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Schnelle Hilfe für existenzbedrohte Künstler aus Frankfurt und Offenbach

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Die Spendenplattform „Kulturzeit“ unterstützt Soloselbstständige in Kunst und Kultur und verknüpft verschiedene Branchen – nun ist sie online gegangen.

Um existenzbedrohte Künstler und Kulturschaffende in Frankfurt und Offenbach zu unterstützen, ist am Dienstagabend die Spendenplattform Kulturzeit online gegangen. „Die Corona-Krise trifft viele Soloselbstständige, Künstler und Kulturschaffende besonders hart. Sie brauchen jetzt schnelle Hilfe“, erläutern die Initiatoren.

Hinter der Initiative steht eine Gruppe kulturaffiner und politisch engagierter Menschen in Frankfurt und Offenbach, darunter Daniela Cappelluti, Herausgeberin von Danielas Ausgehtipps, und Frankfurts frühere Bildungs- und Frauendezernentin Sarah Sorge (Grüne). Die Initiative arbeitet mit dem gemeinnützigen Verein zur Förderung unerhörter Musik zusammen und wird unterstützt von der Frankfurter Agentur Artus Interactive, die die Website pro bono entworfen hat.

Unterstützer können „Kulturzeit“ spenden

Das Prinzip: Auf der Website www.kulturzeiterin.de können Unterstützer auswählen, wie viel „Kulturzeit“ sie spenden wollen. Eine Stunde Kulturzeit entspricht 15 Euro. Stand Mittwochmittag haben 57 Unterstützer insgesamt 467 Stunden Kulturzeit gespendet - ergibt etwas mehr als 7000 Euro.

Künstler, die sich angesichts der Corona-Pandemie in einer existenziellen Krise befinden, können online einen Antrag auf Unterstützung stellen. Voraussetzung ist, dass sie ihren Wohnort oder Arbeitsschwerpunkt in Offenbach oder Frankfurt haben. Am Mittwoch seien bereits die ersten Anträge eingegangen, berichtet Daniela Cappelluti. „Der Kulturzeit-Beirat trifft sich einmal die Woche und prüft die eingegangenen Anträge“, sagt sie. Nach positiver Prüfung werde den Künstlern ein einmaliger monatlicher Zuschuss von 500 Euro gewährt.

Mehr als eine Spendenplattform

Der Antrag kann jeden Monat neu gestellt werden. Ziel sei es, schnell, einfach und möglichst vielen im Kunst- und Kulturbereich zu helfen, insbesondere jenen, die häufig ohnehin prekär beschäftigt seien und durch das Netz der aktuellen Hilfspakete von Bund, Ländern und Kommunen weitgehend durchfielen.

Kulturzeit ist aber mehr als eine Spendenplattform. „Wir wollen Kulturschaffende verschiedener Branchen miteinander vernetzen“, sagt Cappelluti. Es gehe sowohl um Solidarität der Stadtgesellschaft mit Kunst- und Kulturschaffenden als auch um Solidarität der Kulturszene untereinander. „Das Projekt soll auch nach Corona bestehen.“

So unterstützen beispielsweise der Frankfurter Schauspieler Wolfram Koch, der Offenbacher Kinomacher Daniel Brettschneider und die Frankfurter Choreographin Be Shoo von Baby Shoo die Aktion. Die Unterstützer aus der Kulturbranche werden auf der Website in einem 60-sekündigen Video vorgestellt.

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