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Das klimafitte Gebäude - durch Prävention Schäden begrenzen und Versicherungsschutz anpassen

Noch bis September geht erfahrungsgemäß die Starkregensaison. Spezielle Baumaßnahmen und Versicherungen bieten Wohnungsunternehmen Schutz. Wir sagen, worauf Sie jetzt achten sollten.

Die Starkregensaison hat begonnen. Noch bis September sind in ganz Deutschland heftige Niederschläge möglich, die schwere Schäden an Wohngebäuden anrichten können. Starke Regenfälle können Häuser bis zur Unbewohnbarkeit beschädigen, warnte erst kürzlich auch wieder der Gesamtverband der Deutschen Versicherer (DGV). Zwei Dinge sind jetzt grundsätzlich wichtig:

  1. Schäden vorbeugen und begrenzen
  2. Den Versicherungsschutz prüfen und anpassen

Wohnungsunternehmen, die wissen möchten, wie hoch die Gefahr durch Starkregen und andere Naturgefahren für die Standorte Ihrer Gebäude überhaupt ist, hält der GDV zwei praktische Tools bereit: Der Naturgefahren-Check zeigt, wie teuer und schwerwiegend Naturgefahren in den jeweiligen Regionen Deutschlands sind. Über den Hochwasser-Check kann das Hochwasserrisiko ermittelt werden. Auch eine Risikoeinschätzung für Starkregen ist jetzt integriert. Dazu gibt es Tipps, welche Maßnahmen zum Schutz ergriffen werden sollten.

Durch Prävention Schäden reduzieren

Es sollte jetzt geprüft werden, wie wetterfest die eigenen Gebäude sind. Bestandsgebäude können gegen die Folgen von Starkregen und Hochwasser geschützt werden – zum Beispiel durch Rückstauklappen, die nachträglich eingebaut werden, durch Aufkantungen an Kellertreppen oder auch durch das Abdichten von Fenstern, Türen und Wänden.

Wer neu baut, sollte Schutzmaßnahmen direkt mit einplanen, um Schäden von vornherein zu verhindern. Das Risiko extremer Wetterereignisse wird künftig noch zunehmen – und jetzt wird der Gebäudebestand geplant, gebaut und saniert, der in der Zukunft den Folgen des Klimawandels begegnen muss. Die Möglichkeiten, Gebäude zu sichern, sind bereits vielfältig. Hagelresistente Baumaterialien etwa schützen Dach und Fassade, begrünte Dächer fangen Regen auf, erhöhte Eingänge halten Hochwasser stand. Stichwort klimafittes Gebäude.

Doch immer noch werden Bebauungspläne in Risikogebieten ausgewiesen, zu viele Flächen ungehindert versiegelt und Materialien verbaut, die Extremwetterereignissen nicht standhalten. Das Problem: Die Bauvorschriften sind nicht mehr zeitgemäß. Experten fordern deshalb mit Nachdruck, Annahmen und wissenschaftliche Erkenntnisse aus der Klimaforschung endlich auch stärker im Raumordnungsrecht, in Baugesetzen und Rechtsverordnungen zu berücksichtigen.

Pflichtversicherung gegen Elementarschäden?

Klar ist: Verheerende Naturkatastrophen können durch den Klimawandel heute jeden und überall treffen. Laut GDV ist aber gerade einmal die Hälfte der Gebäude in Deutschland gegen Naturgefahren wie Hochwasser, Starkregen und Überschwemmung versichert. Deshalb gilt es, den Versicherungsschutz zu prüfen und gegebenenfalls aufzustocken. Hausbesitzer und Mieter können sich gegen Schäden durch Naturgefahren mit einer Elementarschadenversicherung versichern. Diese ist heute oft Bestandteil der Wohngebäude- und Hausratversicherung. Aber auch bereits bestehende Verträge lassen sich unkompliziert um den wichtigen Schutz erweitern. Im Gespräch ist übrigens auch eine Pflichtversicherung gegen Elementarschäden für alle Gebäudebesitzer. Verfassungsrechtlich soll dies durchaus möglich sein laut Justizminister der Länder. Allerdings plädieren die Versicherer nach wie vor für ein Gesamtkonzept aus Versicherungsschutz, Klimafolgenanpassung und Prävention. „Wir wollen alle privaten Wohngebäude mit dem nötigen Elementarschutz ausstatten: Neue Versicherungsverträge standardmäßig ab sofort; bestehende Verträge würden wir schnell und rechtssicher zu einem Stichtag umstellen, sobald wir den dafür nötigen gesetzlichen Rahmen bekämen“, sagt GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Sollten Sie eine Elementarschadenversicherung abschließen oder Ihren Versicherungsschutz aufstocken wollen oder haben Sie generelle Fragen zu diesem Thema? Ihr AVW-Kundenmanager ist für Sie da.