Newsletter des Kaninchenschutz e.V. - Mai 2019

03.05.2019

           

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

unser Neuzugang unter den Patenkaninchen "Ben" kann ihn schon riechen: den Wonnemonat Mai! Zwar lässt die Sonne derzeit in vielen Teilen Deutschlands noch auf sich warten, aber unsere Kaninchen wissen, dass nun die wettertechnisch schönste Zeit des Jahres beginnt. Vielen Kaninchen kitzelt die Sonne im wahrsten Sinne des Wortes in der Nase und sie zeigen einen gesteigerten Bewegungsdrang.

A propos Bewegungsdrang: Haben Sie einen eigenen Garten? Und haben Sie Ihren Kaninchen aus Innenhaltung schon mal diesen Garten gezeigt? Nein? Dann sollten Sie das aber dringend tun! In wenigen Schritten können Sie Ihren Kaninchen stundenweise und unter Aufsicht eine wundervolle Abwechslung bieten. Mehr dazu lesen Sie in unserem Beitrag "Sommerfrische für Wohnungskaninchen".

Vom Notfellchen zum Glückfellchen wurde unser "Ben", der vor Kurzem in die Obhut des Kaninchenschutz e.V. kam. Lesen Sie, aus welch schlechten Haltungsbedingungen Ben in unsere Pflegestelle kam und wie es ihm heute geht. Ben wird noch viele Besuche beim Tierarzt vor sich haben. Wie Sie Ihren eigenen Tieren diesen Weg etwas angenehmer gestalten und was es hierbei zu beachten gibt, lesen Sie ebenfalls in dieser Ausgabe.

In unserer Rubrik "Wiesenpflanzen im Führjahr" erhalten Sie wieder viele wertvolle Sammeltips, die den Speiseplan Ihrer Kaninchen reichhaltig erweitern.

Wir sagen: Guten Hunger und viel Freude mit unserem Newsletter!

Herzliche Grüße
Ihr Kaninchenschutz e.V.

Sommerfrische für Wohnungskaninchen

Sommerfrische für Kaninchen aus Innenhaltung – wie kann man das realisieren? Lässt sich so etwas überhaupt realisieren? Mit Einschränkungen und unter bestimmten Voraussetzungen: durchaus!

Inwiefern man Kaninchen aus Innenhaltung Freilauf an der frischen Luft ermöglichen kann, hängt natürlich von diversen Faktoren ab. Zunächst kommt es darauf an, wo der Kaninchenhalter wohnt. In der Stadt, in einem Mehrparteien-Mietshaus sieht es sicherlich schlecht aus bzw. können wir im Sinne der Tiere nicht dazu raten, diese zum Beispiel auf öffentlichen Grünflächen in Parks, Innenhöfen oder ähnlichen Plätzen laufen zu lassen.

Aber für alle Halter mit Gartenanschluss besteht die Möglichkeit, mit moderatem Materialeinsatz den Kaninchen die Möglichkeit zu geben, Gras unter ihren Füßchen zu spüren, die warme Sonne zu genießen und eine Extraportion Bewegung durch Hakenschlagen zu bekommen.

Um Ihren Kaninchen dies zu ermöglichen, müssen Sie ein Stück Ihres Gartens zur Verfügung stellen. Zudem brauchen Sie Gehege-Elemente, die Sie zum Beispiel im Internet günstig kaufen können. Wählen Sie Elemente, die ausreichend stabil und nicht zu niedrig sind, denn: Kaninchen können durchaus sehr hoch springen. Wir empfehlen Elemente mit einer Mindesthöhe von 90 cm. Umzäunen Sie damit den Teil des Gartens, der Ihren Tieren als Auslauf dienen soll. Achten Sie darauf, dass die Umzäunung wirklich lückenlos ist!

Wie bei der ganzjährigen Außenhaltung gilt auch hier: kein Zugang zu giftigen Pflanzen! Stellen Sie sicher, dass Ihre Kaninchen nicht versehentlich an giftige Pflanzenteile gelangen können.

Der Sommer kann heiß werden – Ihren Kaninchen auch. Achten Sie daher darauf, dass die Tiere sich unter Bäumen oder Sonnenschirmen vor der Sonne schützen können. Auch ein oder mehrere Wassernäpfe dürfen nicht fehlen.

Und nun: schauen & freuen! Setzen Sie Ihre Kaninchen in das Außengehege und sehen Sie den Tieren zu, wie sie die Abwechslung, die Umweltreize, die Sonne und die frische Luft genießen.

Abschließend weisen wir eindrücklich darauf hin, dass die Sommerfrische für Wohnungskaninchen nur unter Aufsicht erfolgen darf. Bitte lassen Sie die Tiere nicht unbeaufsichtigt im Garten, denn das Sommergehege ist dafür nicht ausreichend gesichert.
 

Ben – vom Notfellchen zum Glücksfellchen

Ben ist unser neuestes Patenkaninchen: Ein kleiner, strahlend weißer Kaninchenmann, in dessen blaue Augen man sich sofort verlieben muss!

Doch hinter Ben steckt eine traurige Geschichte - wie bei allen Pflegefellchen des Kaninchenschutz e.V.

Ben ist eines von 12 Kaninchen, die Ende März aus einem sehr tragischen Notfall in die Obhut einer unserer Vereinspflegestellen kam. Dort konnte ein Kleintierzüchter seine Kaninchen und Tauben bereits seit längerer Zeit nicht mehr adäquat versorgen. Die Familie hatte sich an uns gewandt und um Hilfe gebeten. Nach einer ersten Bestandsaufnahme durch ein Mitglied des Kaninchenschutz e.V. war schnell klar: hier war sofortige Hilfe nötig. Einige Tiere waren bereits verendet, viele von ihnen in einem sehr schlechten gesundheitlichen Zustand.

Dank unserer bundesweiten Pflegestellen konnten wir relativ zügig einen Teil der Tiere unterbringen, so auch den kleinen Ben. Ben war, wie seine Artgenossen, in einem desolaten Zustand. Ben hat chronischen Kaninchenschnupfen, zudem machen ihm Lungenpilze Probleme und eine Anämie unbekannten Ursprungs stört sein Allgemeinbefinden erheblich. Daneben zeugt die Dekalzifizierung seiner Knochen von einer langen Futterunterversorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen.

Viele Baustellen also, so dass schnell klar wurde: Ben kann diese Probleme nur mit Hilfe bewältigen. Als Patenkaninchen des Kaninchenschutz e.V. kommt der Verein für alle tierärztlichen Kosten von Ben auf. Bei derart kranken Tieren ist das eine sehr kostenintensive Angelegenheit - aber notwendig, damit auch Tiere wie Ben eine Chance auf Genesung haben.

Vielleicht möchten Sie den kleinen weißen Held durch Übernahme einer Patenschaft unterstützen? Ben würde sich sehr freuen!

Alle Informationen finden Sie auf unserer Homepage -> Patenschaft

Helfen Sie uns, damit wir Tieren wie Ben auch in Zukunft helfen können!
 

Wiesenpflanzen im Frühjahr

Eine bunte Vielfalt an Wiesen-Pflanzen blüht im warmen Mai - wir stellen Ihnen einige vor.  Erkennen Sie alle?
 

Wiesenpflanzen im Mai

Haben Sie diese Pflanzen erkennen können?
 
  1. Echter Baldrian (Valeriana officinalis)
  2. Echte Kamille (Matricaria chamomilla)
  3. Giersch (Aegopodium podagraria)
  4. Große Sternmiere (Stellaria holostea)
  5. Kletten-Labkraut (Galium aparine)
  6. Knoblauchsrauke (Alliaria petiolata)
  7. Rotklee (Trifolium pratense)
  8. Schlehe (Prunus spinosa)
  9. Spitzwegerich (Plantago lanceolata)
  10. Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris)
  11. Waldmeister (Galium odoratum)
  12. Wiesen-Knöterich (Polygonum bistorta)

Tierarztbesuch mit Kaninchen

 

Kaninchen beim Tierarzt

Jeder Kaninchenbesitzer muss mit seinen Kaninchen irgendwann einmal zum Tierarzt. Selbst wenn es nur für die jährlich anstehenden Schutzimpfungen ist, gibt es ein paar Punkte zu beachten, damit der Besuch für Tiere, Halter und auch den Tierarzt möglichst stressarm wird.

Vor dem Tierarzt-Besuch

Bitte wählen Sie für den Tierarztbesuch eine ausreichend große Transportbox aus, die auch von oben geöffnet werden kann. Hier kann man entweder Modelle mit einer Klappe im Deckel oder solche wählen, bei denen man schnell mit einem Schnappverschluss den Deckel der Box abnehmen kann. Denken Sie auch an ein ausreichend großes Tuch oder eine Decke zum Abdecken der Box während des Transports und im Wartezimmer. Die Dunkelheit beruhigt die meisten Kaninchen und schirmt sie vor erschreckenden Außeneinflüssen ab. Natürlich muss die Luftzufuhr dennoch durchgängig gewährleistet sein.

Der Tierarzt wird Ihnen zudem dankbar sein, wenn Sie die Transportbox nicht einstreuen oder mit einer großen Menge Heu ausstatten, sondern lediglich eine saugende Unterlage verwenden, auf der die Kaninchen etwas Halt haben. Etwas (Frisch-)futter zum Knabbern während des Transports und der Wartezeit reicht aus, um die regelmäßige Nahrungs- und eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme sicherzustellen. Verzichten Sie auf Trinknäpfe in der Transportbox. Aufgrund des begrenzten Platzes fallen diese fast immer um oder das Kaninchen setzt sich hinein.

Müssen Sie Ihren Tierarzt aufgrund eines akuten Notfalls ohne Termin aufsuchen, melden Sie sich zuvor auf jeden Fall telefonisch an. So können in der Praxis schon wichtige Vorbereitungen getroffen werden und man rechnet mit Ihnen, so dass Sie schnellstmöglich dran kommen.

Im Wartezimmer

Beim Tierarzt angekommen, platzieren Sie sich mit ihrem Kaninchen möglichst weit weg von aufgeregten Hunden oder Katzen. Diese können Ihr Kaninchen beunruhigen und machen den Tierarztbesuch stressiger, als er sowieso schon ist. Achten Sie darauf, dass kein Hund an der Transportbox schnuppert - auch nicht, wenn dieser "nur mal schauen" will und "ganz lieb" ist. Lassen Sie die Transportbox im Wartezimmer idealerweise abgedeckt und stellen Sie sie nach Möglichkeit erhöht, damit Sie Ihr Kaninchen besser im Blick haben und vor neugierigen Hunden abschirmen können.

Während der Behandlung

Wenn Sie mit Ihrem Kaninchen ins Behandlungszimmer gerufen wurden, schildern Sie dem Tierarzt möglichst detailliert die Krankheitssymptome und das Verhalten Ihres Kaninchens, das Ihnen Sorgen macht. Müssen Sie im Behandlungszimmer noch einige Minuten auf den Tierarzt warten, lassen Sie Ihr Kaninchen so lange in der Box und nehmen Sie es nicht unnötig früh heraus. Die Untersuchung durch den Tierarzt ist für viele Kaninchen mit großem Stress verbunden, der so kurz wie möglich gehalten werden sollte. Auch gut gemeintes "Beruhigungskuscheln" auf dem Arm kann in einer fremden Umgebung den gegenteiligen Effekt haben und das Kaninchen vermehrt aufregen.

Bei der Untersuchung händeln Sie Ihr Kaninchen mit ruhigen Bewegungen und sicherem Griff. Sind Sie sich unsicher oder selbst sehr aufgeregt, lassen Sie Ihr Kaninchen ruhig vom Fachpersonal festhalten. Die Praxisangestellten wissen, wie sie Ihr Tier halten, damit der Tierarzt seine Untersuchung zügig abschließen kann und wie ein Kaninchen für bestimmte Untersuchungsgänge fixiert werden muss, um ein Herunterspringen vom Tisch oder Verletzungen durch Abwehrbewegungen zu vermeiden.

Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt die Diagnose und Therapie genau erklären und fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstanden haben. Machen Sie sich ruhig Notizen, wenn Sie sich nicht alles Gesagte merken können oder bitten Sie Ihren Tierarzt, die getroffenen Maßnahmen für Sie aufzuschreiben. Das ist nicht nur für Ihre Information wichtig. Auch wenn Sie mit Ihrem Tier aufgrund eines Notfalls in der Tierklinik waren, ist ihr Haustierarzt später darauf angewiesen, zu wissen, was in der Klinik gemacht wurde. Auch andersherum - wenn Ihr Haustierarzt eine Behandlung begonnen hat und Sie dann in eine Situation kommen, in der sie notfallmäßig mit Ihrem Kaninchen in die Tierklinik müssen, ist es ebenso von Vorteil zu wissen, wie Ihr Haustierarzt Ihr Kaninchen bisher behandelt hat.

Wieder Zuhause

Wieder Zuhause angekommen, lassen Sie Ihr Kaninchen zuerst einmal zur Ruhe kommen und sich vom Tierarztbesuch erholen.

In der weiterführenden Behandlung durch Sie als Halter ist es wichtig, dass Sie sich genau an die Anweisungen des Tierarztes halten. Lassen Sie kein Medikament eigenmächtig weg oder geben Sie etwas hinzu, was nicht mit Ihrem Tierarzt abgesprochen ist. Bitte ändern Sie auch die vorgegebenen Dosierungen nicht selbstständig, ohne zuvor nicht wenigstens telefonische Rücksprache mit Ihrem Tierarzt gehalten zu haben.

Haben Sie einen Termin zur Nachuntersuchung erhalten, nehmen Sie diesen wahr, auch wenn Sie der Meinung sind, dass es Ihrem Kaninchen wieder gut geht. Manchmal ist es nötig, eine Behandlung auch über die Besserung der Beschwerden hinaus fortzuführen. Von besonderer Wichtigkeit ist dies zum Beispiel bei Augenerkrankungen oder beim Einsatz von Antibiotika.

Checkliste für den Tierarztbesuch

Auf unserer Homepage haben wir Ihnen eine => Checkliste zusammengestellt, die Sie herunterladen und ausfüllen können - so wird beim Tierarztbesuch nichts Wichtiges vergessen.

Wir wünschen gute Besserung!
 

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