Sommer, Sonne, Sammelzeit: Das vergangene Wochenende brachte uns schon sehr sommerliche Temperaturen. Doch auch bei kühlerem Wetter findet man auf der Wiesensammeltour schon die ersten so genannten „Doldenblütler“ in voller Blüte. Gerade von den weiß blühenden gibt es sehr viele verschiedene Arten – leider auch ein paar giftige Vertreter. Wir möchten Ihnen einige vorstellen und Ihnen beim Unterscheiden behilflich sein.
Wiesenkerbel (fütterbar): Der Wiesenkerbel ist der am häufigsten und an vielen Standorten vorkommende weiße Doldenblütler – an jedem Straßenrand, auf Brachflächen, im Garten, in Feld, Wald und Wiese kann man diese Pflanze finden. Der Stängel der Pflanze besitzt an seinen Seitentrieben eine deutliche Einkerbung und ist dadurch gut zu erkennen. Der Hauptstängel ist leicht geriffelt und behaart, im Querschnitt hohl. Er blüht außerdem als erstes im Jahr. Bei guter Witterung beginnt die Blüte schon Ende März/Anfang April und dauert bis in den Juni an. Der Geruch des Kerbels ist angenehm krautig und würzig.
Gefleckter Schierling (giftig): Die Blätter des Schierlings sind denen des Wiesenkerbels sehr ähnlich. Besser kann man ihn anhand des Stängels vom Kerbel unterscheiden: Der Stängel des Schierlings ist besonders an seinen Grundstängeln rot gefleckt und unbehaart. Im Querschnitt ist der Stängel hohl. Zudem riecht die Pflanze häufig sehr unangenehm, wenn man die Blätter zerreibt – viele sagen, der Geruch erinnert an Mäuse-Urin. Der Schierling blüht zudem erst zum Sommer hin (ca. Ende Juni bis August) und somit deutlich später als der Wiesenkerbel.
Hundspetersilie (leicht giftig): Die Hundspetersilie ähnelt am ehesten der Gartenpetersilie. Die Blätter sind etwas feiner als beim Wiesenkerbel und sehen oft aus wie mit Lack überzogen (sie glänzen). Die Blütezeit reicht von Juni bis Oktober. Der Geruch der Pflanze wird als eher „unangenehm knoblauchartig“ beschrieben, der Geschmack als scharf und brennend.
Wilde Möhre (fütterbar): Die Wilde Möhre erinnert sowohl vom Aussehen, als auch vom Geruch an die kultivierte Variante. Ihre Blätter sind sehr fein gefiedert – nicht so grob wie bei der Kulturmöhre - und riechen beim Zerreiben ein wenig erdig-krautig. Sie blüht von Juni bis September. Ein sicheres Erkennungszeichen ist eine dunkle „Scheinblüte“ inmitten der weißen Doldenblüten. Doch aufgepasst: Nicht jede Dolde besitzt eine solche dunkle Blüte in der Mitte. Nach der Blüte sieht der Blütenstand der wilden Möhren „vogelnestartig“ aus.
Wiesenbärenklau (fütterbar): Bei dieser Pflanze denkt man am besten an die Klaue eines Bären – hieran erinnern die sehr grob eingeschnittenen Blätter. Die Stängel und Blätter sind häufig zudem leicht „behaart“, eben wie bei einer Tatze. Der angeschnittene Stängel ist im Querschnitt hohl und außen oft leicht rötlich gefärbt, aber nicht gefleckt. Der Wiesenbärenklau blüht im Juli und August.
Giersch (fütterbar): Auch als „Dreiblatt“ bezeichnet, was ihn schon gut charakterisiert. Ein gutes Erkennungsmerkmal sind die Blätter, die immer zu dritt am Stängel stehen. Außerdem kann man deutlich einen dreieckigen Stiel erkennen, wenn man diesen abbricht oder -schneidet.
Wiesenkümmel (fütterbar): Auch „Echter Kümmel“ genannt. Seine Blätter erinnern durch ihre Feinheit etwas an Schafgarbe oder Kamille. Sie sind aber nicht so zahlreich verästelt – es befinden sich eher wenig Blätter an einem Stängel der ausgewachsenen Pflanze. Der Stängel ist rund, aber kantig gerieft. Der Geruch ist frisch krautig und erinnert an Küchenkümmel, also die ausgereiften Samen der Pflanze.
Schafgarbe (fütterbar): Die Schafgarbe besitzt die am feinsten gefiederten Blätter, die sehr zahlreich an den Stängeln angeordnet sind. Schon die junge Pflanze ist durch ihre bodennah buschige Wuchsform gut zu erkennen. Schafgarbe blüht von Mai bis September und kann nicht nur mit weißen, sondern auch mit gelben oder rosa-/lilafarbenen Blüten vorkommen.
Weitere weiß blühende Doldenblütler, die fütterbar sind:
- Engelwurz
- Süßdolde
- Bärwurz
- Meisterwurz
- Bibernelle
Als leicht giftig gibt es darüber hinaus den:
Bild: Wiesenkerbel - Engelwurz - Schafgarbe