|
|
Kabarettist Christian Springer
Möchte mehr träumen. Und mehr Genuss.
Denn: Dem gehts um was!
|
|
|
|
|
KulturSüdtirol: Wie erlebst Du die momentane Situation und was hat sich für Dich in den vergangenen Monaten geändert?
Christian Springer: Meine Geschichte ist nur eine von vielen tausenden: Auftritte: Null. Die angesetzte Premiere: Ausgefallen. Aber! Ich genieße es sehr, mit der angezogenen Handbremse fahren zu müssen. Der Druck der Termine war immer enorm: Anfahrt, Auftritt, Heimfahrt. Termingerechte Interviews, Artikel, TV-Drehs. Jetzt sitz ich plötzlich da und schreibe, was und wie ich will. Ohne Aufforderung, ohne Publikumserwartung. Das ist ein neues Erlebnis – wenn es danach wieder einmal anders wird.
Was beschäftigt dich gerade besonders?
Zwei Dinge gehen mir ständig durch den Kopf. Warum dieser Rechtsruck im Land, begleitet von unzähligen Verschwörungstheorien? Was kann ich tun, um die Realität wieder etwas zu verbessern? Und zweitens: Ich bin mit meiner Hilfsorganisation Orienthelfer e.V. unentwegt unterwegs im Libanon. Das unverschuldete Elend der Menschen nimmt kein Ende. Wer das ständig vor Augen hat, weiß, was wir in Deutschland haben: ein Paradies! Viele wollen das nicht wahrhaben.
Ein konkreter Tipp oder eine konkrete Empfehlung für unsere Leserinnen und Leser?
Wir sollten versuchen, uns mehr auf die schönen Momente und die positiven Menschen zu konzentrieren. Diese Welt ist so phantastisch – bei allen Katastrophen, die uns umgeben – und das Leben ist so kurz. Wir dürfen uns nicht nur im Dreck suhlen, wir sollten mehr Genuss zulassen. Ein schnelles Selfie mit Sonnenuntergang reicht unserer Seele nicht.
Wie (positiv oder negativ) blickst Du in die Zukunft? Warum?
Ab morgen wird es besser! Last uns den echten Verlierern der Coronakrise gemeinsam auf die Beine helfen, dann werden wir bald merken, dass es nicht mehr als eine Reifenpanne in unserem Leben war. Ein Traum, ich weiß. Aber träumen ist erlaubt.
|
|
|
|
|
|
|