Newsletter des Kaninchenschutz e.V. - April 2019

07.04.2019

           

Liebe Leserinnen und Leser,

der Frühling hat bereits seine Fühler ausgestreckt und erfreut uns derzeit mit sonnigen Tagen und angenehmen Temperaturen. Höchste Zeit, sich mit dem "Wiesen-Sammel-Equipment" zu bewaffnen und das Gemüse langsam gegen frisches Grün aus der Natur einzutauschen. Sie finden in der monatlichen Zusammenstellung unserer Wiesenpflanzen wertvolle Anregungen, den Futterteller Ihrer Kaninchen abwechslungsreich zu gestalten. Daher schließen wir unser Gemüse des Monats mit dem Chicorèe ab und verabschieden uns in die Sommerpause. Das Gemüse des Monats meldet sich dann zum Herbst wieder!

A propos Frühling: Auch unsere Kaninchen nehmen den Jahreszeitenwechsel wahr, so befinden sich viele Tiere derzeit im Fellwechsel. Auch die empfohlenen Impfungen gegen RHD/RHDV-2 und Myxomatose sollten jetzt stattfinden. Alles Wissenswerte rund um diese beiden Themen finden Sie in unserem April-Newsletter.

Nicht mehr lang, dann steht Ostern vor der Tür. Ostern ist jedoch nicht nur ein christliches Ereignis, nein, Kinder auf der ganzen Welt verbinden Ostern mit den Geschichten vom Osterhasen, der bunte Eier in Nestern versteckt. Abgeleitet besteht dann häufig der Wunsch, selbst einen Osterhasen - ein kleines Kaninchen - zu haben. So steigt die Zahl der in Zooläden verkauften Kaninchen vor Ostern leider häufig sprunghaft an, gefolgt von einer sprunghaften Zunahme der Abgabetiere in den Tierheimen wenige Tage und Wochen nach Ostern. Wenn der Wunsch zur Kaninchenhaltung besteht, informieren Sie sich bitte vorher, ob diese Tiere zu Ihnen und Ihren Lebensgewohnheiten passen. Kaninchen sind sehr anspruchsvolle Tiere in Bezug auf Haltung, Ernährung und Krankheiten. Informationen finden Sie auf www.kaninchenschutz.de.

Wir wünschen Ihnen Frohe Ostern!

Ihr Kaninchenschutz e.V.

Heute können Sie eine Kaninchenschutz-Kuschelröhre oder Hängematte kaufen!

In unserem Kaninchenschutzforum bieten wir verschiedene Artikel für Ihre Kaninchen an: Eine Kuschelröhre, eine Hängematte, Loopschals und Dinkelkernkissen mit Hasenmotiv, osterliche Fensterdekoration und ein veganes Osterkörbchen.

Sie können die Artikel bis Sonntagabend ersteigern, schauen Sie in unserem Vereinsforum bei unserer Osteraktion vorbei!
 

Frühling mit Kaninchen

Die Tage werden länger, die Sonnenstrahlen scheinen warm in das Kaninchengehege: Der Frühling ist da!

So ziemlich jeder Tierbesitzer kennt das: Mit dem beginnenden Frühling ändern sich ein paar Dinge in der Kaninchenhaltung. Die Tiere werden nach dem Winter wieder aktiver, genießen die ersten warmen Frühlingstage, schnuppern aufgeregt die duftende Frühlingsluft und toben glücklich in ihrem Gehege herum. Neben einer Futterumstellung von Gemüse auf frische Wiese beginnt aber auch der Fellwechsel vom Winter- auf das Sommerfell, der bei manchen Kaninchen stärker, bei anderen weniger stark ausfällt.

Futterumstellung

Sobald die ersten Pflänzchen wachsen, kann es losgehen: Tierhalter können jetzt die Ernährung ihrer Kaninchen vom Winterfutter mit viel blättrigem Gemüse auf die erste frische Wiese umstellen. Die Wiesenfütterung ist die natürlichste Ernährung für Kaninchen. Wer das Glück hat und in einer milden Region lebt, konnte vielleicht sogar im Winter immer kleine Mengen Frisches aus der Natur füttern, so dass eine Umstellung der Tiere meist sehr schnell möglich ist. Wer allerdings im Winter komplett auf gekauftes Gemüse umsteigen musste, sollte mit dem frischen Grün in sehr kleinen Mengen – zu Beginn mit einer Handvoll Wiese – anfangen und diese Menge langsam steigern. Jeden Tag kann etwa eine Handvoll Wiese hinzugenommen werden.

Die Tiere müssen unbedingt langsam und vorsichtig an die Wiesenernährung herangeführt werden. Eine zu schnelle Umstellung oder eine unbegrenzte Wiesenvielfalt für Kaninchen, die diese Fütterung bisher nicht durchgängig gewohnt waren, kann zu schweren Gesundheitsstörungen bis hin zu lebensgefährlichen Aufgasungen führen. Bemerken Sie trotz aller Vorsicht Anzeichen von Unwohlsein, Apathie oder Futterverweigerung Ihrer Kaninchen, suchen Sie bitte sofort einen Tierarzt auf.

Löwenzahn ist das wohl bekannteste Kaninchenfutter – und zudem äußerst beliebt bei Kaninchen. Fast jeder kennt die leuchtenden gelben Blüten, die schon zu Beginn des Frühjahrs zusammen mit den ersten zarten Gräsern auf grünen Wiesen zu finden sind. Auch Gänseblümchen und Wiesenbärenklau sind sehr beliebte Frühlingspflanzen, die die Kaninchen mit Begeisterung fressen dürfen.

Auslauf auf der Wiese

Außenkaninchen können ganzjährig durch ihr Gehege toben. Wer jedoch nicht die Möglichkeit einer ganzjährigen Außenhaltung für seine Kaninchen hat, kann die Tiere mit den zunehmend wärmer werdenden Sonnenstrahlen nun langsam an die Natur gewöhnen. Achten Sie bitte darauf, dass die Temperaturen nicht mehr zu kalt sind – sie sollten bei zuvor in Innenhaltung lebenden Tieren dauerhaft über 10 Grad liegen.

Bitte denken Sie auch an die ausreichende Sicherung des Kaninchengeheges. Auch ein Auslauf, der nur stundenweise von den Tieren genutzt wird, muss gesichert sein. Einige Raubtiere wie Katzen, Marder, Füchse oder Raubvögel sind auch tagsüber unterwegs, können in ungesicherte Gehege eindringen und dort den Kaninchen gefährlich werden.

Achten Sie bitte darauf, Kaninchen, die noch nicht an frische Wiese gewöhnt sind, am Anfang nur kurz in einen Wiesenauslauf zu setzen, damit sie zu Beginn nicht zu viel frische Wiese auf einmal fressen können.

Vermeiden Sie auch unnötige Transporte Ihrer Tiere. Kaninchen sind sehr stressanfällige Tiere, so dass der gutgemeinte Ausflug bei einem längeren Transport zum eigenen Garten oder auf ungewohnte Flächen bei ihnen schnell große Aufregung verursachen kann.

Übrigens: Kaninchenhalter, die keinen eigenen Garten besitzen, können eine kleine oder größere Schale – je nach Platzmöglichkeit – mit ungedüngter Erde befüllen und darin Wiese selbst aussäen. Dann haben auch Wohnungskaninchen ein Stückchen Natur unter ihren Pfötchen. Bei Kaninchen, die gerne buddeln, empfiehlt sich ein gut zu reinigender Untergrund und/oder eine höhere Schale.

Genießen die Kaninchen den Ausflug, haben Spaß an der milden Frühlingsluft, sind an die Fütterung mit Wiese gewöhnt und in einem gesicherten Gehege untergebracht – dann steht einem längeren Aufenthalt im Freien nichts im Weg. Die Kaninchen werden die Natur glücklich genießen.

Fellwechsel

Leider bleibt bei den nun immer länger und wärmer werdenden Tagen eines nicht aus: der Fellwechsel der Tiere. Von der Tageslichtlänge abhängig, wechseln die Kaninchen nun ihr dickes Winterfell gegen ein dünnes Sommerfell. Der Fellwechsel kann bei den Tieren sehr unterschiedlich ausfallen – manche Tierhalter bemerken kaum etwas, bei anderen wehen Fellflusen und Kaninchenhaare nahezu dauerhaft durch das Gehege und die Kaninchen sehen auch optisch zunehmend zerzaust aus.

Als Besitzer können Sie Ihre Tiere im Fellwechsel gut unterstützen. Im Handel gibt es verschiedene Bürsten oder auch spezielle Fellpflegehandschuhe, die das ausfallende und nicht mehr benötigte Winterfell gut auskämmen. Den Weitertransport verschluckter Haare während der Verdauung fördern auf natürliche Weise Sonnenblumenkerne und andere ölhaltige Saaten. Sie sind jedoch sehr kalorienreich und sollten daher immer in Maßen angeboten werden.

Tierarzt-Check

Noch ein Thema ist besonders im Frühjahr sehr wichtig: Der Gesundheitscheck beim Tierarzt und die Kontrolle aller notwendigen Kaninchenimpfungen. Natürlich sollten die Tiere durchgängig das ganze Jahr über gegen die wichtigsten Erkrankungen geimpft sein: Myxomatose, RHD und RHDV-2. Viele Tierärzte bieten speziell im Frühjahr Termine für Sammelimpfungen an, so dass Sie die Impfungen rechtzeitig vor Beginn der Wiesensaison und dem damit verbundenen vermehrten Auftreten von Insekten auffrischen und Ihre Kaninchen vor den gefährlichen Erkrankungen schützen lassen können.
 
Wir wünschen Ihnen und Ihren Tieren eine schöne Frühlingszeit!

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Wiesenpflanzen im Frühjahr

Auch im April möchten wir unsere Vorstellung der Wiesenpflanzen und Bäume fortsetzen. Erkennen Sie alle?
 

Wiesenpflanzen im April

Haben Sie alle Pflanzen erkennen können?
 
  1. Apfelbaum (Malus domestica)
  2. Einjähriges Silberblatt (Lunaria annua)
  3. Echte Walnuss (Juglans regia)
  4. Gewöhnliche Rosskastanie (Aesculus hippocastanum)
  5. Gold-Fingerkraut (Potentilla aurea)
  6. Großblütige Gämswurz (Doronicum grandiflorum)
  7. Hänge-Birke (Betula pendula)
  8. Hornveilchen (Viola cornuta)
  9. Öhrchen-Gänsekresse (Arabis auriculata)
  10. Wald-Vergissmeinnicht (Myosotis sylvatica)
  11. Weiße Taubnessel (Lamium album)
  12. Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis)

In wenigen Wochen ist es wieder soweit: Ostern steht vor der Tür!

Besonders für Kinder ein Ereignis, bei dem es nicht nur darum geht, die versteckten Osterleckereien zu suchen, sondern häufig auch um den Wunsch, eine Miniaturausgabe des Osterhasen, nämlich ein kleines Kaninchen, geschenkt zu bekommen. Viele Eltern möchten ihren Kindern diesen Wunsch gern erfüllen. Bei der Suche nach einem entsprechenden Tier gelangen die Eltern oft an den Tipp: „Geh doch zum Züchter oder in eine Zoohandlung.“ – Doch ist das wirklich eine gute Wahl?

Der Kaninchenschutz e.V. spricht sich gegen die gewollte Vermehrung von Kaninchen aus. Es gibt in Tierheimen, in Pflegestellen von Tierschutzvereinen sowie in privaten Pflegeplätzen Tausende von Kaninchen, die sehnlichst auf ein neues, liebevolles Zuhause warten.

Züchter produzieren in der Regel große Mengen an Kaninchen, häufig zu Lasten der Tiere in Bezug auf Haltung, Fütterung und tierärztliche Versorgung. Darüber hinaus ist die Beratung im Hinblick auf die Haltung dieser intelligenten und bewegungsfreudigen Tiere leider oft nicht ausreichend.

Lassen Sie sich bitte von uns oder Ihrem örtlichen Tierheim vor der Anschaffung  von Kaninchen beraten.

Kaninchen haben sehr hohe Ansprüche an die Haltung. Sie brauchen viel Platz (pro Tier mindestens 2 m²), mindestens einen Artgenossen und täglich frisches Futter. Zudem können sie zehn Jahre lang Verantwortung bedeuten und werden mitunter auch krank, was eine tierärztliche Versorgung bedingt. Überlegen Sie bitte sorgfältig, ob Sie diese Verantwortung tragen wollen und können.

Grundsätzlich sollten festliche Anlässe kein Grund sein, ein Tier zu verschenken. Geht es doch um ein lebendes Wesen mit Bedürfnissen und Empfindungen. Wenn Sie sich trotzdem für Kaninchen als Haustiere entscheiden, helfen wir sehr gern, aus unseren Vermittlungstieren ein oder mehrere geeignete Tiere zu finden, die bereits kastriert, geimpft und gesundheitlich durchgecheckt sind. Informieren Sie sich auf den Seiten unserer Homepage und/oder melden Sie sich in unserem Vereinsforum an – wir beantworten alle Ihre Fragen gern!
 

Warten auf den Osterhasen - Aufregung bei den Patentieren

Ostern ist für alle Langohrenfreunde eine besondere Zeit im Jahr. Dies wird in diesem Jahr auch im Vereinsforum feierlich zur Geltung gebracht: mit einer bunt-österlichen Rätselaktion rund um die Patenkaninchen des Vereins. Neben niedlichen Bildern und witzigen Gedichten, die davon berichten, wie die Patentiere auf den Osterhasen warten, gibt es jeden Tag ein kleines Rätsel. Diese Rätsel helfen dabei, die Patenkaninchen besser kennen zu lernen. Und das Schönste: Neben mehreren Wochen Spaß und Freude winkt auch eine kleine Überraschung als Belohnung für besonders erfolgreiches Rätseln.

Die Aktion findet noch bis zum 21.04. im Vereinsforum des Kaninchenschutz e.V. statt und kann nach Anmeldung hier eingesehen werden: Osteraktion der Patentiere
 

Mümmeln à la carte

Gemüse des Monats April: Chicorée

Der Monat April bietet uns für unsere Kaninchen unter anderem das saisonale Gemüse Chicorée zur Variation des Speiseplans an.

Die Erscheinungsform des Chicorée wird als „Rübe“ bezeichnet, mit einer Länge von circa 15 cm bei einer Dicke von 3 - 5 cm. Das Erscheinungsbild des Chicorée ist nicht besonders spektakulär, zugegeben - aber dafür hat das zartgrüne Gemüse es in sich: Ballaststoffe, Vitamine (A & C) sowie Mineralien birgt der kleine Rübenkörper in sich.

Die Entstehungsgeschichte des Chicorée ist unklar. Der Geschichte nach war dieses Gemüse wohl ein Zufallserzeugnis. Letztlich entstand aus dem Zufall ein wohlschmeckendes Gemüse, das sich auch hervorragend für den Speiseplan unserer Kaninchen eignet: Chicorée kann sehr gut verfüttert werden. Zu beachten ist, dass die äußeren Blätter einen relativ hohen Oxalsäure-Gehalt haben. Der Chicorée ist ein ideales, blattreiches Futter. Durch seine enthaltenen Bitterstoffe ist er sehr gut verträglich und wird in der Regel auch von Kaninchen mit empfindlicher Verdauung gut vertragen.

Mit dem Chicorée verabschieden wir uns für die Sommermonate vom Gemüse des Monats, denn die Wiesensaison beginnt und es besteht nun wieder die Möglichkeit, die Tiere so artnah wie möglich zu ernähren. Und das ist und bleibt Wiesenfütterung!
 

Azzurro und Charly

Der Kaninchenschutz e.V. trauert mit seinen Pflegestellen um zwei ganz besondere Pflegefellchen, deren charmante Art und Charakter nicht nur uns im Verein, sondern auch die Paten und alljene, die die Geschichte der beiden verfolgt haben, bezaubert hat: Azzurro und Charly.

Azzurro, liebevoll "Zuri" genannt, gehörte seit März 2015 als Gnadenhofkaninchen zum festen Inventar des Vereins. Trotz seines gesundheitlich schlechten Zustands hatte Azzurro den nötigen Biss, um uns bis zum 10. März 2019 davon zu überzeugen, dass sich Kämpfen lohnt und Aufgeben keine Option ist. Wir wünschen dem kleinen Kerl eine gute Reise und unserer Pflegestelle Anke viel Kraft, den Verlust zu verarbeiten.

Unseren Charly konnte man wahrlich als "alten Knochen" bezeichnen. Ein alter Knochen mit dem Willen, sich nicht unterkriegen zu lassen. Tapfer hat er seit Juni 2017 bei und mit seiner Pflegerin Claudia gegen diverse gesundheitliche Baustellen gekämpft und am 11. März 2019 leider verloren. Wir denken an dich, Charly. Und wir hoffen, dass du deine Freunde, die vor dir gingen, schon entdeckt hast.

Macht es gut, ihr beiden! Wir danken euch für die gemeinsame Zeit.

Patentier des Monats: Schnuff

Die kleine Schnuff ist vier Jahre alt und hat ein trauriges Schicksal. Sie wurde im Juni 2018 aus einem großen Notfall in Dresden mit über 120 Kaninchen gerettet. Viele Tiere waren gesundheitlich angeschlagen, so auch Schnuff: Ihre Augen waren vereitert, der Tränennasenkanal ist auf beiden Seiten nicht durchgängig. Sie war tragend, aber ihre Föten sind abgestorben und die Gebärmutter musste entfernt werden.

Bei der Operation wurden auch Eiterzähne entdeckt. Nach inzwischen insgesamt 3 Operationen hat sie links oben und unten keine Zähne mehr. Leider leidet Schnuff auch unter Arthrose und Spondylose. Sie hat dadurch Probleme mit der Motorik und ihr Hoppeln ist ziemlich unrund. Ihr Herz ist auch angegriffen und muss regelmäßig kontrolliert werden. Trotz all der Erkrankungen ist Schnuff eine große Kämpferin. In Tomte Tummetott und Hedda hat sie inzwischen tolle Freunde gefunden. In ihrer Pflegestelle genießt sie jetzt endlich ein richtiges Kaninchenleben mit ganz viel Kuscheln.

Die kleine Schnuff ist unser "Patenkaninchen des Monats".
 

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