hirtentäschelkraut, Wiesenbärenklau usw.)
     
  • Am besten nehmen Sie sich zum Pflücken eine Schere oder eine Handsichel mit, um die Pflanzen abzuschneiden. So kann es nicht passieren, dass Sie aus Versehen, vor allem bei weichem Boden, die Wurzel mit ausreißen.
     
  • Treffen Sie sich mit erfahrenen Haltern zu Wiesenspaziergängen. So können Sie neue Pflanzen kennenlernen und damit den Speiseplan Ihrer Kaninchen erweitern.
     
  • Auch Zweige werden von den Langohren gerne angenagt und gefressen. Da diese zudem gut für den Zahnabrieb und die Verdauung sind, sollten sie regelmäßig angeboten werden. Für den Anfang leicht zu erkennen sind Birke, Weide, Haselnuss oder Apfel. Äste dürfen komplett mit Blättern, Blüten, Knospen oder Früchten verfüttert werden. Bei großen Früchten sollten diese jedoch abgenommen und eingeteilt werden. Außerdem können die Blätter gut für den Winter getrocknet werden.
     
  • Unbekannte Pflanzen lieber stehen lassen! Sie können diese fotografieren und von erfahrenen Haltern und Wiesensammlern bestimmen lassen. Auch in unserem Forum finden Sie viele Tipps zu Ihnen unbekannten Pflanzen.
     
  • Es kann Ihnen helfen, an der Pflanze zu riechen, um sie zu bestimmen (z.B. Kamillengeruch bei Kamille, Möhrengeruch bei Wilder Möhre, Knoblauchgeruch bei Knoblauchsrauke und Bärlauch). Reiben Sie dazu ein Blatt zwischen den Fingern, um den Geruch zu intensivieren.
     
  • Es gibt wenige ernsthaft giftige Pflanzen für Kaninchen. Diese sollten Sie aber sicher kennen und erkennen. Auf unserer Homepage können Sie sich näher dazu informieren.
     
  • Kaninchen lieben die Vielfalt. Sie sind sogenannte Konzentratselektierer, also darauf ausgelegt, auch Pflanzen mit hohen Wirkstoffgehalten, die andere Tierarten nicht vertragen, zu verstoffwechseln. Voraussetzung für die Möglichkeit des Selektierens ist eine reichhaltige Mischung aus vielen verschiedenen Gräsern und Kräutern. Deshalb sollte immer eine möglichst große Auswahl an Wiese vorhanden sein.
     
  • Gehen Sie an verschiedenen Stellen Wiese pflücken. So haben die Pflanzen Zeit zum Nachwachsen und Sie werden andere, fütterbare Pflanzen finden, so dass der Speiseplan der Tiere vielfältiger wird.
     
  • Probieren Sie immer wieder neue Pflanzen, Blätter und Äste aus. Manches wird erst nach Tagen oder Wochen gefressen und geliebt. Genauso kann es sein, dass gern gefressene Pflanzen plötzlich verschmäht werden.
     
  • Ein kleines Bestimmungsbuch kann Ihnen unterwegs helfen, die Pflanzen wieder in Erinnerung zu rufen oder zu bestimmen.

Weiterführende Informationen, um noch tiefer in das Thema Wiesenfütterung einzutauchen, finden sie auf unserer Homepage.

 

Kinder und Kaninchen

Kinder und Kaninchen - auf den ersten Blick erscheint diese Kombination nicht wirklich ideal. Während Kinder bis zu einem gewissen Alter die Welt eher grobmotorisch erkunden und ihre Kraft meist noch nicht so fein dosieren können, handelt es sich bei Kaninchen um Beobachtungstiere mit häufig ausgeprägtem Fluchtinstinkt. Diese beiden Individualitäten miteinander harmonisieren zu lassen, ist gar nicht so einfach. Doch es ist nicht unmöglich.

Wichtig im Umgang mit Tieren und Kindern ist grundsätzlich Ruhe, Geduld und ein gutes Gespür dafür, wann es für einen der Beteiligten zu viel wird.

Babys und Kleinkinder sollten niemals mit Tieren, auch nicht mit Kaninchen, alleine gelassen werden. Ein Baby stellt für die Kaninchen durch seine anfangs noch kaum vorhandene Mobilität natürlich keine Gefahr dar. Allerdings kann sich ein Kaninchen, welches sich z.B. von einem achtlos im Gehege abgestellten Baby in der Babyschale, während der Reinigungsarbeiten, gestört fühlt, dies auch entsprechend zeigen. Normalerweise reagieren Kaninchen nicht aggressiv, sofern sie nicht in die Enge getrieben werden. Allerdings gibt es immer wieder besonders revierbezogene Exemplare, die einen „Eindringling“, den sie womöglich auch das erste Mal sehen, vertreiben wollen. Hierbei kann es zu Kratzern oder Bissen am Baby kommen, wenn das Kaninchen an das Kind heran kommen kann. Zu empfehlen ist deshalb, ein Baby während des Saubermachens im Gehege am Körper zu tragen und den Kontakt mit den Kaninchen nicht unbeaufsichtigt zuzulassen.

Kleinkinder wiederum können durch ihr übermütiges und manchmal noch ungeschicktes Verhalten auch eine Gefahr für die Kaninchen darstellen, wenn der Kontakt nicht im Beisein der Eltern erfolgt. Kleine Laufanfänger können bei Laufversuchen im Gehege plötzlich hinfallen oder lassen sich noch schnell nach vorn auf die Knie oder nach hinten fallen, wenn sie sich hinsetzen möchten. Hierbei achten sie selten darauf, ob sich gerade ein Kaninchen unter ihnen befindet, auf das sie sich versehentlich drauf setzen könnten. Lieb gemeintes Tätscheln der Tiere kann durch Übermut oder vor lauter Freude heftiger ausfallen, als es für die Größe der Tiere angebracht wäre. Gerade im Bereich der Wirbelsäule sind normalgewichtige Kaninchen kaum durch Fettdepots „gepolstert“ und so schlecht vor Gewalteinwirkung geschützt.

Älteren Kindern kann der richtige Umgang mit Kaninchen leicht beigebracht werden. Rücksichtnahme und die Erläuterung der natürlichen Bedürfnisse der kleinen Haustiere ist dabei das Wichtigste. Babys und Kleinkinder können gerne mit Kaninchen Kontakt aufnehmen, der aber immer unter unmittelbarer Aufsicht der Eltern erfolgen sollte. Das bedeutet, dass bei sehr kleinen Kindern ein Erwachsener körperlich präsent sein und nicht nur als Zuschauer am Rand stehen sollte. So kann direkt eingegriffen und Kind oder Kaninchen vor Übergriffen geschützt werden. Essentiell ist hierbei deshalb auch, Kindern beizubringen, nicht nach einem Kaninchen zu greifen, um es festhalten zu wollen. Viel zu schnell passiert es, dass ein Kaninchen sich erschreckt, sich deshalb wehrt oder einen Fluchtversuch unternimmt und so sich oder das Kind verletzt. Das Hochnehmen der Tiere sollte nur im Notfall erfolgen und ausschließlich den Erwachsenen vorbehalten sein. Ein unkontrolliert vom Arm springendes oder versehentlich fallen gelassenes Kaninchen kann sich schwere Verletzungen zuziehen und zudem das Kind durch seine Krallen verletzen. Deshalb bitte: streicheln - sofern die Tiere dies mögen - ja, hochnehmen - nein.

Bei Kindern jeden Alters, aber insbesondere auch bei kleinen Kindern, ist das Vorleben eines guten Umgangs mit den Kaninchen das A und O. Mithilfe von zusätzlichen, altersgerechten Erklärungen über die Bedürfnisse der Tiere, können die Kinder ein ganzheitliches Verständnis über den richtigen Umgang mit den kleinen Lebewesen erlangen.

Eltern sollten sich bewusst sein, dass Tiere nie für Kinder angeschafft werden sollten, um dann deren Verantwortung überlassen zu werden. Kinder können die Tragweite einer solchen Verantwortung nicht begreifen. Ebenfalls können sehr kleine Kinder noch nicht begreifen, mit welchen Handlungen sie anderen Schmerzen zufügen können. Sie möchten die Tiere nicht verletzen oder ihnen weh tun. Sie wissen häufig nur nicht, welche Intensität im Umgang mit diesen Tieren angebracht ist. Daher ist es wichtig, dass sich die Eltern ihrer Verantwortung bewusst sind, selbst auf das Wohlergehen der Kaninchen achten zu müssen. Sie sind es, die ihren Kindern ein gutes Gefühl für die Tiere vermitteln können.

Werden diese Punkte beachtet und Eltern leben einen respektvollen, einfühlsamen Umgang vor - sowohl mit ihrem Kind, als auch mit den Kaninchen - wird sich das Kind schon bald daran orientieren und ebenfalls viel von den Tieren haben. Gemeinsames Wiese-Pflücken mit den Eltern oder das stille Beobachten der Kaninchen in ihren natürlichen Verhaltensweisen macht vielen Kindern Freude und gibt ihnen das Gefühl, ebenfalls zum Wohlergehen der Tiere beizutragen.
 

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Pflanze des Monats Juni 2018: Frauenmantel (Alchemilla xanthochlora)

Der mehrjährige Frauenmantel erreicht eine Wuchshöhe von 10 bis 50 cm. Besonders wohl fühlt er sich an Hängen, Wald- und Grabenrändern und auf humosen Lehmböden. Die Pflanze besitzt rundliche, teils nierenförmige gelappte Blätter, die auf der Unterseite leicht behaart sind. Der Stängel ist eher rundlich und meist hellgrün gefärbt. In seiner Blütezeit von Juni bis August trägt der Frauenmantel 3 - 5 mm kleine, gelblich-grüne Blüten in recht dichten Blütenständen. Einen besonders schönen Anblick bietet diese Heilpflanze, wenn ihre Blattränder von einer Perlenkette aus Tropfen verziert sind - dem Guttationswasser.

Der Frauenmantel besitzt zahlreiche nützliche Wirkstoffe und kann bei Schnupfen, Magen-Darm-Beschwerden, Entzündungen, inneren und äußeren Verletzungen unterstützen. Er wird von den Kaninchen im Gemisch meist gerne gefressen.

Auf unserer Homepage können Sie sich über unsere "Pflanzen des Monats" und ihre Wirkungsweisen informieren.
 

Aktionen des Kaninchenschutz e.V.

Veranstaltungstermine des Kaninchenschutz e.V.

Alle künftigen Veranstaltungen sind auch auf unserer Homepage zu finden. Und wer Interesse an einem Stammtisch zum Austausch mit anderen Kaninchenfreunden hat: In unserem Vereinsforum werden immer wieder Stammtische an verschiedenen Orten geplant.
 

           

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