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KULSEN & HENNIG
DOMINIK KULSEN

Brillante Farben der Natur
Newsletter Nr. 37 06/2019
In meinem früheren Leben besuchte ich einen Farbenkurs an der Schule für Gestaltung Basel. Unsere erste Aufgabe bestand darin, vier Quadrate mit den Farben „Himmelblau“, „Grasgrün“, „Zitronengelb“ und „Tomatenrot“ auszufüllen. Wir hatten dafür unseren Aquarellkasten zur Verfügung. Wir mischten die Farben, jeder nach seinem Farbempfinden. Am Ende setzten wir uns zusammen und verglichen die Resultate - es zeigten sich 10 verschiedene Himmelblau, 10 verschiedene Grasgrün, 10 verschiedene Zitronengelb und 10 verschiedene Tomatenrot!

Diese Anekdote erzählt uns, wie unterschiedlich wir Farben wahrnehmen.
Lassen Sie uns in diesem Newsletter das sensible Thema des Farbensehens und der Beschreibung von Farben angehen.

Wir wünschen Ihnen neue Inspirationen beim Lesen
Juliane Hennig
Wie sehen wir Farben?
Die entscheidende Voraussetzung, um Farben sehen zu können, ist Licht.
Gegenstände erhalten ihre Farbe, indem sie unterschiedlich langwelliges Licht entweder absorbieren oder reflektieren. Der Farbeindruck entsteht durch die Eigenschaft der Oberfläche eines Gegenstandes, bestimmte Anteile des Lichts stärker zu reflektieren als andere. Wasser zum Beispiel erscheint uns deswegen blau, weil die roten, gelben und grünen Anteile des Sonnenlichts sehr schnell absorbiert werden und der blaue Anteil am stärksten reflektiert wird.
 
Die Funktionsweise unserer Augen lässt sich am einfachsten anhand der einfallenden Lichtstrahlen beschreiben, die unser Auge treffen, wenn wir einen Gegenstand betrachten:
  1. Die Lichtstrahlen passieren die Hornhaut. Die Hornhaut bricht die Lichtstrahlen und schützt das Auge vor Fremdkörpern und Verletzungen.
     
  2. Jetzt gelangt das Licht durch die Pupille. Bei Dunkelheit vergrößert sich die Pupille und lässt möglichst viel Licht ein. Ist es hell, verengt sie sich.
     
  3. Hinter der Pupille sitzt die Linse. Sie bündelt das einfallende Licht.
     
  4. Der gebündelte Lichtstrahl trifft auf die Retina (Netzhaut). Im Optimalfall laufen die Lichtstrahlen genau auf der Retina zusammen. Bei Fehlsichtigkeiten ist der Fokus zu weit vorn oder zu weit hinten.
    ⇒ Die Netzhaut befindet sich an der Innenseite des Augapfels und ist voller lichtempfindlicher Sinneszellen, die ihrer Form wegen Stäbchen und Zapfen genannt werden. Die Stäbchen entscheiden in erster Linie zwischen hell und dunkel, während die Zapfen auf Farbe reagieren.
     
  5. Bei Auftreffen der Lichtstrahlen auf die Netzhaut steht das Bild zunächst auf dem Kopf. So wird es vom Sehnerv ans Gehirn geleitet.
     
  6. Das Gehirn setzt die Lichtpunkte zu einem Bild zusammen und dreht es um.
Erst im Gehirn wird aus den Informationen der Augen ein Bild rekonstruiert.
 
Obwohl die Funktionsweise der Augen bei jedem Menschen gleich ist, werden Farben sehr individuell wahrgenommen. Neben den organischen und physikalischen Ursachen spielen persönliche Erfahrungen, Alter, Interessen und Stimmung eine bedeutende Rolle.
So sehen zwei Menschen im selben Moment zwar das gleiche, nehmen es aber mit großer Wahrscheinlichkeit unterschiedlich wahr.
Farbe ist also etwas Subjektives und nicht objektiv messbar. Das macht es umso mehr zur Herausforderung, die Farbe eines Diamanten zu beschreiben.
Ein Beispiel aus unserer Praxis:

Wöchentlich werden bei uns Diamanten beispielsweise mit der Farbbezeichnung Sherry, Zimt, Cognac oder auch Honig- bis Zitronengelb bestellt. Am Telefon versuchen wir uns gemeinsam an die Farbe anzunähern:
 
„Bedeutet Cognac für Sie ein sehr dunkles Braun oder ein kräftiges Orange? Meinen Sie mit honigfarben Raps- oder Tannenhonig? Stellen Sie sich Gelb als ein warmes Sonnenblumengelb oder ein kühles Zitronengelb vor? Ist die Zitrone reif oder noch etwas grünlich? Grün – ein kräftiges Rasengrün mit viel Gelbanteil oder ein Tarnfarbengrün, dem eher Grau und Braun beigemischt sind...?“
Cognac / Sherry / Zimt / Bernsteinfarben / Rehbraun
  1. Fancy Deep Yellow Orange
  2. Fancy Deep Brown Orange
  3. C5 (Dunkles Champagner)
Zitronengelb / Kanariengelb / Kückengelb
  1. Fancy Intense Yellow
  2. Fancy Yellow
  3. Fancy Light Yellow
Apfelgrün / Tannengrün / Grasgrün
  1. Fancy Dark Brown-Greenish Yellow
  2. Fancy Vivid Yellow Green
  3. Fancy Grayish Yellowish Green
Olive / Khaki / Tarnfarbe / Maschinengrün / Militärgrün
  1. Fancy Brownish Greenish Yellow
  2. Fancy Deep Yellowish Green
  3. Fancy Deep Yellow Green
Mausgrau / Taubengrau / Elefantengrau / Taupe
  1. Fancy Light Gray
  2. Fancy Gray
  3. Fancy Brownish Gray
Wenn Unsicherheit über die Beschreibung der gewünschten Farbe herrscht, haben sich vor allem unsere mittlerweile sehr verbreiteten Farbkarten als Hilfsmittel bewährt. Auch im Kundengespräch lassen sich diese hervorragend einsetzen, um dem Endkunden die Vielzahl der Schattierungen von Naturfarbenen Diamanten näher zu bringen.

Hier können Sie sich unsere Farbkarten kostenfrei zusenden lassen.

Manchmal kann es auch helfen, im Netz nach Farben und Bildern zu suchen, die der Farbvorstellung nahe kommen. Es gibt zum Beispiel auch das Pantone Matching System, welches ein international verbreitetes Farbsystem ist. Es ist aber zu beachten, dass jeder Bildschirm die Farben anders wiedergibt.

Gerne beraten wir Sie am Telefon und besprechen mit Ihnen, welche Möglichkeiten der Umsetzung Ihrer Farbwünsche für Naturfarbene Diamanten es gibt. Da gerade Naturfarbene Diamanten ihr volles Potenzial nur in Natura entfalten, kann eine endgültige Entscheidung erst dann getroffen werden, wenn Sie die Diamanten vor sich haben und betrachten können.
Gerne stellen wir Ihnen eine passende Auswahl zusammen, aus der Sie Ihre Favoriten auswählen können!
Trendfarben Frühjahr und Sommer 2019
Lassen Sie sich von den sonnigen Bildern inspirieren - wir wünschen Ihnen einen farbenfrohen Sommer!
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