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Infobrief Jahresende 2015 18.12.2015
Vorwort des Präsidenten
 
Liebe Mitglieder und Interessierte des BDS!
 
Demokratie ist etwas Schönes, das muss einmal gesagt werden! Das gilt nicht nur für die abstrakte Idee der Bürgerbeteiligung, sondern vor allem konkret für demokratische Prozesse in lebendiger Anschauung. Meine Begeisterung ist nicht einer besinnlichen oder gnädigen Vorweihnachtsstimmung geschuldet. Dafür sind diese Tage insbesondere wegen der EU-Feuerwaffenrichtlinie entschieden zu arbeitsintensiv. Vielmehr rührt meine Freude aus den Erfahrungen und der Betrachtung dessen, was zur Zeit eben wegen der hanebüchenen Vorschäge für die Richtlinie vor sich geht:
Ich sehe unglaublich viel Engagement von Verbänden, Unternehmen und vor allem den einzelnen betroffenen Bürgern, die sich informieren und öffentlich vernehmbar äußern.
Ich sehe viele Entscheider - vor allem Abgeordnete - die alles andere als beratungsresistent sind, die sich für die Meinung der Betroffenen und die Fakten interessieren und sich offen für die Diskussion zeigen.
Ich sehe zahlreiche Abgeordnete, die die Betroffenheit in der Bevölkerung erkennen.
Ich sehe, zugegebenermaßen mit etwas Häme, manche Volksvertreter, welche Verbote des Schießsports aus ideologischen Gründen oder auf unzutreffender Faktenlage fordern, die sich geradezu über Emails, Briefe und überhaupt Äußerungen zum Thema beschweren, denn gerade diesen Mandatsträgern schadet der Kontakt mit dem Bürgern und der Realität meines Erachtens schon rein gar nicht!
 
Obwohl es für eine Entwarnung natürlich viel zu früh wäre - zu viele Fehlvorstellungen kursieren dafür zum Schießsport und zu viele selbst erklärte Gegner insbesondere des modernen Großkalibersports gibt es - ist nach rund einem Monat Arbeit gegen den Verschärfungsvorschlag der EU-Kommission festzustellen, dass es zumindest keinen kampflosen Sieg auf der Welle der grauenhaften Terroruntaten von Paris gegeben hat und auch nicht mehr geben wird.
 
Gleichwohl bleibt das Bemühen um ein ideologiefreies, unbürokratisches - sprich: gutes - Waffenrecht für uns alle und den BDS Daueraufgabe, lange über die jetzigen Problematiken des EU-Waffenrechts und der IPSC-Gemeinnützigkeit hinaus. Das zu Ende gehende Jahr war anstrengend, gibt mir aber berechtigte Hoffnung, optimistisch und erwartungsfroh in das neue Jahr zu blicken.
 
Allen wünsche ich erholsame, schöne Feiertage und ein gutes, erfolgreiches Jahr 2016!

Ihr und Euer Präsident
 
Friedrich Gepperth
 
Inhalt
Editorial

Sehr geehrte Leser, liebe Sportschützen,

in kurzer Folge ist dies der dritte Infobrief, aber auch der letzte in diesem Jahr. Die Schlagzahl der Neuigkeiten zum EU-Waffenrecht hat sich zuletzt etwas verringert, was auch daran liegt, dass das ordentliche Gesetzgebungsverfahren im Europaparlament begonnen hat. Über die erste Ausschussitzung berichtet dieses Ausgabe der BDS-Information.
Das heißt gleichwohl nicht, dass mit den begonnen Bemühungen der Information und Überzeugungsarbeit nachgelassen werden dürfte, nicht nach innen (Verbände, Mitglieder, Betroffene) und erst recht nicht nach außen (Politik, Medien, Gesellschaft).
Deshalb schließen wir den Jahreskreis des BDS-Infobriefs mit den aktuellen Geschehnissen ab, über die hiermit kurz berichtet wird.
 
Ulrich Falk
Neues zum EU-Waffenrecht:
Ausschussitzung im Europaparlament

Am 7. Dezember 2015 hat sich der für das Vorhaben zuständige Ausschuss des Europaparlaments "Binnenmarkt und Verbraucherschutz" (sic!) mit den Vorschlägen der EU-Kommission für die Verschärfung der Feuerwaffenrichtlinie befasst (Tagesordnungspunkt 7).

Die Debatte kann online von Zeitindex 1:22:00 bis 2:30:30 angesehen werden; links unten kann auch eine deutsche Übersetzung ausgewählt werden.

Die Ausschussmitglieder zeigten sich an der Thematik sehr interessiert. Beinahe die Hälfte von ihnen ergriff das Wort. Dabei zeigte sich eine sehr weit überwiegende Mehrheit kritisch und viele ließen sogar offene Ablehnung erkennen. Nur ein Abgeordneter, der französische Grüne Pascal Durant, äußerte mit hanebüchener Argumentation (und sichtlicher Nervosität) Zustimmung. Die beiden deutschen Vertreter Evelyne Gebhardt (SPD) und Dr. Andreas Schwab (CDU) äußerten sich eher zurückhaltend neutral, nicht aber ablehnend; hier wären künftig klare Ablehnungshaltungen wünschenswert, soweit von den Verschärfungsvorschlägen rechtstreue Waffenbesitzer getroffen würden!

Falk, 18.12.2015

EU-Parlaments-TV

Das EU-Parlament hat über das eigene Parlaments-TV auch einen Videobericht zur Feuerwaffen-Initiative online gestellt.
Dieser muss zumindest als irritierend bezeichnet werden, da das Gesagte (Verbot von Militärwaffen zur Verhinderung von Terrorismus) nicht wirklich zum Gezeigten (Revolver, halbautomatische Pistolen, Jagdwaffen,...) passt. Das kann nun journalistische Freiheit (Unkenntnis) sein, aber auch (unfreiwilliges) Symbol dafür, dass illegaler Waffenbesitz und Terror zwar das Ziel der Initiative sind, legale Waffen und die Sportschützen und Jäger aber die Betroffenen wären. 

Falk, 18.12.2015

Verbände im Bundesinnenministerium

Das Bundesministerium des Innern (BMI) hatte für Freitag, den 11. Dezember  2015, die von Änderungen waffenrechtlicher Regelung betroffenen Verbände zu einem Gespräch über den Entwurf der EU-Kommission zur Änderung der EU-Feuerwaffenrichtlinie eingeladen. Vertreten waren neben dem Forum Waffenrecht insbesondere die Vertreter der anerkannten Schießsportverbände, der Jäger und von Industrie und Handel sowie weiterer Interessengruppen.

Hinsichtlich der den Beteiligten bekannten EU-Vorschläge zu Verschärfungen des legalen Waffenbesitzes kam es zu einem konstruktiven, naturgemäß aber auch teilweise kontroversen  Meinungsaustausch. In der etwa zweieinhalbstündigen Besprechung hatten die Vertreter der Verbände Gelegenheit, dem BMI ihre Sorgen im Hinblick auf die von der EU-Kommission beabsichtigten Verschärfungen darzulegen.

Die Vertreter der Verbände brachten unmissverständlich zum Ausdruck, dass terroristische Akte wie die fürchterlichen Taten von Paris nicht missbraucht werden dürften, um die Rechte der Sportschützen, Jäger und Sammler immer wieder erheblich zu beschneiden. Sie machten auch keinen Hehl daraus, dass sie eine Änderung der EU-Richtlinie in der von der EU-Kommission vorgeschlagenen Form, ablehnen und sich zur Wehr setzen werden, weil sie das eigentlich verfolgte Ziel der Terrorismusbekämpfung eindeutig verfehle.  Die Vertreter des BMI erläuterten den weiteren Verfahrensgang und stellten klar, dass mit einer Umsetzung der beabsichtigten Änderungen bereits Anfang kommenden Jahres, wie es teilweise kolportiert wurde, keineswegs zu rechnen sei. Den Ausführungen des BMI war deutlich zu entnehmen, dass man auch dort nicht mit allen Änderungsvorschlägen der EU-Kommission einig geht.

Die Vertreter des BMI erklärten, die Verbände auch in den weiteren Verfahrensgang einzubinden. Die Verbände brachten ihrerseits klar zum Ausdruck, dass sie den bereits eingeschlagenen Weg der informativen Einflussnahme sowohl über die Institutionen in Brüssel (DG Home und DG Growth) als auch über die Abgeordneten des Europäischen Parlaments und ebenso im nationalen Bereich weiterhin mit Nachdruck beschreiten werden. 

Bei aller Brisanz des Themas wurde das Gespräch in einer sehr offenen und konstruktiven Art geführt. Die Verbände werden auch weiterhin die Entwicklung sachlich und politisch begleiten und vor allem gegen widersinnige Änderungsvorhaben geschlossen auftreten.

Falk, 18.12.2015

Informationsschrift von Oberland Arms

Die Firma Oberland Arms hat eine sehr gut für die Argumentation gerade auch mit waffenrechtlichen Laien geeignete Informationsschrift (.pdf) veröffentlicht; Quellenangabe Oberland Arms oHG.

Falk, 18.12.2015

Deutsche Schützenzeitung zu IPSC

In seiner aktuellen Ausgabe befasst sich die Deutsche Schützenzeitung unter dem Titel "Was ist Sport?" mit der steuerlichen Schlechterstellung von IPSC-Schießen. Mit beachtlichen Argumenten kommt der Artikel zu dem Ergebnis, dass alle Disziplinen genehmigter Sportordnungen Sport im Sinne des Gemeinnützigkeitsrechts sind, somit auch IPSC des BDS.
Quellennachweis: Deutsche SchützenZeitung, Ausgabe 12/2015, Umschau Zeitschriftenverlag GmbH, Marktplatz 13, 65183 Wiesbaden

Falk, 18.12.2015


Der BDS wünscht frohe Weihnachten!
 
Und einen guten Rutsch ins neue Jahr!
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