August - Newsletter des Kaninchenschutz e.V.

07.08.2015

Süße Belohnung für Tapferling Paco

Paco, Patenkaninchen des Kaninchenschutz e.V., sieht zufrieden aus: Nach monatelanger Behandlung inklusvie regelmäßiger Wundspülung ist er wieder munter und hat sich die süßen Cranberries redlich verdient.
Er ist jedoch noch lange nicht gesund und sucht darum liebe Paten, die ihn unterstützen und an seinem Leben teilhaben wollen!

Wir wünschen Paco, dass er wieder richtig gesund wird und weiter so verwöhnt wird.
Auch euch wünschen wir viel Zeit, die süßen Seiten des Sommers zu genießen.
In diesem Sinne wünschen wir euch jetzt viel Spaß beim Lesen des neuen Newsletters.

Euer Presseteam des Kaninchenschutz e.V.

Wir sind auf Draht und von der Rolle...

...doch kommt uns nicht mit Wolle.
Der Stoff aus dem Kaninchenträume sind,
ist aus Fleece, das glaubt uns blind!

Unsere Nähmaschinen summen im Hintergrund,
machen aus Fleece, Draht und Garn die Rolle rund,
damit darin schlummern und toben unsere Schätze,
denn dort ist einer der schönsten Plätze!

Wir, das Kuschelröhren-Team, freuen uns über Zuwachs, um Kaninchen auch weiterhin unsere schönen Kuschelröhren anbieten zu können.
Auch Näh-Neulinge sind herzlich willkommen, es ist gar nicht so schwer - probiert es aus!
Meldet euch bei Interesse einfach per E-Mail:
kuschelroehren@kaninchenschutz.de

Sally und Mini - wie ich (unerfahren und ungewollt) zu einer Handaufzucht kam

"Manchmal kommt man eben doch wie die Jungfrau zum Kinde." So fühlte ich mich zumindest, als ich Pfingstmontag diesen Jahres mit einer Gruppe Aktiven des Kaninchenschutz e.V. einen Notfall mit 37 Kaninchen räumte. Die Tiere wurden nach einer Zwangsversteigerung einfach zurück und damit sich selbst überlassen. Tragende Häsinnen, unkastrierte Rammler mit Syphillis und schweren Bissverletzungen sowie etliche Ratten, die sich die Würfe der ständig nachgedeckten Kaninchenmädels einverleibten, fanden wir dort vor. Kein schönes Bild und man sah sofort: die Tiere brauchten dringend Hilfe!

Eines der Tiere dort hatte es mir besonders angetan: ein kleines, ruhiges, 1200g-schweres Kaninchenmädchen, welches nicht in ein Tierheim weiterreisen musste, sondern ein endgültiges Zuhause bei mir finden sollte. Sie bekam den Namen Sally und zunächst ein Zuhause in einem Quarantänekäfig. Schnell war klar, dass es der kleinen Sally – im Gegensatz zu etlichen anderen Tieren aus diesem Notfall – gesundheitlich erstaunlich gut ging: keine Parasiten, Hefen, Würmer oder ähnliche Gäste, nur einige wenige Bissverletzungen und ein gerupfter Bauch (der darauf hindeutete, dass sie vor kurzem geworfen haben musste). Ansonsten war Sally fit wie der sprichwörtliche Turnschuh und bezog schnell ein eigenes Gehege im Bürozimmer. Der Kontroll-Ultraschall kurz nach dem Einzug ergab: nicht tragend. Glück gehabt, dachte ich mir. Der Kontroll-Ultraschall 1,5 Wochen später ergab: „Herzlichen Glückwunsch, du wirst Tante!“ Aha, Tante also… Nun gut, ich hatte ja damit rechnen müssen. Der Ultraschall zeigte einen Welpen. Das sollte doch zu schaffen sein (für jemanden wie mich, ohne jegliche Erfahrung in diesem Bereich), dachte ich mir…

So erblickte am 20.06. ein kleines Nilpferd das Licht der Welt. Zunächst sah auch alles gut aus: „Mini“ nahm schön zu, war propper, sauber und rosig. Aber wenige Tage später bemerkte ich: irgendwas stimmte nicht. Mini sah faltig aus, nahm nicht recht zu. Die Rücksprache mit meiner Tierärztin ergab: mit Katzenaufzuchtsmilch zufüttern, engmaschig beobachten. Gesagt, getan! Aber es wurde nicht besser. Mini hinkte in der Entwicklung, nahm eher ab als zu. Wir mussten zum Tierarzt. Der Besuch ergab: Sally hatte eine Entzündung der Gesäugeleiste und Schmerzen und Mini war unterversorgt und dehydriert. Zudem schien sich Mini einen Harnwegsinfekt zugezogen zu haben und wollte mittlerweile gar keine Milch mehr zu sich nehmen. Somit war Sally aus der Milchversorgung raus und ich voll drin.

Die folgenden Tage waren geprägt von Tierarztbesuchen, Sorge, Verzweiflung und schlichtweg Angst vor der Verantwortung meinerseits für dieses kleine Leben. Wir kämpften: Sally, Mini und ich. Und wir gewannen! Der 2h-Rhythmus beim Füttern (auch nachts) und die liebevolle Pflege von Mama Sally (sie konnte Mini einfach besser putzen als ich) sorgten dafür, dass Mini nach einer Woche plötzlich wieder selber anfing zu trinken und die körperliche Entwicklung rasant voranging: die ständig verklebten Augen wurden klar, das Fell wurde seidig und wuchs flächendeckend und die Ohren stellten sich auf. Das Gewicht verdoppelte sich mal so eben nebenbei und Mini fing an, erstes Grün zu fressen und kämpfte mit einem überdimensionalen Breitwegerichblatt. Es war wunderbar zu sehen, wie sich dieses kleine Leben nun so fantastisch entwickelte und in eine gesicherte, liebevolle Zukunft blicken konnte.

Leider war das Schicksal der kleinen Mini nicht wohlgesonnen: sie erlitt einen EC-Anfall, den ihr kleiner Körper nicht meistern konnte. Mit Hilfe meiner Tierärztin musste ich Mini am 25.07. über die Regenbogenbrücke begleiten. Trotz alle Versuche blieb uns eine Chance auf Besserung verwehrt. Und so traurig es mich immernoch macht: ich bin dankbar, Mini wenigstens ein Stück ihres Lebens begleitet zu haben. Denn auch die Welpen aus Notfällen gehören zum Tierschutz dazu, auch sie haben ein Recht auf Leben und Schutz.
 
Text und Bilder von Claudia Müller

Sally und Mini - zwei besondere Kaninchen

100 Kaninchen für den Kaninchenschutz - sei dabei!

Ihr könnt stricken, nähen, basteln, kleben, bauen, häkeln, malen, oder seid in irgendeiner anderen Art und Weise künstlerisch aktiv?
Dann unterstützt uns bei unserer Aktion "100 Kaninchen für den Kaninchenschutz"!
Wir wollen innerhalb von 3 Monaten mindestens 100 kreativ entstandene Kaninchen sammeln, die dann für den guten Zweck verkauft, versteigert oder auf unseren Infoständen genutzt werden sollen.

Wenn ihr uns unterstützen wollt, schickt bis zum 07.11.2015 eine E-Mail an 100kaninchen@kaninchenschutz.de mit Eurem Namen, Eurem Usernamen und einem Bild Eurer Handarbeit.

Noch mehr Informationen zu der Aktion findet ihr in unserem Forum.

Treffen mit Kaninchenverrückten bei einem unserer Stammtische

Du hast Lust, andere kaninchenverrückte Leute kennen zu lernen und dich über die süßen Langohren und vieles mehr auszutauschen? Dann bist du bei einem unserer zahlreichen Stammtische genau richtig!
Die Stammis, wie sie von uns auch genannt werden, finden teils in regelmäßigen, teils in unregelmäßigen Abständen in den verschiedenen Regionen Deutschlands statt.
Jede/r Interessierte kann daran teilnehmen, sollte sich aber vorher in dem entsprechenden Thread eintragen, oder hat auch die Möglichkeit selbst einen zu organisieren. Im Forum wird nach einem gemeinsamen Ort und Termin gesucht und dann steht einem gemütlichem Beisammensein nichts mehr im Weg.

Wir freuen uns darauf, viele neue Kaninchenverrückte kennen zu lernen - zum Beispiel bei den Stammtischen, für die schon Termine feststehen:
- Sa, 08.08.2015: Stammtisch für die Hessen in Kirchheimbolanden
- Sa, 15.08.2015: Treffen der Regionalgruppe NRW in Düsseldorf
- Sa, 15.08.2015: Ruhrpott-Stammtisch in Kamen
- So, 23.08.2015: Treffen des OMi-Teams in Helmstedt

Termine des Kaninchenschutz e.V.

Infostände

Korneadefekte beim Kaninchen

Ein Defekt der Kornea (auch: Ulcus cornea), also der Hornhaut des Auges, ist bei Kaninchen eine leider nicht selten auftretende Erkrankung.
Die Entstehung einer Verletzung auf der Hornhaut kann unterschiedlich begründet sein. Die wohl häufigste Ursache beim Kaninchen liegt in Traumata begründet. Das bedeutet, dass sich das Kaninchen durch Einwirkung von außen mechanisch die Hornhaut verletzt. Dies kann beispielsweise durch sich einspießende Ästchen, Strohhalme oder andere hervorstehende Gegenstände, an denen das Kaninchen mit dem Auge hängen bleibt, geschehen.
Ein weiterer, häufig auftretender Grund ist eine vorausgehende Keratitis, also eine Entzündung der Hornhaut. Diese wiederum kann z.B. durch immer wiederkehrende Bindehautentzündungen, meist verbunden mit eitrigen Prozessen, entstehen. Durch wiederholt eitrige Entzündungen der Bindehäute wird das gesamte Auge gereizt und schlussendlich kann auch die Hornhaut Schaden nehmen. Durch Bindehautentzündungen besteht außerdem meist ein stetiger Juckreiz am Auge und das Kaninchen kratzt sich vermehrt und unkontrollierter mit den Hintergliedmaßen am Auge. Dabei kann es sich mit seinen Krallen selbst die Hornhaut verletzen. Eher selten sind beim Kaninchen sogenannte Rolllider für die Entstehung von Hornhautdefekten verantwortlich. Dabei sind die Augenlider nach innen gerollt und die Wimpern kratzen unablässig über das empfindliche Auge. Auch das zu lange mit offenen Augen Liegenlassen eines narkotisierten Tieres unter einer Rotlichtlampe kann zu deutlichen Verletzungen der Hornhaut führen. Dies sollte also unter allen Umständen vermieden werden.
Weitere Vorsichtsmaßnahmen zur Vermeidung von Verletzungen der Hornhaut sind der Verzicht auf spitze, hervorstehende Gegenstände im Gehege. Außerdem ist es ratsam während einer Vergesellschaftung Knabberäste, die stark hervorstehende und spitze Zweige besitzen, aus dem Gehege zu entfernen oder zu „entschärfen“, indem man diese klein schneidet und auf den Boden legt. Ansonsten ist die beste Prophylaxe die Gesunderhaltung der Augen des Kaninchens, was bedeutet z.B. stark beheizte Räume im Winter oder direkte Zugluft durch z.B. Klimaanlagen im Sommer, die zu einer Austrocknung und Gereiztheit der Augen führen, zu vermeiden. Bindehautentzündungen sollten zeitnah behandelt werden, um zu verhindern, dass diese eitrig wird.
Die Diagnose eines Korneadefektes erfolgt durch einen Fluoresceintest. Dazu wird der grünliche Farbstoff Fluorescein in das Auge des Kaninchens getropft, welcher vorhandene Defekte entsprechend anfärbt und so sichtbar macht. Große und tiefe Defekte kann man zum Teil schon ohne Färbung mit bloßem Auge erkennen.
Die Behandlung einer solchen Verletzung erfolgt idealerweise mit antibiotischen (um Infektionen zu verhindern oder zu stoppen) und reepithelisierenden (zur Heilung der Hornhaut) Augentropfen. Dabei ist nach neueren Erkenntnissen darauf zu achten, dass alle am Auge des Kaninchens verwendeten Tropfen konservierungsmittelfrei sind. Kaninchen besitzen eine deutlich dünnere Hornhaut als z.B. Hund und Katze, daher reagieren sie auf Konservierungsmittel häufig empfindlich und schon vorhandene Defekte verschlimmern sich, anstatt zu heilen. Auch Vitamin A haltige Augentropfen haben sich bei der Behandlung bewährt. Da eine Hornhautverletzung sehr schmerzhaft ist, ist die Gabe eines systemischen Schmerzmittels (z.B. Novalgin oral/subcutan) ratsam – grade im Anfangsstadium der Behandlung. Keinesfalls dürfen bei einem Korneadefekt kortisonhaltige Präparate am Auge eingesetzt werden. Diese können zu weiterem Substanzverlust an der Hornhaut und so schließlich zum "Auflösen" der selben führen.
Vorsichtiges Spülen (z.B. mit NaCl-Lösung, keinesfalls mit Tee: CAVE Schwebstoffe!) und Sauberhalten des Auges, sowie sehr engmaschiges, mit den verschiedenen Mitteln abwechselndes Tropfen des Auges, ist das A & O einer erfolgreichen Behandlung.
Weitere Infos zu verschiedenen Augenkrankheiten beim Kaninchen findet ihr in unserer neuen Pressemitteilung.

Wenn die Hornhaut des Kaninchens leidet...




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