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Neue Initiative

Großunternehmen bereiten queere Geflüchtete auf den Einstieg in die Arbeitswelt vor

Firmen wie Adidas oder die Deutsche Post wollen die Hürden für queere Geflüchtete abbauen, sich im deutschen Arbeitsmarkt zu integrieren.


Auch die Deutsche Bank ist im Tent-Programm dabei (Bild: Elliott Brown / flickr)

  • 12. Juli 2022, 15:22h 3 3 Min.

Der Unternehmensverband Tent Partnership for Refugees (Tent) hat gemeinsam mit der queeren Stiftung Prout At Work und dem Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) am Dienstag eine neue gemeinsame Initiative vorgestellt, die queeren Geflüchteten in Deutschland beim Einstieg ins Berufsleben und dem beruflichen Aufstieg unterstützen soll. Tent ist ein Netzwerk von über 250 Großunternehmen, die sich für die wirtschaftliche Integration von Geflüchteten engagieren.

Im Rahmen eines virtuellen Gipfeltreffens haben Mitgliedsunternehmen gemeinsam festgelegt, dass sie queere Geflüchtete mit Mentoring-Möglichkeiten unterstützen. Zu den Firmen gehören unter anderem Adidas, die Deutsche Bank, die Deutsche Post und SAP. Diese Großfirmen haben versprochen, in den nächsten drei Jahren jeweils mindestens 50 queere Geflüchtete über ihre queeren Mitarbeitendenverbände zu betreuen.

"Auch Unternehmen profitieren"

"Einen Arbeitsplatz zu bekommen ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für die Integration von Geflüchteten in ihre Communitys", erklärte Tent-Gründer Hamdi Ulukaya, der auch Vorstandschef des amerikanischen Joghurt-Produzenten Chobani ist. "Da viele Unternehmen in Deutschland Schwierigkeiten haben, Arbeitsplätze zu besetzen, werden die Unternehmen enorm davon profitieren, diese talentierten und widerstandsfähigen Menschen auf den Eintritt in die Arbeitswelt vorzubereiten."

Das Mentoring-Programm soll dazu beitragen, queere Geflüchtete auf den Einstieg in den Arbeitsmarkt vorzubereiten und ihnen Zugang zu neuen Beschäftigungsmöglichkeiten zu verschaffen. Die teilnehmenden Mentees, also von Metor*innen betreuten Personen, haben die Möglichkeit, wichtige Fertigkeiten zu entwickeln, wie z. B. das Verfassen eines aussagekräftigen Lebenslaufs und die Etikette für Vorstellungsgespräche. Zusätzlich werden sie die Gelegenheit haben, ihre persönlichen und beruflichen Netzwerke aufzubauen.

Wir alle verdienen es, am Arbeitsplatz gesehen und respektiert zu werden und uns gleichberechtigt zu fühlen", erklärte Albert Kehrer von Prout At Work. Queere Geflüchtete seien nicht nur wegen ihrer Zugehörigkeit zur LGBTI-Community von Diskriminierung bedroht, "sondern sehen sich auch mit zusätzlichen Hürden bei der Arbeitssuche konfrontiert. Oftmals haben sie Lücken in ihren Lebensläufen, können keine Zeugnisse vorweisen oder beherrschen die Landessprache nicht", so Kehrer.

Soziale Teilhabe für neues Leben notwendig

Der Lesben- und Schwulenverband wies darauf hin, dass immer noch 70 Länder gleichgeschlechtliche Beziehungen kriminalisierten. "Für LGBT*IQ-Personen ist die Flucht nach Deutschland ein erster lebensrettender Schritt. Aber um wirklich ein neues Leben aufzubauen, braucht es soziale Teilhabe und die Chance, wieder auf eigenen Beinen zu stehen", so Alva Träbert vom LSVD. "Dazu gehört auch der Zugang zu Arbeitsplätzen, an denen sie wirklich willkommen sind, an denen sie sich und ihre Stärken einbringen können. Diese Initiative wird entscheidend dazu beitragen, dass Geflüchtete eine wirkungsvolle Beschäftigung finden."

Die Initiative baut auf den erfolgreichen Mentoring-Programmen von Tent für queere Geflüchtete in Nordamerika und in Großbritannien auf. Zu den beteiligten Unternehmen gehören Coca-Cola, Paypal und der Londoner Verbrauchsgüter-Riese Unilever (Knorr, Pfanni, Domestos, Axe, dusch das). Tent hat insgesamt bereits fast 50 Unternehmen dazu veranlasst, über drei Jahre hinweg mehr als 2.250 queere Geflüchtete zu betreuen. (pm/cw)

Direktlink | In den USA wurde die Initiative bereits im Dezember 2020 gestartet
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#1 crossfingersAnonym
  • 13.07.2022, 14:05h
  • Liest sich erstmal gut und ist zu hoffen, dass in der Praxis möglichst viele die individuelle Unterstützung und Förderung bekommen, die sie brauchen und tatsächlich auch hilft.
    Bin mal gespannt, ob wir schon bald erste konkrete Berichte hierzu erfahren und lesen dürfen.
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#2 LothiAnonym
  • 13.07.2022, 15:17h
  • Antwort auf #1 von crossfingers
  • Über meinen ehemaligen Arbeitgeber Post AG kann ich diesbezüglich berichten, Arbeitgeber und Gewerkschaft sind gleichermaßen involviert und insbesondere letztere hilft wo sie kann bei Problemen. Selbstredend möchte natürlich die Gewerkschaft auch neue Mitglieder bekommen.
    Noch immer drängt die Gewerkschaft die Post AG endlich Beschäftige auch nach der Befristung fest zu übernehmen.
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#3 Lucas3898Anonym
  • 14.07.2022, 00:30h
  • Nur leider lässt es die Innenministerin immer noch zu dass Leute dann auf der Arbeit oder Schule abgeholt und abgeschoben werden.
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