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Baden-Württemberg

Vermummtes "Schwarzwaldmädel": LSVD boykottiert CSD Freiburg

Weil der CSD Freiburg in diesem Jahr u.a. das Logo der Antifaschistischen Aktion nutzt, haben der LSVD-Landesverband und die IG CSD Stuttgart ihre Teilnahme abgesagt.


In der Community umstritten: Plakatmotiv zum CSD Freiburg 2023
  • 22. Juni 2023, 02:34h 94 3 Min.

Der LSVD-Landesverband Baden-Württemberg und die IG CSD Stuttgart werden in diesem Jahr nicht am CSD in Freiburg teilnehmen. Die Vorstände beider Vereine sind laut einer Pressemitteilung vom Mittwochabend "entsetzt, dass der CSD Freiburg das Logo der Antifaschistischen Aktion nutzt, um den CSD Freiburg zu bewerben und dieses in das eigene Logo integriert". Außerdem stört die beiden Vereine, dass das auf dem Plakat gezeigte "Schwarzwaldmädel" mit Regenbogen-Bollenhut vermummt ist.

"Der LSVD steht insbesondere in Baden-Württemberg für Regenbogen­familien und tritt für Familienrechte und Kindeswohl ein", erklärte Kerstin Rudat aus dem Vorstand des LSVD Baden-Württemberg. "Auch wenn das Motiv der diesjährigen Kampagne des CSD Freiburg ironisch gemeint sein soll – wir können als familienorientierter Verband an keiner Veranstaltung teilnehmen, die offen für Linksradikalismus wirbt oder im direkten Zusammenhang mit gewaltbereiten Gruppierungen steht."

IG CSD Stuttgart: "Wir lehnen jede Art von Radikalismus strikt ab"

Detlef Raasch, der Vorsitzende der IG CSD Stuttgart, ergänzte: "Wir lehnen jede Art von Radikalismus strikt ab. Die IG CSD Stuttgart steht für ein weltoffenes Miteinander aller Menschen, egal, wen sie lieben, was sie glauben, wie sie aussehen oder welcher demokratisch verankerten Partei sie angehören."

Beide Verbände hatten nach eigenen Angaben zuvor das Gespräch mit dem CSD Freiburg gesucht. "Dieser Austausch war gut und konstruktiv", heißt es in der Pressemitteilung. "Aber letztlich waren die Vorstände beider Verbände überzeugt, dass die Ironie auch nicht in der breiten Bevölkerung verstanden wird." Eine solche "Provokation" könne auch "krasse Gegenreaktionen erzeugen und rechtsextreme Gruppierungen erst recht locken", so der LSVD-Landesverband und die IG CSD Stuttgart.

"Eine antifaschistische, linke Gesinnung ist nicht das Problem", heißt es in dem Statement der beiden Verbände. "Im Gegenteil – die Welt wäre viel besser, wenn es mehr Antifaschist:innen geben würde, die auch auf die Straße gehen. Aber Logo mit Symbol muten ungefähr so an, als würden stramm konservative Veranstalter direkt das Logo der CDU auf ihr Kampagnenmotiv mit drauf nehmen."

CSD Freiburg: Antifaschismus als "grundsolide Überzeugung"

Der CSD Freiburg am 24. Juni steht in diesem Jahr unter dem Motto "100 Jahre CSD Freiburg – traditionsbewusst und grundsolide". "Antifaschismus gehört für uns als Queers zu unserer grundsoliden Überzeugung", heißt es im Aufruf zur Demonstration. "Wir sind und bleiben außerdem vegan, queer, herrschaftskritisch und solidarisch."

In Freiburg sei es gelungen, in den letzten zehn Jahren einen unkommerziellen CSD zu veranstalten und queere Forderungen "unverfälscht" in den Mittelpunkt zu stellen, so das Orgateam. "Seid ihr bei unserer Vision dabei, den CSD in 100 Jahren nur noch aus Tradition zu feiern und nicht, weil er politisch und gesellschaftlich notwendig ist? In diesem Sinne: Friede den Bollenhüten!" (mize/pm)

#1 FibuAnonym
  • 22.06.2023, 03:14h
  • Ich kann die Absagen sehr gut nachvollziehen und sie sind auch treffend begründet.
    Auch kann ich keine Ironie erkennen, womit das Logo und der Slogan ("vegan, queer, herrschaftskritisch und solidarisch") angepriesen wird. Es ist schlicht eine Vereinnahmung eines CSD durch Linksradikale um eigene Themen zu setzen.
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#2 Pride
  • 22.06.2023, 04:05h...
  • Dass das Logo Rechtsextreme erst recht locken könne, sind Befürchtungen, die mit einem einhergehenden Nachgeben gerade diese erstarken lassen und ist als Begründung daher diametral falsch. Was aber auch falsch ist, ist die Vereinnahmung durch eine Gruppierung mit einem zwar inhaltlich ehrenwerten Namen, aber zu hinterfragender wirklicher demokratischer Gesinnung hinter diesem Namen. Bleiben wir uns und unserer demokratischen Selbstbestimmung auch im Sinne stonewalls treu und lassen wir uns auf keinen Fall durch jemenschen mehr fremdbestimmen!
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#3 Schon
  • 22.06.2023, 05:59hFürth
  • Antwort auf #1 von Fibu
  • Sehe ich genau so. Da läuft was schief. Wenn der Antifa-Block beim CSD aus Solidarität mit laufen will, dann gewaltfrei und unvermummt. Die Ironie geht in die Hose. Man sollte sich noch mal zusammen setzen, um den CSD zu retten.
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