Von unserem aktiven Mitglied Ralf Bosse erfuhren wir Ende April von einem Animal Hoarding-Fall mit Kaninchen und Meerschweinchen in Niedersachsen. Durch das Veterinäramt und begleitet von einem Redaktionsteam der Sendung „HundKatzeMaus“ sollte eine Räumungsaktion vor Ort stattfinden; die Vermittlung und die Versorgung vor allem der kranken Tiere war durch kompetente Pflegestellen des Kaninchenschutz e.V. geplant. Die Zahl der vor Ort lebenden Tiere wurde auf etwa 300 geschätzt.
Mit enormem Engagement unserer Aktiven und einer großen Anzahl Hilfsangeboten außerhalb des Vereins hatten wir innerhalb kurzer Zeit bundesweit mehr als 450 Pflegestellen zur Verfügung und waren bestens auf den angekündigten Tag der Räumung vorbereitet.
Doch es kam alles etwas anders als geplant. Bei seiner Recherche vor Ort stellte das Team von „HundKatzeMaus“ so schockierende Verhältnisse fest, dass das Veterinäramt die Räumung umgehend und ohne weitere Vorbereitung veranlassen musste. 276 Kaninchen und Meerschweinchen wurden sofort aus katastrophalen Zuständen befreit. Viele Tiere waren in einem extrem schlechten Zustand, mit zahlreichen Wunden und Verletzungen, zerbissenen Ohren, Augenentzündungen, trächtig oder mit winzigen Welpen, EC und starkem Schnupfen. Fast alle Tiere niesten, konnten kaum atmen oder hatten verkrustete Näschen – und es gab viele tote Tiere in unzumutbaren häuslichen Umständen. Die überlebenden Tiere wurden zunächst im zuständigen Tierheim betreut. Es dauerte fast eine Woche bis zur Freigabe durch das Veterinäramt – bis wir die weitere Versorgung vor allem der (schwer)kranken
Tiere übernehmen konnten.
Damit entwickelte sich der Notfall, der mit der Unterbringung im Tierheim zunächst schon abgeschlossen schien, zu einer wirklichen Rettungsaktion für den Kaninchenschutz: Innerhalb von nur wenigen Stunden standen unsere Pflegestellen für die Aufnahme der Tiere bereit, wurden Fahrketten für die Transporte gebildet und die schwerkranken Tiere sofort tierärztlich versorgt. In einem unermüdlichen Einsatz durch unsere Aktiven zusammen mit dem Tierschutz Halle sind dabei 104 Meerschweinchen und 51 Kaninchen aufgenommen worden, 35 Kaninchen direkt durch den Kaninchenschutz e.V. .
Wir sind überwältigt von der vielen und spontanen Hilfsbereitschaft für die Tiere, die wir bei diesem Notfall erlebt haben und bedanken uns ganz herzlich bei allen Beteiligten: den vielen Helfern vor Ort, den spontan unterstützenden Fahrern, den Tierheimen und den vielen Pflegestellen, die die gesamte Notfallaktion so schnell unterstützt haben. Ihnen allen ist es zu verdanken, dass es einem Großteil der Tiere jetzt deutlich besser geht - zum ersten Mal in ihrem Leben werden die Tiere fürsorglich versorgt, erhalten artgerechtes Futter und die erforderliche medizinische Betreuung.
Dies alles ist mit hohen Kosten für die Pflegestellen und den Kaninchenschutz e.V. verbunden. Wir freuen uns über jede Spende, die uns bei der Versorgung der Tiere hilf!
Vielen Dank!
Hier erfahrt ihr, wie ihr helfen könnt.