Newsletter des Kaninchenschutz e.V. - Juni 2020

01.06.2020

           

Liebe Leserinnen und Leser,

die erste Hälfte des Jahres ist fast rum - Sie lesen heute unseren Juni-Newsletter.

Und in diesem haben wir wieder viele Informationen für Sie rund um unseren Verein sowie Tipps und Tricks für Ihre Kaninchenhaltung zu Hause zusammengestellt.

Kennen Sie Seifenkraut? Nein, das ist nichts zum Händewaschen - das ist eine beliebte Futterpflanze für Kaninchen. Wir berichten, wie Seifenkraut aussieht und was es als Futterpflanze kann.

Zudem haben wir zwei Neuzugänge bei unseren Notfällen: Willi und Carlos. Zwei Tiere, zwei Schicksale.

Und auch bei unseren Patenkaninchen gibt es einiges zu berichten. Leider in diesem Monat auch mit einer traurigen Nachricht: Unser Gnadenhofkaninchen Chai verstarb vor wenigen Tagen. Wir möchten Chai mit einem Nachruf in unserem Newsletter gedenken.

Wir wünschen Ihnen viel Freude mit unserem Juni-Newsletter!
 
Herzliche Grüße
Ihr Kaninchenschutz e.V.

 

Sommer - Hitzegefahr für Kaninchen

Kaninchen sind sehr wärmeempfindliche Tiere und leiden vor allem an heißen Sommertagen unter der Hitze. Statt fröhlich herumzuflitzen und Haken zu schlagen, liegen sie dann häufig schlapp und erschöpft an einem möglichst kühlen Plätzchen. Als Tierbesitzer sollten Sie vor allem an heißen Tagen sorgfältig beobachten, dass es Ihrem Tier gut geht.

Die idealen Wohlfühltemperaturen für Kaninchen liegen bei ungefähr 14 bis 18 Grad. Ab Temperaturen von 25 Grad fühlen sich Kaninchen unwohl, bei über 30 Grad müssen sie zwingend eine Möglichkeit zur Kühlung erhalten. Kaninchen sind sehr kreislaufinstabile Tiere und können bei heißen Temperaturen leicht einen Hitzschlag erleiden. Sorgen Sie deshalb unbedingt dafür, dass Ihre Tiere an heißen Tagen ein kühles Rückzugsplätzchen haben und das Kaninchengehege an einem schattigen Ort aufgestellt ist.

Wohnungsgehege

In Wohnungshaltung - vor allem in Dachgeschosswohnungen oder auf der Südseite gelegenen Zimmern - können Kaninchen im Sommer ebenfalls großer Hitze ausgesetzt sein. Achten Sie daher darauf, Rollläden oder Gardinen im Sommer auch tagsüber zugezogen zu lassen, um Ihre Tiere in Innenhaltung vor der starken Wärmeentwicklung zu schützen. Lüften Sie das Kaninchenzimmer am besten jeweils in den frühen Morgen- und späten Abendstunden. Wird das Zimmer der Tiere im Sommer zu warm, sollten Sie einen Ausweichplatz für die größten Hitzetage z.B. im Badezimmer mit kühlem Fliesenboden überlegen. Ideal ist natürlich die Installation eines Klimagerätes, das den Kaninchenbereich immer angenehm kühl hält.

Ventilatoren sind in den meisten Fällen ungeeignet, da die Kaninchen hier einer zu großen Zugluft ausgesetzt sind. Falls Sie einen Ventilator benutzen, denken Sie daran, alle Kabel unbedingt vor Ihren Tieren so zu sichern, dass die Kaninchen sie auf keinen Fall erreichen können!

Bekommen Ihre Tiere täglich einige Stunden Auslauf im Garten, achten Sie darauf, dass die Kaninchen immer ausreichend Schattenplätze zur Verfügung haben oder verlegen Sie den Auslauf an den Sommertagen in die kühleren Morgen- oder Abendstunden.

Kaninchen in Außenhaltung

Leben Ihre Kaninchen ganzjährig oder in den Sommermonaten im Garten oder auf dem Balkon, müssen sie an heißen Sommertagen unbedingt kühle Schattenplätze als Rückzugsmöglichkeit haben. Das Gehege und Schutzhäuschen der Tiere darf auf keinen Fall in der prallen Sonne aufgestellt werden und muss mindestens immer einen angrenzenden schattigen Auslauf besitzen, den die Tiere jederzeit nutzen können. Schutzhütten können in der Sommerhitze enorm aufheizen, so dass Ihre Kaninchen immer die Möglichkeit haben müssen, einen heißen Platz verlassen zu können. Achten Sie bitte auch darauf, dass Schutzhäuschen im Sommer immer gut belüftet sind, damit sich die Wärme unter dem Dach nicht so stauen kann.

Achten Sie bite unbedingt darauf, dass Ihre Kaninchen sich während der heißen Tage nicht in der prallen Sonne aufhalten!

Etwas Abkühlung können Sie Ihren Tieren schaffen, indem Sie den Boden oder Rasen im Kaninchenbereich in den kühlen Morgenstunden mit dem Gartenschlauch befeuchten. Bitte achten Sie dabei nur unbedingt darauf, dass das Gehege der Tiere nicht nass bleibt! Auch kühle Buddelkisten oder Bereiche mit Erde, in die sich die Kaninchen einbuddeln können, verschaffen den Tieren eine Möglichkeit der Abkühlung und können mit Wasser angefeuchtet werden. Wenn Sie in Ihrem Außengehege einen großen Baum besitzen, der den Tieren Schatten spenden kann, beachten Sie bitte, dass die Sonne wandert und die Kaninchen zu jeder Zeit schattige Plätze zur Verfügung haben müssen.
 

Was können Sie als Besitzer tun, damit es Ihren Kaninchen auch an heißen Tagen gut geht?

Als Besitzer können Sie Ihren Kaninchen verschiedene Möglichkeiten der Abkühlung bieten:
 
  • Laub-Zelt ("Tipi")
Frische Zweige mit zahlreichen Blättern können Sie im Kaninchengehege zu einem "Laub-Tipi" zusammenstellen und Ihren Tieren damit einen gemütlichen und schattigen Unterschlupf bieten, in den sie sich zum Schutz vor der Hitze und Sonne zurückziehen können. Solche selbstgebauten Unterschlüpfe sehen nicht nur toll aus - Ihre Tiere werden die Zweige und Blätter auch gerne annagen und fressen.
Achtung: Achten Sie bitte unbedingt darauf, nur ungiftige Pflanzen zu verwenden!
 
  • Tunnel im Gehege
Ein selbstangelegtes Tunnelsystem schafft Ihren Kaninchen neben kühlem Schatten auch jede Menge Spaß. Im Außengehege können Sie Ihren Tieren daher einen großen Bereich mit natürlicher Erde oder Sand bieten - im Innengehege können Sie mit ausreichend großen Plastikrohren einen Ersatztunnel schaffen, in den sich die Tiere zurückziehen können.
 
  • Kühler Fußboden
Fußbodenfliesen, Ton- oder Steinplatten können den Tieren ebenfalls Abkühlung verschaffen. An heißen Tagen werden sie sich gerne auf die kühlen Steine legen und entspannen. Zu Tunneln zusammengestellte Pflanzsteine bieten den Tieren gleichzeitig eine angenehm kühle Höhle, in die sie sich in der großen Hitze zurückziehen können. Ton- und Steingegenstände können Sie zusätzlich mit kaltem Wasser befeuchten, so dass sie den Tieren für längere Zeit eine angenehm kühle Umgebung bieten.
 
  • Gefrorene Flaschen
Eine oder mehrere mit Wasser gefüllte und im Tiefkühlschrank zu Eis gefrorene Plastikflaschen können Sie mit Tüchern umwickeln und in das Kaninchengehege legen. Die Tiere können dann selbst den für sie angenehmsten Platz suchen.
 
  • Feuchte Tücher
Über Einrichtungsgegenstände im Gehege, Häuschen oder Unterschlüpfe gelegte feuchte Laken oder Handtücher können Ihren Kaninchen ebenfalls eine schöne kühle Atmosphäre schaffen.
 
  • Fellpflege
Haben Sie langhaarige Kaninchen, kürzen Sie deren Fell bitte in den heißen Monaten etwas, so dass sich die Tiere wesentlich wohler fühlen. Kontrollieren Sie Ihre Tiere in den warmen Sommermonaten bitte auch täglich auf Verschmutzungen, in denen sich bei warmem Wetter schnell Fliegenmaden ausbreiten können - achten Sie bitte immer auf Hygiene und Sauberkeit im Kaninchenbereich und bei Ihrem Tier !
 
  • Wasser und Futter
Trinkwasser muss Ihren Kaninchen natürlich zu jeder Zeit im Gehege zur Verfügung stehen. Füllen Sie im Sommer den Wassernapf Ihrer Tiere täglich mehrmals neu mit frischem Wasser.

Pflücken Sie Wiesenfutter für Ihre Tiere am besten in den Morgen- oder Abendstunden oder von schattigen Wiesen und achten Sie darauf, die Wiese schön locker und an schattigen Futterplätzen zu verteilen.

In der prallen Sonne kann im Haufen zusammengelegtes Wiesenfutter schnell zu gären beginnen, was zu gefährlichen Erkrankungen Ihrer Tiere führen kann. Füttern Sie Gemüse, geben Sie den Tieren an heißen Tagen verstärkt Salate und Kräuter und achten Sie auch bei Gemüse darauf, welke Blätter zu entfernen und immer frisches Futter anzubieten. Bitte vermeiden Sie jedoch auf jeden Fall eine zu schnelle Ernährungsumstellung und gewöhnen Sie Ihre Tiere immer langsam an neues Futter.


Keine Transporte an heißen Tagen

Bitte vermeiden Sie Fahrten für Ihre Tiere an heißen Tagen oder in den heißen Mittagsstunden. Die Kaninchen sind in der Transportbox im Auto der Wärme meist viel stärker ausgesetzt als ihre Menschen. Gerade kranke Tiere sind ohnehin schon sehr geschwächt und können die zusätzliche Kreislaufbelastung bei großer Wärme nur sehr schlecht verkraften. Lassen sich dringende Fahrten mit den Tieren im Sommer nicht vermeiden, nutzen Sie bitte die Klimaanlage im Auto für eine möglichst angenehme Temperatur für Ihre Tiere.


Wenn es den Kaninchen nicht gut geht ...

Sollte Ihr Kaninchen an einem heißen Sommertag trotz aller Bemühungen eine Kreislaufschwäche oder einen Hitzschlag erleiden, handeln Sie bitte schnell:
  • Bringen Sie Ihr Kaninchen bitte sofort an einen kühlen Ort in Haus oder Wohnung
  • Wickeln Sie das Kaninchen sofort in kühle feuchte Handtücher ein
    (wichtig: niemals eiskalt -> Schockgefahr!)
  • Bringen Sie Ihr Kaninchen bitte sofort zu einem Tierarzt oder in eine Tierklinik zur weiteren Versorgung!

Ein Hitzschlag ist immer ein Notfall - er kann für Ihr Kaninchen lebensgefährlich sein und muss umgehend versorgt werden!

Wir wünschen Ihnen, dass alle Ihre Tiere die heißen Sommertage gesund und unbeschwert genießen können!
 

Scheinträchtigkeiten bei Kaninchen

Halter weiblicher Kaninchen werden das Phänomen kennen: Scheinträchtigkeit. Plötzlich fangen die Tiere an, Unmengen an Nistmaterial zu sammeln, rupfen sich Fell aus, rennen nervös umher, bedrängen die Partnertiere, verteidigen ihr Revier plötzlich gegen den Halter und/oder die Partnertiere und bauen aus dem gesammelten Nistmaterial ein Nest. Das Nest wird einige Zeit bewacht, manche Tiere verbringen sogar mehrere Tage darin, bis es dann uninteressant wird. Entweder wird es nicht mehr beachtet, manchmal zerstört oder als zusätzliche Toilette "mißbraucht".

Eine Scheinträchtigkeit beim Kaninchen hat verschiedene Ursachen. Kaninchen haben - im Gegensatz zum Menschen - einen vollkommen anderen hormonellen Zyklus. Zwar reifen in den Eierstöcken regelmäßig Follikel aus, welche die späteren Eizellen enthalten. Doch verläuft der Eisprung nur nach Bedarf. Das bedeutet im konkreten Fall erst durch den Deckakt des Rammlers. Manche Tiere sind aber so empfindlich, dass auch das Streicheln des Halters in Beckenhöhe einen Eisprung auslösen kann.

Aber auch äußere Einflüsse wie die Lichtdauer (Jahreszeitenwechsel) begünstigen den Eisprung und damit eine Scheinträchtigkeit.

Was können / was müssen Sie als Halter tun?

Zunächst gar nichts. Lassen Sie das Weibchen gewähren und haben Sie Verständnis. Dieser Vorgang ist zunächst einmal natürlich und nicht per se krankhaft. Bitte entfernen Sie das Nest wirklich erst dann, wenn die Häsin sich nicht mehr dafür interessiert, denn es kann passieren, dass der Nestbau von vorne beginnt.

Beobachten Sie Ihr Kaninchen bitte gut, denn: Regelmäßig auftretende Scheinschangerschaften können auf Hormonstörungen oder Gewebeveränderungen an der Gebärmutter (endometriale Hyperplasie) hindeuten. Dann sollten Sie mit Ihrem Tierarzt besprechen, ob die Kastration des Weibchens sinnvoll ist.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie auf unserer -> Homepage
 

Mit den Patenkaninchen durch das Jahr

Der Juni ist da! Im aktuellen Kalenderblatt stellen wir Ihnen wieder spannende Themen rund um den Verein und unsere Patenkaninchen vor - in diesem Monat Peer Mücke und Kläuschen:

Peer Mücke geht es sehr gut bei Claudia und er genießt sein Leben in Aussenhaltung sehr. Leider musste der Auslaufbereich vorübergehend halbiert werden, da die "Abriss-Truppe", wie Claudia Peer und seine Kaninchenfreunde liebevoll nennt, den Auslauf in eine Steppenwüste verwandelt haben. Außerdem musste in den letzten Wochen dringend Wiese eingesät werden. Das bedeutete dann 4 Wochen weniger Fläche - danach dann aber wieder sattes Grün zum Fressen.

Gesundheitlich hatte Peer ein kleines Tief. Er hatte sich irgendwas in die Kieferseite, auf der er keine Zähne mehr hat, gerammt. Die Tierärztin behandelte das, und er bekam Antibiose und Schmerzmittel für 2 Wochen. Zum Glück ging das alles gut aus, und der Kiefer war bei der letzten Kontrolle weiterhin stabil, so dass alles in Ordnung ist.

Patenkaninchen Kläuschen

Kläuschens gesundheitlicher Zustand war dieses Jahr schon eine richtige Achterbahnfahrt. Anfang des Jahres hatte er richtige Niesanfälle, weil der Eiter aus der Abszesshöhle wieder mehr wurde und aus Nase und Auge floss. Beim Tierarzt wurde dann sein Tränenkanal gespült, dieser war aber durch das Niesen bereits frei.

Leider stellte sich raus, dass Kläuschens Schneidezähne weiter nach vorne wachsen, so dass sie sich kaum richtig kürzen ließen. Somit stand die Frage im Raum, sie zu ziehen, damit ihm die Nahrungsaufnahme erleichtert werden kann. Die Entscheidung gestaltete sich nicht so einfach, da zum einen das Risiko eines Kieferbruchs durch die Operation bestand, zum anderen er aber mit weiter wachsenen Zähnen auf Dauer nicht mehr selber fressen kann. Durch seinen guten gesundheitlichen Zustand hat sich die Tierärztin dann für die Operation entschieden.

Während der Operation kam es dann zu einer großen Überraschung: Es waren nur noch 2 Schneidezähne vorhanden, einer im 
Oberkiefer, der andere im Unterkiefer. Da hat sich das Kläuschen wohl selber die Zähne ausgeschlagen. Die anderen Zähne blieben dann vorerst drin, damit alle vier zusammen gezogen werden können, wenn die fehlenden Zähne nachwachsen sollten - was bisher aber noch nicht eingetreten ist.

Kläuschen geht es aktuell wunderbar, und auch er soll in das Außengehege ziehen, da er sehr aktiv ist und sicher Freude daran haben wird, draußen Gänge zu buddeln.
 

Patenkaninchen Chai - ein kleines Notfellchen hat uns verlassen

Chai kam im Sommer 2013 zu unserer Pflegestelle Hope. Sie war eins von 74 Kaninchen, eins von 74 Seelchen, die an diesem Tag ganz viel Glück hatten und ihr altes, dreckiges, hungriges und durch Schmerz und Tod geprägtes Leben hinter sich lassen konnten.

Die kleine Chai war zudem blind. Doch ihre Blindheit war für sie kein Problem. Schnell lebte sich Chai bei ihrer Pflegestelle ein. Viel problematischer waren Chais Zahnprobleme und immer wiederkehrende Entzündungen in den Augen. Nach einiger Zeit war klar, dass Chai nie vermittlungsfähig werden würde. Also wurde sie zu einem Gnadenhofkaninchen: Einem der Kaninchen, die nicht mehr aus ihrer Pflegestelle ausziehen und für die der Verein die tierärztlichen Behandlungskosten bis an ihr Lebensende tragen würde.

Chai war trotz ihrer Handicaps eine kleine Kämpferin und eine große Persönlichkeit - die ihre Pflegerin Hope häufig zum Lachen, aber auch häufig zum Verzweifeln brachte.

An Ostern erlitt Chai einen EC-Schub - eine Nervenerkrankung, von der sie sich trotz intensiver Pflege nicht mehr erholen konnte. Die Nieren versagten, und so blieb nur noch ein gemeinsamer Weg, der letzte.

Der Kaninchenschutz e.V. ist dankbar, dass Chai in ihrer Pflegestelle ein so liebevolles Zuhause mit liebevollen Partnern erleben durfte. Wir sind mit Hope traurig um Chai und bedanken uns an dieser Stelle sehr herzlich bei allen Paten, die Chai in den letzten Jahren unterstützt haben.
 

Kalenderblatt Juni 2020

Auf unserer Seite des Monats Juni 2020 finden Sie:
  • unsere Patenkaninchen Peer Mücke & Kläuschen
  • Gesundheitstipps: Schutz vor Sommerhitze 
  • Pflanzenvorstellung Seifenkraut
  • Vereinsarbeit: Newsletter und Patenschaften 

Hier gelangen Sie zur => Seite Juni 2020.
 

Carlos & Willi - unsere beiden tierischen Neuzugänge des Kaninchenschutz e.V.

Carlos und Willi könnten gegensätzlicher nicht sein: Carlos jung & agil, das Leben noch vor sich - Willi alt und ruhig, den größten Teil seines Lebens schon hinter sich. Doch beide vereint ein gemeinsames, trauriges Schicksal, sie sind sehr krank.

Carlos wurde zusammen mit seiner Schwester vermutlich als Kinderspielzeug angeschafft. Nachdem die Tiere diesen Ansprüchen nicht gerecht wurden, sollten sie weg. Für Carlos Schwester kam leider jede Hilfe zu spät. Sie verstarb an den Folgen von Rippenbrüchen und einer nicht behandelten Rückenfraktur. Carlos zog über eine Zwischenstation zu unserer Pflegestelle Claudia Schulze. Dort fiel als erstes auf, dass er auf einem Auge erblindet war und eine merkwürdig "platte" Pfote hatte. Carlos wurde umgehend einem Tierarzt vorgestellt, mit erschreckendem Ergebnis: Die Pfote war mehrfach gebrochen und schlecht verheilt. Zudem hat der kleine Carlos sehr schlechte Zähne und ist für seine 8 Monate mit 800 Gramm eindeutig unterernährt. Für Carlos wird es ein langer Weg, bis er hoffentlich irgendwann mal in ein liebevolles Zuhause ziehen kann.

Notfellchen Willi

Willi könnte mit seinen 8 Jahren sicherlich die eine oder andere Geschichte aus seinem bisher nicht so schönen Leben berichten. Der kleine schwarze Widder hatte aber doch zumindest ein bisschen Glück, denn auch er konnte bei Claudia Schulze eine Pflegestelle ergattern. Einen Platz, an dem sich fach- und sachgerecht seiner gesundheitlichen Probleme angenommen wird. Und davon hat Willi einige! Willi hat einen Hornhautdefekt und - das ist noch viel schlimmer - enorme Zahnprobleme mit einem Kieferabszess, der bislang unbehandelt blieb. Der Abszess wurde zwischenzeitlich operiert, die Wundversorgung gestaltet sich jedoch aufgrund der Lage des Abszess als problematisch und wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen, bis auch Willi dann hoffentlich in ein liebevolles Zuhause umziehen kann.

Bis es soweit ist, betreut unsere Pflegestelle die beiden liebevoll. Der Kaninchenschutz e.V. trägt die kompletten Behandlungskosten.

Wenn Sie Carlos und Willi unterstützen möchten, freuen wir uns sehr über die Übernahme einer => Patenschaft.

Herzlichen Dank!
 

Pflanze des Monats Juni: Seifenkraut

Das Seifenkraut (Saponaria officinalis) zählt zur Familie der Nelkengewächse.

Mit seinen hübschen blass- bis kräftig rosafarbenen Blüten ziert es gerne Naturgärten. Die Blüten erscheinen im Juni und erfreuen uns bis in den Oktober hinein. Daher ist das Seifenkraut auch eine wertvolle Insektenfutterpflanze. Besonders Schmetterlinge und Nachtfalter fühlen sich von ihr angezogen.

Die Blätter des Seifenkrauts sind breit lanzettlich geformt und sitzen kreuzgegenständig am Stängel. Die ganze Pflanze wird etwa 30 bis 80 cm hoch und ist wild am ehesten auf Stein-, Sand- oder Kiesböden anzutreffen. Es bevorzugt einen frischen Boden und kommt zum Beispiel an Flussufern und in Auen-Landschaften vor.

Das Seifenkraut wird heutzutage kaum noch als Heilpflanze gebraucht, obwohl es einige positive Eigenschaften aufweisen kann.

Bei der Einnahme bzw. Verfütterung von größeren Mengen kann es allerdings zu Übelkeit und anderen Magen-Darm-Beschwerden kommen. Daher ist das Seifenkraut keine Pflanze, die täglich auf dem Speiseplan unserer Kaninchen stehen sollte.

Für den menschlichen Gebrauch ist es tatsächlich möglich, mit dem Seifenkraut zu waschen.

Die Inhaltsstoffe des Seifenkrauts – allen voran die Saponine – haben sekretolytische Eigenschaften, können also besonders bei Atemwegserkrankungen mit zählflüssigem Schleim lindernd sein.
Weiterhin kann die Pflanze folgende Wirkungen haben:
  • harntreibend, hilfreich zum Beispiel bei Blasenentzündungen
  • fungizid (pilzhemmend)
  • verdauungs- und stoffwechselanregend bis abführend

Termine des Kaninchenschutz e.V.

Durch die aktuelle Corona-Situation finden derzeit keine Termine des Kaninchenschutz e.V. statt.

Wir informieren Sie in unseren nächsten Newslettern über alle Aktualisierungen und unsere Informationsstände und Messeteilnahmen im Jahr 2020.

Bleiben Sie gesund!

           

Kaninchenschutz e.V.
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