Newsletter des Kaninchenschutz e.V. - Juli 2020

04.07.2020

           

Liebe Leserinnen und Leser,

unser Juli-Newsletter ist heiß - so richtig heiß!

Denn wo die Temperaturen schon die 30 Grad-Marke knacken, da hilft nur eins: einen kühlen Fütterungs-Kopf bewahren! Und das können Sie mit einer ausgewogenen Fütterung Ihrer Kaninchen mit selbst gesammelten Futterpflanzen. Die Natur bietet derzeit eine große Vielfalt an diversen Leckereien, die Ihren Kaninchen schmecken werden. Sammeltüte auf und lossammeln! Einfacher geht es nicht! Im Detail berichten wir hier über die Malve, die mit 30 verschiedenen Arten wahrlich Abwechslung auf dem tierischen Speiseplan verspricht.

Auch unsere Patenkaninchen kämpfen mit dem Wetter: Unser Franz Fluse und der kleine Horst berichten, wie sie bei den aktuellen Temperaturen einen kühlen Kopf bewahren.

Und unser ehemaliges Patenkaninchen Valentin freut sich umso mehr, denn er hat nun endlich (s)ein Traumzuhause gefunden!

Abschließend beleuchten wir das Thema "Leihkaninchen". Ein negativ behaftetes Wort, aber muss das wirklich so sein? Wir setzen uns mit dem Thema kritisch auseinander.

Wir wünschen Ihnen viel Freude bei Lesen unseres Juli-Newsletter!
 
Herzliche Grüße
Ihr Kaninchenschutz e.V.

 

Fütterung im Sommer

Es ist spürbar Sommer geworden!

Was gibt es da Schöneres, als Zeit in der Natur zu verbringen und dabei auch noch seinen Kaninchen die bestmögliche Ernährung zu bieten? Die Fütterung von Kaninchen im Sommer ist vielleicht etwas zeitaufwendiger als das Kaufen von Gemüse im Winter, aber sie bietet unseren Tieren unglaublich viele Vorteile. Noch dazu ist sie für den Tierhalter zumeist absolut kostenlos.

Das beste Futter für Kaninchen sind frische Wiesengräser und -kräuter. Darüber sind sich vermutlich alle einig. Welche Vorteile bietet die Wiesenfütterung, die sich besonders im Sommer sehr einfach gestaltet?
 
  • Struktur
Die Struktur von Wiese, also das Verhältnis von verdaulichen zu unverdaulichen Fasern, ist ideal und fördert so nicht nur die gesunde Verdauung unserer Kaninchen.
 
  • Zahngesundheit
Durch lange Kauzeiten und die „Weichheit“ des Wiesenfutters, wird der Zahnabrieb der Kaninchen gefördert. Die stetig nötigen mahlenden Kaubewegungen des Kiefers beim Fressen sorgen dafür, dass sich die Zähne sehr gut aneinander abschleifen. Dadurch, dass kaum harte Bestandteile im Futter vorhanden sind, werden unnatürliche „Knack-Bewegungen“ der Zähne während des Kauvorgangs vermieden und die Gesundheit der Zahnalveolen gewährleistet.
 
  • Darmflora
Eine ausgewogene Mischung von Gräsern und Kräutern fördert die physiologische Darmflora des Kaninchens. Die Besiedelung mit guten Darmbakterien – insbesondere im Blinddarm – ist für das Kaninchen essentiell, da es vor allem durch mikrobielle Fermentation im sehr großen Blinddarm an die benötigten Nährstoffe gelangt. Durch stetigen Nahrungsnachschub werden die zahlreichen Bakterienarten im Blinddarm genährt und ihr Überleben gesichert.
 
  • Beschäftigung
Die ständige Futteraufnahme (Kaninchen nehmen bis zu ca. 80 Mahlzeiten täglich zu sich) sorgt nicht nur für ein Aufrechterhalten der Körperfunktionen und des Körpergewichts unserer Kaninchen, sondern ist zudem eine wertvolle Beschäftigung. Eine Fütterung ad libitum (es steht immer frisches Futter zur Verfügung) garantiert lange Kauzeiten und somit wenig Langeweile. Dies wiederum wirkt sich nicht nur positiv auf die psychische Gesundheit des Kaninchens aus, sondern kann auch dazu beitragen, Spannungen innerhalb von Gruppen bzw. unter Artgenossen zu verringern oder zu vermeiden.
 
  • Erkrankungen
Diverse gesundheitliche Probleme können besonders im Sommer durch das Sammeln von Heilkräutern über die Ernährung unterstützt werden.

 

           

Doch es gibt im Sommer auch einige Punkte, die beim Füttern zu beachten sind. Dies gilt unabhängig davon, ob frische Wiese oder ersatzweise blättriges Gemüse gereicht wird.
 
  • Kurze Lagerzeiten
Futter sollte im Sommer nicht lang gelagert werden, da es durch die meist deutlich höheren Temperaturen, als in den anderen Jahreszeiten, schneller verdirbt. Braun oder matschig gewordenes, verschimmeltes oder schlecht riechendes Futter sollte keinesfalls mehr verfüttert werden. Zu beachten ist, dass besonders Wiese, die in großer Hitze mit starker Sonneneinstrahlung (z.B. während der Mittags-/Nachmittagsstunden) gesammelt wurde, schneller verdirbt, als solche, die morgens oder später am Abend gepflückt wird. Möchte man Wiese nach dem Pflücken maximal 2-3 Tage lagern, muss diese im Kühlschrank aufbewahrt werden.
 
  • Hygiene
Das Futter, welches ins Gehege gelegt wurde, sollte mindestens 1x täglich auf Verderb oder Verschmutzung kontrolliert werden. Stark mit Urin oder Kot „kontaminiertes“ Frischfutter sollte entfernt werden, da es meist nicht mehr von den Kaninchen gefressen wird und durch beschleunigte Zersetzungsprozesse u.a. schnell Fliegen anlockt.
 
  • Wasser
Obwohl Kaninchen in der Regel bei ausreichender Frischfuttergabe kein bis kaum Wasser aufnehmen, muss stetig frisches Wasser zur Verfügung gestellt werden. Gerade bei sehr heißen Temperaturen ist es möglich, dass das Kaninchen nicht seinen ganzen Flüssigkeitsbedarf rein über das frische Futter decken kann.

So steht einer gesunden Ernährung im Sommer nichts mehr im Wege. Viel Spaß beim Pflücken!
 

Ein Leihkaninchen - eine gute oder eine schlechte Idee?

Kaninchenhalter mit Leib & Seele... Aufhören mit der Kaninchenhaltung? Niemals! Oder doch?!

Viele Kaninchenhalter stehen irgendwann vor der Tatsache, dass sie die Kaninchenhaltung aufgeben möchten oder vielleicht auch müssen. Das ist legitim und darf nicht verurteilt werden. Der Schlusspunkt zur Kaninchenhaltung will wohlüberlegt und geplant sein, denn in der Regel wird die Entscheidung zur Aufgabe der Kaninchenhaltung dann getroffen, wenn nur noch ein Tier übrig ist.

Aber Einzelhaltung bis das Tier verstirbt? Nein, das kann und darf keine Option eines verantwortungsbewussten Halters sein.

Was also tun? Wo ein Partnertier herbekommen, welches nach dem Tod des eigenen Tieres wieder in sein Zuhause zurück kann? Ein "Leihkaninchen"? Was für ein schrecklicher Name, denken viele. Ein Kaninchen leihen... Man leiht sich einen Gegenstand, aber doch kein Tier!

Doch beleuchten wir den Sachverhalt genau: Vermittlungstiere sind - wenn sie denn verantwortungsbewusst vermittelt werden - in der Regel alle Leihtiere. Warum? In der Regel beinhaltet der Vermittlungsvertrag einen Passus, der zusichert, dass das vermittelte Tier immer wieder in das Tierheim oder die Pflegestelle zurück kann.

Normalerweise wird dieser Passus selten genutzt, denn eine Vermittlung aus Tierheim oder Pflegestelle ist langfristig ausgelegt. Was aber, wenn von vornherein schriftlich fixiert wird, dass das Tier nach Versterben des Partnertieres wieder zurück in die Vermittlungsstelle kann? Was, wenn man nicht der Besitzer, sondern nur der Halter ist?

Die Herkunft eines Leihtieres sollte man ebenso kritisch betrachten, wie die eines Vermittlungstieres. Wo kommt das Tier her? Wurde es gesundheitlich durchgecheckt, wird über mögliche gesundheitliche Einschränkungen Auskunft gegeben, sind die Tiere regelmäßig geimpft und auf Parasiten untersucht worden? Leben die Leihkaninchen artgerecht und wird eine Vorkontrolle im neuen Zuhause durchgeführt? Das alles sind Hinweise, die auf eine seriöse Vermittlungsstelle für Leihtiere hinweisen. Ein Leihtier muss auch etwas "wert" sein. Seien Sie also nicht überrascht, wenn auch für ein Leihtier eine Abgabegebühr fällig wird!

Leihtiere sollten nur einmal diese Funktion erfüllen und anschließend in ein endgültiges Zuhause vermittelt werden. Ein Leihtier darf nicht zum Wanderpokal werden.

Fragen Sie ggf. auch im örtlichen Tierheim nach, ob eine Vermittlung auf Zeit möglich ist.

In jedem Fall darf Einzelhaltung bis zum Tod grundsätzlich keine Option sein.
 

Neues von unseren Patenkaninchen

Florentine hat Anfang Juni leider die Reise ins Regenbogenland angetreten. Ihr ging es einige Tage nicht besonders gut, was durch ihre schwere EC Erkrankung keine Seltenheit ist. Still und leise hat sie sich dann auf ihre letzte Reise gemacht. Valentin war bei seiner kleinen Freundin bis zur letzten Minute dabei.
Florentine bedankt sich beim Kaninchenschutz e.V. und all ihren Paten, dass sie ihr eine schöne letzte Zeit geschenkt haben und sie geliebt wurde.

Nachdem Valentins Liebe Florentine plötzlich gestorben ist, war der kleine Mann ganz einsam und zog sich immer mehr zurück. Als dann eine richtig tolle Anfrage kam und alles sehr positiv verlief, zog Valentin sehr schnell zu seiner neuen Freundin Blue in eine neue Familie. Die beiden verstehen sich schon sehr gut und kuscheln miteinander.

Valentin bedankt sich beim Kaninchenschutz e.V., dass er ihm einen Start in ein neues Kaninchenleben ermöglicht hat, und bei allen Paten, die ihn unterstützt haben und an seinem Leben ein Stück teilgenommen haben.

Kalenderblatt Juli 2020

Der Sommermonat Juli ist da! Und natürlich auch im Juli begleiten Sie unsere Patenkaninchen mit vielen Informationen und Wissenswertem auf unseren Kalenderseiten.

Auf unserer Seite des Monats Juli 2020 finden Sie abwechslungsreiche Informationen aus unserem Jahreskalender:
  • unsere Patenkaninchen Franz Fluse & Horst
  • Gesundheitstipps: Fütterung im Sommer
  • Pflanzenvorstellung Malve
  • Kaninchenwissen: Urlaubsbetreuung und Pflegevertrag

Wir wünschen Ihnen viel Spaß auf unseren Seiten!

Hier gelangen Sie zur => Kalenderseite Juli 2020.
 

Franz Fluse

Patenkaninchen Franz Fluse geht es derzeit richtig gut. Er genießt den Sommer und lässt sich das breite Wiesenangebot richtig schmecken. Seine Kopfschiefhaltung ist weiter vorhanden und wird ihn sein weiteres Leben begleiten. Aber der kleine Kämpfer kommt damit super zurecht.

Der letzte Besuch beim Tierarzt ist für Franz auch sehr gut gelaufen. Die Zahnkorrektur war dieses Mal nur an den Schneidezähnen nötig, obwohl zwei Monate schon vergangen waren. Die leckere Wiese scheint dem Zahnabrieb also sehr gut zu tun.

Bei Franz wird regelmäßig der Tränennasenkanal gespült, da er viel zu eng ist und sich leicht wieder entzündet. Sein Ohr ist ebenfalls kontinuierlich in Behandlung, da sammelt sich immer viel Talg an, der entfernt werden muss. Auch wenn es Tage gibt, an denen er dazu überhaupt keine Lust hat, macht er das Ganze sehr gut mit und ist mittlerweile auch sehr geübt darin.

Tierarztbesuche sind immer sehr stressig für Franz, allerdings erholt er sich danach ganz schnell wieder und futtert mit seiner Nalani Wiese.

Horst

Patenkaninchen Horst geht es auch sehr gut. Zusammen mit seiner Marie lebt er bei Jenny im Außengehege und lässt es sich gut gehen.

Ab und zu hängt bei dem Pärchen der Haussegen schief und man ist sich nicht ganz grün. Das legt sich aber sehr schnell wieder, und dann sind die beiden auch wieder unzertrennlich.

Bei Horst spielt der Hormonspiegel manchmal verrückt, so dass immer wieder der Testosteronspiegel kontrolliert werden muss, damit rechtzeitig ein neuer Hormonchip eingesetzt werden kann. Damit ist das Ganze immer sehr gut in den Griff zu bekommen und ihm geht es damit super.

Momentan genießt der kleine Mann den Sommer und die Wiesenfütterung, die seiner Gesundheit und dem Fell sehr gut tut.

Wir wünschen Horst, dass er lange so fit und glücklich mit seiner Marie bleibt.

Pflanze des Monats Juni: Malve

Die Malven (Malva) als Pflanzengattung umfassen etwa 30 verschiedene Arten. Bekannte und auch in unseren Breiten häufiger vorkommende Arten sind die Wilde Malve (Malva sylvestris), die Rosen-Malve (Malva alcea), die Moschus-Malve (Malva moschata) und die Weg-Malve (Malva neglecta).
Die meisten Malvenarten blühen von Frühjahr bis Herbst sehr ausdauernd und immer wieder.

Die Wilde Malve (Malva sylvestris) blüht von Mai bis September und bietet große Mengen an Nektar, weshalb sie bei Insekten – besonders Hummeln – sehr beliebt ist. Sie hat zudem eine große Bedeutung als Raupenfutterpflanze für diverse Falterarten. Die ausdauernde, krautige Pflanze bevorzugt nährstoff- und stickstoffreiche, eher trockene Böden. Im Garten lässt sich z.b. die Rosen-Malve problemlos kultivieren und ist dabei sehr ausbreitungsfreudig.

Als Heilpflanze werden die Bestandteile der Malve schon sehr lange genutzt. Ihre Wirkung wird geschätzt und wurde auch schon eingehend wissenschaftlich untersucht. So kommen besonders die Malvenblüten und -blätter bis heute als „Arzneidroge“ zum Einsatz.

Vielen bekannt ist sicherlich der „Käsepappeltee“, was nichts andere ist als ein Tee aus den Blüten und/oder Blättern der Malve. Er wird vor allem bei Erkrankungen des Mund- und Rachenraums sowie bei Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt. Die enthaltenen Schleimstoffe haben eine beruhigende und schützende Wirkung auf gereizte oder entzündete Haut und Schleimhäute. Auch bei Reizhusten ist die hustenreizmildernde Wirkung des Malventees wertvoll.

Kaninchen schätzen Malven als Futterpflanze und können auf vielfältige Weise von ihrer Heilwirkung profitieren. Die antibakterielle, entzündungshemmende, reizlindernde und wundheilungsfördernde Wirkung kommt nicht nur im Magen-Darm-Trakt empfindlichen Tieren zugute, sondern kann sich auch positiv bei Kaninchenschnupfen auswirken. Äußerlich können kleinere Wunden mit dem erkalteten Aufguss aus Malvenblättern bzw. – blüten durch Betupfen sehr gut behandelt werden.

Die Malve besitzt aber nicht nur Schleimstoffe, sondern auch Gerbstoffe, ätherische Öle, hohe Gehalte an Vitamin C sowie Eisen, Kalzium, Magnesium, Kalium und Glucose. Da Malven mild süßlich schmecken, werden sie in der Regel sehr gerne gefressen und dabei auch gut vertragen.
 

Unsere Kuschelröhren: Noch einmal online zu kaufen

Die Kuschelröhren des Kaninchenschutz e.V. sind sehr beliebt bei Kaninchen und Haltern. Im Mai haben wir sie schon einmal online angeboten, da die Infostände, auf denen sie sonst zu kaufen sind, dieses Jahr leider ausfallen müssen.

Die Nachfrage ist hoch - und daher bieten wir sie auch jetzt wieder online an für alle, die ihren Kaninchen eine Freude machen wollen und den Kaninchenschutz unterstützen möchten: => Kuschelröhren im Shop
 

Die Kaninchenschutz e.V.-Sommercollection mit Maskottchen Swen ist da!

Viele fleißige Bastel-, Näh- und Küchenfeen sowie weitere kreative Köpfe haben wieder einmal dazu beigetragen, dass wir Ihnen eine noch nie da gewesene Auswahl an leckeren, praktischen und schönen Dingen präsentieren können. Die Erlöse dieser Sommercollection kommen zu 100 % dem Kaninchenschutz e.V. zugute.

Die Aktion findet bis zum 5. Juli 2020 um 20.00 Uhr in unserem Vereinsforum statt - nach Anmeldung können Sie hier mitbieten: Kaninchenschutz-Sommercollection.

Wir wünschen Ihnen viel Spaß!

Termine des Kaninchenschutz e.V.

Durch die aktuelle Corona-Situation finden derzeit keine Termine des Kaninchenschutz e.V. statt.

Wir informieren Sie in unseren nächsten Newslettern über alle Aktualisierungen und unsere Informationsstände und Messeteilnahmen im Jahr 2020.

Bleiben Sie gesund!

           

Kaninchenschutz e.V.
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