Dennoch, viele fühlen sich von kritischen Worten sofort angegriffen und bekommen gut gemeinte Verbesserungsvorschläge oder Hinweise auf Fehlverhalten in den falschen Hals. Klar, auf seine Fehler hingewiesen zu werden ist sicherlich keine angenehme Situation. Für den Kritiker gilt daher: der Ton macht die Musik! Versuchen Sie, negative Kritik besser zu verpacken. Ständige Kritteleien bewirken viel mehr das Gegenteil – der Kritisierte schaltet ab und geht in Abwehrhaltung. Wird Kritik beispielsweise mit Lob verbunden, wird das Gegenüber sicherlich aufmerksamer zuhören und die Kritik im besten Fall auch annehmen und umsetzen. Das motiviert und verhindert eventuelle Missstimmung.
Vor allem im Berufsleben ist es enorm wichtig, richtig zu kritisieren, Kritik aber auch annehmen zu können. Wer diese Kunst beherrschen möchte, muss einige Dinge berücksichtigen: Angefangen beim richtigen Zuhören, über die Fähigkeit selbständig zu urteilen bis hin zum korrekten Hinweisen auf Fehler. Mit dem entsprechenden Bewusstsein sind dies lösbare Faktoren auf dem Weg zum richtigen Umgang mit Kritik.
1. Aber wann ist Kritik eigentlich angebracht?
Nehmen wir an, bei einem Projekt sind die Dinge aus dem „Ruder“ gelaufen und es wurden offensichtliche Fehler gemacht. In einem solchen Fall müssen Führungskräfte eingreifen und konstruktive Kritik ausüben. Missstände müssen angesprochen werden, ohne dass sich die Verantwortlichen angegriffen fühlen oder demotiviert werden. Es ist wichtig, die richtige Gesprächsatmosphäre zu schaffen. Ungehaltener Ton oder patzige Bemerkungen im Affekt bewirken wenig, mit Freundlichkeit und Diplomatie erreicht man sicherlich mehr. Als Arbeitgeber muss man unbedingt darauf achten, die Angestellten nicht vor den Kollegen zu kritisieren. Nehmen Sie sich Zeit für Ihre Kritik und gehen Sie – am besten in einem persönlichen Gespräch – auf Ihr Gegenüber ein. Beginnen Sie erst einmal mit positiven Dingen, so kann später besser auf kritische Punkte übergegangen werden. Um die Kritikfähigkeit, falls nötig, in Ihrem Unternehmen zu steigern, versuchen Sie beispielsweise, Ihre Kollegen und Mitarbeiter durch wiederholte, kleine Kritiken in verträglichen Dosen an konstruktive Kritik zu gewöhnen. Denken Sie aber gleichzeitig daran: ständige Kritik kann auf Dauer deprimierend wirken.
2. Wie kommt Ihre Kritik also am besten an?
Eine ausgewogene Kritik, die auf Tatsachen und sachlichen Erkenntnissen aufbaut, kann manchmal Wunder bewirken. Wichtig ist, dass Sie Ihrem Gegenüber die Zielsetzung Ihrer Kritik klar machen und aufzeigen, was Sie mit dieser Kritik erreichen möchten. Bleiben Sie sachlich, denn für den Kritisierten ist es immer schwer, Kritik nicht persönlich zu nehmen. Geben Sie Ihrem Gegenüber auch die Zeit zu reagieren und lassen Sie sich die Ursache(n) erklären. Zu viel Kritik auf einmal wirkt demotivierend und deprimiert. Das Gesprächsende sollte freundlich und aufbauend sein. Formulieren Sie Ihre Erwartungen noch einmal in einer E-Mail. Wichtig ist auch, die betroffene Person im späteren Verlauf darüber zu informieren, ob sich etwas verbessert hat.
3. Klar, kritisieren ist nur halb so schwer, wie Kritik anzunehmen.
Dennoch ist es sinnvoll, sich das Feedback erst einmal anzuhören, bevor man direkt abblockt, wie es viele bereits bei leichter Kritik tun. Machen Sie sich klar, dass Kritik die Möglichkeit bürgt, Dinge in Zukunft besser zu machen. Nehmen Sie Kritik daher nicht zu persönlich und überlegen Sie sich, ob an den Aussagen etwas dran sein könnte. Unsachliche Kritik dürfen Sie allerdings filtern – Sie müssen sich keinen falls mit ungerechtfertigten Aussagen abfinden. Stellen Sie dann aber ruhig und sachlich klar, wieso diese Kritik nicht zutrifft.
Manch einer von uns hat dennoch seine Probleme damit, auch gut begründete und hilfreiche Kritik anzunehmen. Dieses Hindernis sollte man versuchen zu überwinden, indem man ganz neutral an die Sache heran geht. Kritik ist in den meisten Fällen gut gemeint und hat in erster Linie den Anspruch, den Kritisierten weiter zu bringen, nicht ihn anzugreifen. Das muss man sich bewusst machen und versuchen, die Dinge ganz nüchtern und objektiv zu betrachten. Denken Sie daran, dass Kritikfähigkeit sowohl im Privatleben als auch für die berufliche Karriere eine große Rolle spielt. Sie kann die ein oder andere Auseinandersetzung vermeiden oder aber in beruflicher Hinsicht auch zum Erfolgen führen.