In der Polykrise – es brennt an allen Ecken, und Europa steht mittendrin

Wie ein Leporello reihen sich die Krisen der letzten zwei Jahrzehnte aneinander. Seit neustem setzen uns Ukraine-Krieg, Energienot und Inflation unter Stress. Was können wir tun, um uns einen Weg aus dem Schlamassel zu bahnen? Der britische Wirtschaftshistoriker Adam Tooze beleuchtet in «NZZ Standpunkte» die Nöte der Gegenwart.

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Es herrschen unsichere Zeiten. Eine Krise jagt die nächste. Nach der Finanzkrise kam die Migrationskrise und nach der Corona-Pandemie der Ukraine-Krieg. Und nun haben wir es mit einer ausgewachsenen Energiekrise und einer galoppierenden Inflation zu tun. Das Problem ist, dass die Krisen sich gegenseitig überlagern und verstärken.

Eine solche Polykrise hat es seit den späten zwanziger Jahren nicht mehr gegeben. Sind die westlichen Gesellschaften stabil und flexibel genug, diese wegzustecken und zu überwinden? Wie gefährlich ist die Inflation? Wie stabil sind die Finanzmärkte? Wie geschwächt ist Deutschland? Und wie schafft es Europa insgesamt, sich den Weg aus der aktuellen Misere zu bahnen? – Darüber spricht NZZ Chefredaktor Eric Gujer mit dem renommierten britischen Wirtschaftshistoriker und Zeitkritiker Adam Tooze.