Hackerangriff legt wichtigste US-Treibstoff-Pipeline lahm

Ein Hackerangriff mit Ransomware hatte zur zwischenzeitlichen Abschaltung eines 8850 Kilometer langen Pipelinesystems im Osten der USA geführt. Die Versorgungsleitungen bringen Benzin, Diesel und Kerosin von Texas bis nach New Jersey.

Colonial Pipeline betreibt das größte Versorgungssystem für verarbeitete Treibstoffe in den USA. [Bild: Pressefoto Colonial Pipeline]

Colonial Pipeline betreibt das größte Versorgungssystem für verarbeitete Treibstoffe in den USA. [Bild: Pressefoto Colonial Pipeline]

Das Unternehmen Colonial Pipeline, das die größte Treibstoffpipeline der USA betreibt, hatte am 7. Mai bekannt gegeben, dass es gehackt worden war, und schaltete als Vorsichtsmaßnahme alle vier seiner Hauptpipelines ab. Diese versorgen den Osten und Südosten der USA. Die Gaspreise stiegen, und an einigen Tankstellen ging der Kraftstoff aus. Das Verkehrsministerium erließ daraufhin eine Notverordnung, die es LKW-Fahrern, die in den betroffenen Bundesstaaten Treibstoff transportieren, erlaubte, länger zu arbeiten. Nach Angaben von NBC hat Colonial Pipeline den Hackern, einer Gruppe namens „Dark Side“, die einige ihrer IT-Netzwerke lahmgelegt hatten, fast fünf Millionen Dollar Lösegeld gezahlt. Wie NBC weiter berichtet, habe das FBI in der Vergangenheit amerikanischen Ransomware-Opfern davon abgeraten, Hacker zu bezahlen. In einer Pressekonferenz hatte Anne Neuberger, die stellvertretende nationale Sicherheitsberaterin des Weißen Hauses für „cyber and emerging technologies“, dennoch eingeräumt, dass es für einige Unternehmen von Vorteil sein könne, die Kriminellen zu bezahlen. Sie sagte: "Wir erkennen jedoch an, dass Unternehmen oft in einer schwierigen Lage sind, wenn ihre Daten verschlüsselt sind und sie keine Backups haben und die Daten nicht wiederherstellen können." Am 13. Mai begann die Wiederinbetriebnahme der Pipelines.

Mehr im Beitrag von NBC
Hintergründe zu IT-Sicherheit und Ransomware gibt es in der entsprechenden Podcast-Episode von "Digitalisierung im Großhandel"