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Ulrike sprüht vor Ideen, wenn sie Reisepläne schmiedet - für sich und für andere
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KulturSüdtirol: Wie erlebst Du die momentane Situation und was hat sich für Dich in den vergangenen Monaten geändert?
Ulrike Wörndle: Ich arbeite seit über 34 Jahren in der Reisebranche, aber ein solches Tief wie Corona uns beschert hat, gab es noch nie. In den letzten Jahren gab es viele Höhen und Tiefen: das Attentat am 11.09.01, der Irakkrieg oder die Aschewolke über Europa; aber Corona zwingt uns seit März in den Winterschlaf. Im Sommer gab es kleine Lichtblicke, und auch jetzt wollen die Menschen wieder verreisen, denn so schön wir es in Südtirol auch haben, es überwiegt das Fernweh. Und das ist gut so. Im Frühjahr war es für mich persönlich ein Schockzustand: die Umbuchungen und Stornierungen, welche es zu tätigen galt, und vor allem das Alleinsein im Büro waren für mich nicht einfach. Jetzt gibt es wieder mehr telefonischen und schriftlichen Kontakt mit den Kunden. Derzeit nimmt man vielfach eine beratende Funktion ein; aber vor allem das ist wichtig und wird geschätzt.
Was gibt Dir Kraft bzw. was motiviert Dich? Was beschäftigt dich gerade besonders?
Es ist dies die Chance und zugleich die Herausforderung für was Neues, denn das Reisen wird anders sein: die Coronakrise sorgt für eine neue, bewusstere Selektierung des Reiseortes. Die Bedürfnisse und die Erwartungen der Reisenden haben sich mit der Krise verändert. Destinationen, die neue Erfahrungen, menschliche Begegnungen und positive Emotionen versprechen, werden die sogenannten „Gewinner“ sein. Und für mich bedeutet dies, das Lebensgefühl eines Landes greifbar zu vermitteln und somit die Freude am Reisen zurückgewinnen.
Ein konkreter Tipp oder eine konkrete Empfehlung für unsere Leserinnen und Leser?
Corona hat uns gelehrt, dass nicht alles selbstverständlich ist; unser höchstes Gut, die Reisefreiheit, wurde massiv eingeschränkt. Freuen wir uns darauf wieder Pläne zu schmieden, Vorfreude zu genießen, denn jede Reise sprüht vor Erlebnissen, die unser Leben bereichern. Einfach nur offen sein, für eine Begegnung mit neuen Menschen und ihrer Kultur.
Danke, Ulrike.
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