Bundesebene Aufarbeitung

Neuss, 08. September 2021: Der Bundesverband der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) setzt auf einen partizipativen Prozess und lädt Betroffene von Machtmissbrauch in ihren Reihen zum Austausch ein. „Ohne die Aufarbeitung von Machtmissbrauch, können wir unseren pfadfinderischen Werten nicht gerecht werden“, so Bundesvorsitzender Joschka Hench.

Schon im letzten Jahr hat die Bundesversammlung, das höchste beschlussfassende Gremium der DPSG, entschieden, dass es an der Zeit ist, einen Schwerpunkt auf die Aufarbeitung der eigenen Geschichte in Bezug auf Machtmissbrauch zu legen. Laut Beschluss der Versammlung, sieht sich „die DPSG […] besonders in der Pflicht, den Betroffenen ehrlich zu begegnen, ihnen zuzuhören, ihren Sichtweisen und Bedürfnissen Gehör zu verschaffen und sie zu unterstützen.“

 

Am 04. September 2021 haben die katholischen Pfadfinder nun einen wichtigen Schritt auf ihrem Weg gemacht, um ihre Geschichte in Bezug auf Machtmissbrauch aufzuarbeiten.

Bei einem ersten Info-Treffen für Betroffene in der DPSG in Neuss konnten Betroffene von Machtmissbrauch sich über den Prozess und die angedachten Strukturen informieren und Rückmeldungen zur Beteiligung von Betroffenen geben. Sie verdeutlichten: „Viel zu lange ist nichts passiert. Wir wünschen uns einen ernsthaften Aufarbeitungsprozess mit viel Transparenz gegenüber den Betroffenen.“

In einem produktiven Miteinander konnten viele Themen angesprochen werden und auch ein weiteres digitales Treffen wurde konkretisiert. Dieses soll am Abend des 21.10.21 stattfinden. Die Einladung sowie weitere Informationen zum Aufarbeitungsprozess sind unter https://dpsg.de/de/aufarbeitung zu finden.

Die Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) ist der größte Verband katholischer Pfadfinderinnen und Pfadfinder in Deutschland. Über 95.000 Mitglieder lernen bei gemeinsamen Abenteuern, Verantwortung für sich und für andere in der Gruppe zu übernehmen. Ziele des Kinder- und Jugendverbandes sind die Vermittlung von Selbstständigkeit und Eigenverantwortung. Dabei spielen die Grundsätze des christlichen Glaubens eine wesentliche Rolle.