Newsletter des Kaninchenschutz e.V. - April 2020

05.04.2020

           

Liebe Leserinnen und Leser,

seit einigen Wochen gibt es in unserer aller Leben ein Wort, das den alltäglichen Sprachgebrauch und unser Alltagsleben ganz entscheidend bestimmt: das Coronavirus (COVID-19). Momentan ist nichts so, wie es früher war. Wir sollen uns an Kontaktsperren halten, social distancing üben. Kaum jemand verlässt in diesen Zeiten noch mit einem guten Gefühl die eigenen vier Wände. Unser Leben ist eingeschränkt, auf den Kopf gestellt. Doch das Leben geht weiter, es muss weiter gehen - und wir möchten mit unserem April-Newsletter dazu beitragen, Sie ein wenig vom Alltag um und mit Covid-19 abzulenken. Denn der Tierschutz braucht trotzdem unsere Unterstützung und unsere helfenden Hände.

Aus diesem Grund stellen wir Ihnen auch in diesem Monat wieder unsere Notfellchen vor und berichten, wie es unseren Patienten geht.

Ein weiteres großes Thema in diesen Wochen ist der Fellwechsel. Die Kaninchen verlieren ihr Winterfell und machen sich sommerfertig. Das birgt manchmal Schwierigkeiten mit sich, denn die beim Putzen verschluckten Haare können zu einem richtigen Problem werden: zu einem Bezoar (Haarballen). Dieser kann zu Verdauungsproblemen, im schlimmsten Fall zum Tode des Kaninchens führen. Wir möchten Ihnen Tipps und Tricks an die Hand geben, wie Ihre Kaninchen ohne Probleme durch die haarige Zeit kommen.

Und wenn Sie mit dem Bürsten Ihrer Tiere fertig sind, dann machen Sie doch mal ein Bild von Ihren Kaninchen: Wir suchen tolle Aufnahmen für unseren Kalender 2021, die Ihre Kaninchen beim Spielen, Schlafen, Fressen oder dem gemeinschaftlichen Putzen zeigen.

Und natürlich haben wir auch in diesem Newsletter wieder Tipps zur Fütterung, damit Ihre Kaninchen gesund und vielfältig ernährt werden.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen und bleiben Sie gesund!

Herzliche Grüße
Ihr Kaninchenschutz e.V.

 

Fellwechsel - Gefahr vor Bezoaren

Das Fell von Kaninchen dient durch verschiedene Farben und Musterungen nicht nur der Tarnung in der freien Wildbahn, auch für den Umgang mit unterschiedlichen Temperaturen ist es lebensnotwendig. Damit die Tiere im Winter nicht (er)frieren, haben sie eine sehr warme und ausgeprägte Unterwolle. Diese schützt und isoliert wunderbar bei eisigen Temperaturen. Im Frühjahr ist diese Unterwolle jedoch zu warm und wird durch den Fellwechsel gegen ein leichtes Sommerfell getauscht. Normalerweise findet daher beim Kaninchen zweimal im Jahr ein Fellwechsel statt. Durch sprunghafte Temperaturen kann dies jedoch in unterschiedlicher Intensität auch häufiger im Jahr vorkommen.

Während des Fellwechsels nehmen Kaninchen sehr viele Haare auf. Meistens passieren diese unproblematisch den Verdauungstrakt und werden zum Beispiel als Köttelketten ausgeschieden. Gelingt dies nicht, kann die Aufnahme von zu viel Fell jedoch zu gesundheitlichen Problemen führen, im schlimmsten Fall sogar zum Tod. Meist ist die Bildung von Bezoaren die Ursache.

Was sind Bezoare?

Schafft das Kaninchen es nicht, die verschluckten Haare auszuscheiden, verklumpen diese im Verdauungstrakt und bilden Haarballen, sogenannte Bezoare. Diese führen dann zu Verstopfungen, die den Weitertransport der Nahrung fast unmöglich machen. Bezoare können sich vor den Magenausgang legen und blockieren somit das Abfließen des Magenbreis in den Darm. Oder aber sie versperren im Darm die Passage. Die Folgen sind gefährliche Aufgasungen, die im schlimmsten Fall nur durch eine Magen- oder Darmöffnung behoben werden können.

Als Halter hat man jedoch viele Möglichkeiten, sein Kaninchen beim Fellwechsel zu unterstützen:
  • Bürsten
Unterstützend wirkt regelmäßiges Bürsten. Lose Haare werden auf diese Weise schnell und einfach entfernt und die Tiere an der Aufnahme durchs Putzen gehindert. Es gibt verschiedene Kämme und Bürsten, die jedoch je nach Felltyp unterschiedlich funktionieren. Am besten probiert man aus, welche Variante den besten Erfolg erzielt.
  • Fütterung
Über eine frische und faserreiche Fütterung lassen sich lose Haare einfacher durch den Magen- und Darmtrakt transportieren. Die ideale Ernährungsform ist hier Wiese mit frischen Kräutern und Pflanzen. Wiese bietet eine perfekte Kombination von Fasern, die bei der Ausscheidung von Haaren unterstützen.

Trockenfutter quillt im Magen häufig auf und sollte daher nie verfüttert werden. Durch die quellenden Eigenschaften fördert Trockenfutter die Verklumpung im Verdauungstrakt enorm und führt unweigerlich zu mehr Problemen.

Stattdessen kann man seine Kaninchen durch das Verfüttern von Ölsaaten wie Leinsamen, Sonnenblumenkernen oder Leinkuchen unterstützen. Das Öl macht den Magen- und Darmtrakt “flutschig” und Haare haben somit einen einfacheren Weitertransport. Ölsaaten sollten jedoch auf Grund einer hohen Energiedichte nur als Leckerchen verfüttert werden. Auch kann der Ölgehalt in zu großen Mengen sonst zu Durchfall führen.
  • Staubsaugen / Fegen
Besonders in Innenhaltung sollte der Fußboden während des Fellwechsels mehrmals täglich gesaugt oder gefegt werden. Dies ist eine effektive Variante, um lose und umherfliegende Haare zu entfernen, die dann nicht mehr durch das Kaninchen aufgenommen werden können.
  • Scheren
Bei sehr starkem Fellwechsel kann auch ein kürzerer Haarschnitt helfen. Das Scheren nimmt lose Haare weg und kürzt die festen Haare auf ein Minimum. Somit werden im Volumen weniger Haare aufgenommen und die Haare gelangen leichter durch den Magen- und Darmtrakt. Kaninchen in Außenhaltung sollten im Gegensatz zu Kaninchen in Innenhaltung jedoch nur bei warmen Temperaturen geschoren werden.
  • Nahrungsergänzung
In speziellen Fällen mit Vorerkrankungen der Tiere können auch freiverkäufliche Nahrungsergänzungsmittel durch ihre spezielle Zusammensetzung dem Abtransport von losen Haaren positiv unterstützen. Sprechen Sie in diesem Fall für eine Empfehlung bitte unbedingt Ihren Tierarzt an.
 

Aktuell: Corona und Haustiere

Kann das Coronavirus von Haustieren auf Menschen und umgekehrt von Menschen auf Haustiere übertragen werden?

Die Berichterstattung über den Coronavirus ist derzeit in den Medien omnipräsent. Viele Tierhalter haben uns in den vergangenen Wochen gefragt, ob das Coronavius (SARS-CoV-2) von Haustieren auf den Menschen (und umgekehrt) übertragen werden kann. Die Angst vor einer Übertragung hat in den letzten Tagen dazu geführt, dass viele Tiere im Tierheim abgegeben oder gar ausgesetzt wurden.

Diese Sorge ist nach jetzigem Stand jedoch unbegründet. Nach den vorliegenden Stellungnahmen des European Centre for Disease Control (ECDC) und der Weltgesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO) gibt es keine Hinweise auf Infektionen von Haus- und Nutztieren mit SARS-CoV-2. Man muss allerdings sagen, dass detaillierte Studien hierzu bislang fehlen.

Das bedeutet, für die klassischen Haustiere wie Hund, Katze und kleine Heimtiere werden derzeit keine Maßnahmen zur Quarantäne, Trennung oder Absonderung empfohlen.

Dennoch ist es ratsam, sich nach Kontakt mit Tieren, die Hände gründlich mit Seife zu waschen.

Für detaillierte Informationen hat das Friedrich-Loeffler-Institut die wichtigsten Fragen und Antworten zu dieser Thematik zusammengetragen: Veröffentlichung des Friedrich-Loeffler-Instituts

Bitte bleiben Sie besonnen, kümmern sich wie gewohnt um Ihre Haustiere und bleiben Sie gesund!
 

Unsere Notfellchen: Neues von den Patentieren des Kaninchenschutz e.V.

Neben unseren Homepage-Seiten und dem Vereinsforum konnten viele Informationen zu unseren Patenkaninchen bisher unter anderem auch auf der Facebookseite Patenkaninchen verfolgt werden.

Damit Sie nichts verpassen und auch zukünftig weiterhin auf dem Laufenden sind, was sonst im Kaninchenschutz e.V. passiert und welche aktuellen Informationen wir rund um den Verein für Sie bereit halten, sind die Facebookseiten des Kaninchenschutz e.V. sowie die unserer Patenkaninchen zusammengelegt worden. Somit finden Sie nun alles auf einer Seite: Tolle Fotos, aktuelle Informationen, Tipps und Tricks für die Kaninchenhaltung und natürlich alles aus dem Leben der Patenkaninchen.

Falls Sie unserer Seite bisher noch nicht folgen, schauen Sie schnell vorbei und lassen Sie ein „like“ da, damit Sie nichts mehr verpassen: Kaninchenschutz auf Facebook

Das Vereinsforum bleibt natürlich weiterhin die Plattform Nummer 1 für unseren Verein: Hier finden Sie wie gewohnt detaillierte Berichte aller Patenkaninchen. Die monatlichen Patenmails kommen selbstverständlich ebenfalls wie gewohnt in Ihr Postfach geflogen.
 

Informationen unserer Patenkaninchen

Patenkaninchen Hedda hat seit kurzem eine neue Freundin: Luna, ein Notfellchen, das vom Kaninchenschutz unterstützt und ebenfalls von Astrid gepflegt wird. Sie darf hier bleiben und versteht sich immer besser mit Hedda und ihrem Kupel Loki. Außerdem feiert Hedda ihren 2. "Geburtstag": Sie ist jetzt seit 2 Jahren bei Astrid, und hat damit gezeigt, wie sehr sie der schlimmen Diagnose bei ihrer Aufnahme getrotzt hat.

Fräulein Elvis hat nach dem Verlust ihres Partners zwei neue Partnertiere, mit denen sie nach ersten Reibereien immer besser zurecht kommt.

Miri wurde ein Zahn gezogen, der schon unter Eiter stand - sie hatte auch schon deutlich an Gewicht verloren. Jetzt kann sie hoffentlich schnell wieder zunehmen.

Valentin und Florentine - beide noch ganz neu als Patenkaninchen im Kaninchenschutz - leben jetzt zusammen und trösten sich gegenseitig über die vielen gesundheitlichen Probleme hinweg.

Fibsy hat sich eine Blasenentzündung eingefangen, die ihr auch ein wenig die Energie geraubt hat. Durch die sofort begonnene Behandlung ist sie aber hoffentlich ganz schnell wieder ganz die Alte.
 

Mit den Patentieren durch das Jahr

Der Frühjahrsmonat April ist da - und unsere Patenkaninchen begleiten Sie weiterhin mit vielen Informationen und Wissenswertem auf unseren Kalenderseiten:
  • Unsere Patenkaninchen: Nora & Ida bei Astrid N.
  • Gesundheitstipp: Fellwechsel im Frühjahr
  • Pflanze des Monats: Wiesenschaumkraut
  • Kaninchenschutz e.V.: Osteraktionen unserer Patenkaninchen
Hier gelangen Sie zur => Seite April 2020.
 

Ihre Fotos für unseren Kalender 2021

Bald ist es wieder soweit: Wir möchten den "Kaninchenschutz-Kalender 2021" mit vielen tollen Bildern Ihrer Kaninchen gestalten.

Haben Sie Fotos - vor allem von Außenaufnahmen - mit Frühlings-, Sommer-, Herbst oder Winterfotos der Kaninchen beim Toben im Garten, mit Blumen, beim gemeinsamen Kuscheln der Tiere, beim Spielen im Schnee oder Laubrascheln im Herbst ... oder einfach andere Aufnahmen von Ihren Kaninchen: Wir freuen uns sehr!

Schicken Sie uns die Bilder an fotos@kaninchenschutz.de. Auf unserer Homepage finden Sie weitere Informationen.

Wir sagen herzlichen Dank!
 

Pflanze des Monats Februar: Wiesenschaumkraut

Das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) gehört zu den Kreuzblütlern und ist im Frühjahr häufig zahlreich auf Wiesen, Weiden sowie an Gräben und Bächen zu finden. In manchen Regionen ist es allerdings selten geworden. Das Schaumkraut bevorzugt einen nährstoffreichen, feuchten Boden und erfreut dann mit seinen weiß bis rosafarbenen Blüten meist schon Anfang April. Die Blüten sind in einer so genannten Scheindolde angeordnet, an der sich 8-20 Blüten befinden können. Die Pflanze kann bis zu 60 cm hoch werden.

Früher, vor allem in der Zeit des Mittelalters, aber auch noch in der Zeit danach, war das Wiesenschaumkraut beliebter Teil einer Frühjahrskur, die zusätzlich auch aus dem Bitteren Schaumkraut und der Brunnenkresse bestand. Diese Kur sollte vorwiegend bei rheumatischen Beschwerden Linderung bringen, da den Schaumkräutern blutreinigende Eigenschaften nachgesagt werden.

Das Wiesenschaumkraut enthält sowohl Bitterstoffe als auch Senfölglykoside und nicht geringe Gehalte an Vitamin C. Heutzutage ist die Heilwirkung des Wiesenschaumkrauts etwas in Vergessenheit geraten oder wurde durch andere Pflanzen abgelöst. Die jungen Blätter der Pflanze sind aber tatsächlich auch gut als Salatbeigabe geeignet und machen sich toll im Kräuterquark. Der Geschmack ist als pikant mit einer leichten Schärfe zu beschreiben.

Wussten Sie außerdem, woher das Schaumkraut seinen Namen hat? An den Stengeln der Schaumkräuter findet man häufig einen speichelartigen Schaum, den die Schaumzikade hinterlässt und dort ihre Larven beherbergt. Auch die Larven des prächtigen Aurorafalters leben auf dem Schaumkraut. Auch für diverse weitere Insekten bietet das Wiesenschaumkraut einen wichtigen Lebensraum sowie eine Nahrungsgrundlage. Seine nektarreichen Blüten werden sehr gerne angeflogen.

Als Hausmittel kann das Wiesenschaumkraut zur  folgenden Zwecken eingesetzt werden:
  • Linderung von Rheuma und anderen Schmerzen durch seine blutreinigende und antientzündliche Wirkung
  • belebend, besonders im Frühjahr, durch seinen natürlichen Gehalt an Vitamin C.

Mümmeln à la carte

Gemüse des Monats April: Kräuter – Teil 2

Bereits in unserem März-Newsletter haben wir über die Möglichkeiten der Kräuterfütterung berichtet. Sie haben sich noch mehr Informationen zu verfütterbaren Kräutern gewünscht, so dass wir das Thema „Kräuter“ gerne noch einmal aufgreifen.

Dass Sie Dill, Oregano und Petersilie verfüttern können, wissen Sie seit dem letzten Newsletter. Aber wie ist es mit anderen Kräutern? Kann alles ins Kaninchen rein, was auch für uns Menschen gedacht ist?

Jein: Die Akzeptanz wird wohl nicht dieselbe sein, denn gerade sehr scharfe Kräuter (wie z.B. Kresse) werden wohl auf dem Futterteller ein einsames, zurückgelassenes Dasein führen. Dafür gibt es andere Kräuter, die sehr gut und gerne von unseren vierbeinigen Langohren gefressen werden. Basilikum beispielsweise.

Dem Basilikum sagt man neben den Eigenschaften appetitanregend, krampflösend, verdauungsfördernd, beruhigend und entzündungshemmend auch eine entwurmende Eigenschaft nach. Aber beachten Sie bitte: sollte Ihr Kaninchen unter Wurmbefall leiden, ist der Gang zum Tierarzt und die Untersuchung einer Kotprobe unumgänglich. Kräuter sind niemals der Ersatz für eine medizinische Konsultation.

Generell gilt für Kräuter, dass sie alle spezielle, positive Eigenschaften haben. Deswegen werden sie auch als Heilkräuter bezeichnet.

Folgende Kräuter können Sie Ihren Kaninchen - in Maßen - verfüttern:
  • Basilikum
  • Beifuß
  • Dill
  • Estragon
  • Kamille
  • Koriander
  • Liebstöckel
  • Majoran
  • Melisse
  • Oregano
  • Petersilie
  • Pfefferminze
  • Rosarin
  • Salbei
  • Thymian

Bitte verfüttern Sie Kräuter am besten frisch oder getrocknet, aber niemals aus aufgetauter Gefrierware. Auch wenn die kleinen portionierten Kräuterpackungen praktisch sind: diese gehören in den Magen von uns Menschen, nicht in den Magen der Kaninchen.

Zu guter Letzt: "Mümmeln à la carte" macht Sommerpause" Viele von Ihnen tun es bereits oder werden es in den kommenden Wochen tun: Wiese sammeln! Denn jetzt beginnt fütterungstechnisch die schönste Zeit des Jahres. Und die werden wir jetzt erst einmal genießen. Wir melden uns mit dem "Gemüse des Monats" im Oktober zurück.
 

Termine des Kaninchenschutz e.V.

Durch die aktuelle Corona-Situation finden derzeit keine Termine des Kaninchenschutz e.V. statt.

Wir informieren Sie in unseren nächsten Newslettern über alle Aktualisierungen und unsere Informationsstände und Messeteilnahmen im Jahr 2020.

Bleiben Sie gesund!

           

Kaninchenschutz e.V.
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