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Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD)

Unterstützt unsere Freund*innen in Polen

Hirschfeld-Eddy-Stiftung ruft zu Spenden für LSBTI-Rechtshilfefonds „Prawo Nie Wyklucza“ auf

Pressemitteilung vom 04.03.2021

In Polen findet ein Kulturkampf mit immer bedrohlicheren Auswirkungen für Lesben, Schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Menschen (LSBTI) statt. Politiker*innen der Regierungspartei PiS, Bischöfe der katholischen Kirche und Initiativen christlich-fundamentalistischer Gruppen dämonisieren LSBTI als Gefahr für Kinder, Familien und die polnische Identität. Mit ihren Angriffen befeuern sie alltäglichen Hass und Gewaltattacken. Die Lebenssituation für LSBTI in Polen ist gefährlich.

Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung ruft zu Spenden für den Rechtshilfefonds „Prawo Nie Wyklucza“ (dt.: Das Gesetz schließt nicht aus) auf. Der Fonds unterstützt LSBTI, die gegen ihre Diskriminierung kämpfen wollen und dabei Rechtsbeistand benötigen, aber nicht die finanziellen Mittel haben. Mit dem Fonds werden Kosten für Prozessführung und anwaltlichen Beistand übernommen. Jede Person, die sich in einer schwierigen finanziellen Situation befindet, kann Rechtsbeistand aus dem Fonds beantragen. So unterstützen die Kolleg*innen den juristischen Kampf für gleiche Rechte in Polen.

Der Rechtshilfefonds gehört zu dem Verein „Miłość Nie Wyklucza“ (Liebe Schließt Nicht Aus), einer polnischen Nichtregierungsorganisation, die sich seit 2009 für die rechtliche Gleichstellung von LSBTI in Polen einsetzt und dafür mit anderen LSBTI-Organisationen und Vereinen der Zivilgesellschaft zusammenarbeitet, die ihre Ideale der Gleichberechtigung teilen.

O-Ton der Warschauer Kolleg*innen: „Alle Menschen haben gleiche Rechte, unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung, Geschlechtsidentität oder anderen Merkmalen. Das garantiert die polnische Verfassung und verbindliches internationales Recht. Aber in der Realität sind LSBTI eine der am meisten diskriminierten Gruppen. Es gibt keine Gleichstellungsgesetze, kaum Schutz vor Hassreden und Hassverbrechen, keine Ehe für alle oder Lebenspartnerschaft, keine Rechte für Regenbogenfamilien, keine menschenrechtsbasierte Gesetzgebung zur rechtlichen Geschlechtsanerkennung.“

Mehr als 100 Gemeinden in Polen haben sich zu "LSBTI-freien Zonen" erklärt. Sie setzen eine gefährliche Politik um, die direkt gegen die demokratischen Werte der Gleichstellung und Vielfalt verstößt. Die PiS macht seit Jahren gezielt Stimmung gegen LSBTI, im polnischen Parlament werden sexuelle und reproduktive Rechte massiv angegriffen und teilweise abgeschafft. Der polnische Außenminister diffamiert die Akzeptanz von LSBTI als „Zivilisation des Todes“, und der wiedergewählte polnische Präsident sieht in LSBTI keine Menschen, sondern lediglich eine Ideologie gefährlicher als der Kommunismus.

Wir alle sind aufgefordert, ein offenes und demokratisches Polen zu unterstützen und alldiejenigen, die sich für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Vielfalt in Polen einsetzen, nicht allein zu lassen.

Die Hirschfeld-Eddy-Stiftung ruft zu Spenden für die Freund*innen und den juristischen Kampf gegen Diskriminierung in unserem Nachbarland auf. Sie verdienen unsere Solidarität. Wir leiten Spenden eins zu eins nach Polen weiter.

Spenden sind steuerabzugsfähig, alle Spender*innen erhalten eine Spendenbescheinigung.

Spendenkonto
Hirschfeld-Eddy-Stiftung
IBAN: DE64 3702 0500 0005 0100 00
BIC: BFSWDE33XXX

Spenden ist auch online möglich.

Stichwort: Polen

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Hirschfeld-Eddy-Stiftung

Pressekontakt

Pressesprecher*in Klaus Jetz

Rheingasse 6
50676 Köln

Tel.: 0221 / 92 59 61 0
E-Mail: klaus.jetz@hirschfeld-eddy-stiftung.de