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24.11.2020
Impressum
Guten Morgen aus Südtirol!
Herzlich willkommen zu „KulturSüdtirol im November“! Am heutigen Dienstag, den 24.11.2020, starten wieder mit Euch in diesen Tag. 

Südtirol ist ein bilderreiches Land. Gerade die bäuerlich geprägte Kultur brachte, gepaart mit einer gewissen Volksfrömmigkeit, einen großen Reichtum an gemalten Heiligen- und Mariendarstellungen hervor: an Bildstöcken, aber auch an den Fassaden von Bauernhäusern. Auch Stadthäuser, Ansitze und Burgen wurden mit sakralen Motiven, aber auch mit Wappen oder weltlichen Schilderungen geschmückt. Noch heute lebt diese Tradition fort. Und so verwundert es nicht, dass zahlreiche öffentliche wie private Gebäude immer noch von namhaften Künstlern gestaltet werden.

Drei solcher Gebäude mit Malereien aus älterer und jüngerer Zeit stellen wir Euch heute vor und nehmen Euch dazu mit in die Stadtgasse von Bruneck!

Einen schönen Dienstag wünschen Euch
Johanna und Benjamin 

 
Ein Bischof am Stadttor
Die Stadtgasse ist das Herzstück von Brunecks Altstadt. Sie erstreckt sich vom Oberen Tor (auch Ragentor oder Unterrainertor genannt) im Osten bis zum Ursulinentor im Westen. Bis ins 19. Jahrhundert nahm sie den gesamten Verkehr durch die Stadt auf, heute ist sie Fußgängerzone. Die Stadtgasse wird von zwei Häuserreihen flankiert und reicht, genauso wie die Burg Bruneck, in die Zeit um 1250 zurück. Die älteste urkundliche Erwähnung von Bruneck datiert ins Jahr 1256.

An den Gründer der Stadt, den Brixner Bischof Bruno von Kirchberg, erinnert die Malerei auf dem Oberen Tor. Sie zeigt den Bischof in seinem Ornat in einer Nische stehend. Zwei Putten reichen ihm das Modell der Burg Bruneck. Die gesamte Szene ist in eine Nische gestellt, die in barocker Manier von reich gestalteten Säulen und Giebeln umrahmt wird. Gemalt wurde das Bild im Jahr 1922 von Hans Weber.
Hingucker Ornamentfassade
Wesentlich älter ist die Fassadenbemalung des schmalen Stadthauses Nr. 23. Das dreidimensionale Ornamentmuser in rot, weiß und schwarz erstreckte sich ursprünglich wohl über die oberen drei Stockwerke. Ein echter Hingucker! 

Zwischen den beiden Fenstern im ersten Stock hat sich eine reizende Darstellung von Adam und Eva erhalten, die - wohl einer Druckgrafik nachempfungen - in schwarz-weiß ausgeführt wurde.
Ein Stück Kloster Neustift in Bruneck
In einem Gebäude am unteren Ende der Stadtgasse war lange Zeit die Stadtbibliothek von Bruneck untergebracht. Bis ins 18. Jahrhundert hinein war dieses auffallend massige und niedere Haus Eigentum des Klosters Neustift. Darauf verweisen die gemalten Wappen an der Fassade, die allesamt einem Propst des Klosters zuzuordnen sind. Der Wappenstein über der Eingangstür stammt aus dem Jahr 1547. Er zeigt das Wappen des Propstes Hieronymus Piesendorfer und die Inschrift "Vivat Felix Novacella".

Alle Fotos: (c) Johanna Bampi
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