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2023: Jahr der Rekorde für den Alpenverein Landsberg

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Schneeschuhbergsteigen .- Alpenverein Landsberg
Das Schneeschuhbergsteigen erfreut sich auch beim Landsberger Alpenverein immer größerer Beliebtheit – deshalb wurde das Angebot ausgeweitet. © Mergehen

Landsberg – Auf ein ,Jahr der Rekorde‘ blickt der Landsberger Alpenverein zurück: Mehr als 8.200 Mitglieder zählt der größte Verein im Landkreis mittlerweile, ein Plus von über 450 gegenüber dem Vorjahr. Über 11.000 Übernachtungen auf der vereinseigenen Landsberger Hütte im Tannheimer Tal stellen ein Top-Ergebnis in der fast 100-jährigen Hüttengeschichte dar. Und 130 Trainerinnen und Trainer aus allen Bergsportbereichen sind in der DAV-Sektion aktiv – mehr als jemals zuvor.

„Bergsport boomt, und der Landsberger Alpenverein tut viel, um für die Bergsportbegeisterten in der Region eine echte Heimat zu sein“, betonte Vorsitzender Jörg Riedle jüngst auf der Mitgliederversammlung im Landsberger Sportzentrum. „Unsere vielen Ehrenamtlichen, die in ihrer Freizeit für den Verein tätig sind, schaffen es Jahr für Jahr, ein attraktives Touren- und Kursprogramm auf die Beine zu stellen.“ Die Sparten Bergwandern, Hochtouren, Kajak, Mountainbike und Klettern blicken auf ein aktives Sommerhalbjahr zurück; große Freude angersichts der weißen Pracht aktuell herrscht bei Skischule und den Abteilungen Ski- und Schneeschuhbergsteigen sowie Skilanglauf. Gleichzeitig seien „unzählige freiwillige Arbeitsstunden“ in den Erhalt der Selbstversorgerhäuser Reichenbach bei Nesselwang und Alpe Starkatsgund bei Immenstadt, in die Landsberger Hütte sowie in die rund 60 Kilometer Bergwege, die die Sektion in den Allgäuer Alpen betreut, gesteckt.

Neben dem sportlichen Angebot werde die alpine Theorie-Ausbildung ständig erweitert – etwa zu den Themen Erste Hilfe oder Lawinen. Das Ziel: Die Landsberger Outdoorsportler sollen im Sommer und Winter sicher unterwegs sein.

Auf der Mitgliederversammlung der DAV-Sektion blickten die verschiedenen Sparten und Gruppen auf das vergangene Jahr zurück und stellten Aktivitäten der kommenden Monate vor. Dabei konnten fast alle einen Zuwachs an Fachübungsleitern und Trainern vorweisen. So berichtete beispielsweise Jugendleiterin Clara Leis von den Aktivitäten der Vereinsjugend. Auf 15 Köpfe ist das Leitungsteam mittlerweile angewachsen. Mit gemeinsamen Hüttenwochenenden, Klettersteig-, Wander- und Rodelausflügen, Fahrradaktivitäten und Bastelnachmittagen sorgten sie für ein buntes Programm. Für das kommende Jahr sind wieder zahlreiche Aktionen geplant, als Höhepunkt vielleicht sogar ein längeres, mehrtägiges Event im Sommer. „Wir sind total motiviert und haben riesige Lust, mit den Kindern und Jugendlichen Abenteuer zu erleben“, so Clara Leis.

Für das Team Schneeschuhbergsteigen berichtete Frank Wipper: „Die Nachfrage ist auch in diesem Jahr so groß, dass wir nicht nur unser Sportangebot, sondern auch die Trainings rund um Lawinensicherheit deutlich ausgeweitet haben.“ Neu im Programm der Schneeschuhbergsteiger sind leichtere Touren unter der Woche für „Senioren, Rentnerinnen und Junggebliebene“.

Umweltverträglich

Der Landsberger Alpenverein sei nicht nur ein Sport-, sondern auch ein Naturschutzverein – und als solcher sehe man auch die Herausforderungen, die mit dem boomenden Bergsport verbunden sind. „Wir finden es grundsätzlich positiv, dass mehr und mehr Menschen ihre Heimat für sich entdecken und Zeit draußen verbringen“, betont Vorsitzender Riedle, „gleichzeitig wollen wir aktiv dazu beitragen, dass die immer intensivere Freizeitnutzung der Berge möglichst umweltverträglich und klimafreundlich gestaltet wird.“

Diese Idee zieht sich quer durch die Vereinsaktivitäten: Bei Wanderungen der Familiengruppe etwa werden regelmäßig spielerische Elemente eingebaut, um den Kindern die Bedeutung von Artenvielfalt und Naturschutz nahezubringen. Die Jugendgruppe sowie die jungen Erwachsenen nutzen fast ausnahmslos öffentliche Verkehrsmittel bei der Anreise, auch die Senio­rengruppe ist regelmäßig per vollbesetztem Bus unterwegs. In ihrem Wegegebiet in Tirol bemüht sich die Sektion um eine effektive Besucherlenkung, unter anderem mit Beschilderungen und unterschiedlich gut ausgebauten Wegen. Fixpunkte im Jahresprogramm sind auch die Teilnahme an der ,Aktion Saubere Landschaft‘ und beim Stadtradeln, Landschaftspflegeaktionen am Lech und mehrtägige botanische Bergwanderungen.

Vor zwei Jahren hat sich der Deutsche Alpenverein verpflichtet, bis 2030 klimaneutral zu werden. Die Sektion Landsberg legte dazu kürzlich eine erste Klimabilanzierung vor und versucht schrittweise, den Ausstoß von Treibhausgasen zu reduzieren – beispielsweise durch die Nutzung des ÖPNV oder von Fahrge­meinschaften bei Touren. In diesem Zusammenhang begrüßt es der Alpenverein, dass der Kreisausschuss kürzlich beschlossen hat, eine Zweckvereinbarung mit der Landeshauptstadt München zu schließen, damit der geplante ,Münchener Bergbus‘ auch den Zentralen Busbahnhof Landsberg ansteuert.

Weitere Klima-Maßnahmen sind unter anderem die Umstellung auf Ökostrom in allen Häusern oder energetische Sanierungen. Aktuell werden die Gauben im Vereinsheim in der Malteserstraße gedämmt, auch im Selbstversorgerhaus Reichenbach bei Nesselwang stehen Renovierungen an. Und beim geplanten Umbau der Landsberger Hütte steht der Klimaschutz ganz oben auf der Agenda, indem weitestgehend auf Beton als Baumaterial verzichtet werden soll.

Auf der Mitgliederversammlung wurde beschlossen, den Klimaschutz explizit in die Vereinssatzung aufzunehmen. „Ein Viertel unserer Mitglieder ist jünger als zwanzig Jahre“, sagte Vorsitzender Jörg Riedle. „Die Satzungsänderung ist auch ein Zeichen an die junge Generation, dass wir es ernst meinen mit dem Klimaschutz.“

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