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Benjamin und Johanna über
Benjamin und Johanna
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KulturSüdtirol: Wie erlebst Du die momentane Situation und was hat sich für Dich in den vergangenen Monaten geändert?
Benjamin: Die Lage ist in vielen Bereichen bedrückend, die äußeren Umstände sind für uns alle anstrengend, keine Frage. Und dass sich bei manchen die Einsicht noch immer nicht durchgesetzt hat, dass ExpertInnen und VirologInnen doch mehr über die aktuelle Pandemie wissen, als anonyme Schreihälse in den sog. sozialen Netzwerken, wird mir wohl immer unverständlich bleiben.
Andererseits liegt ein beruflich sehr positives, erfolgreiches und spannendes Jahr hinter mir, dass ich mir so nicht erhofft hätte. Und im Januar werde ich gleich noch einmal eine schöne berufliche Neuigkeit verkünden können, worüber ich mich sehr freue.
Was gibt Dir Kraft bzw. was motiviert Dich? Was beschäftigt dich gerade besonders?
Johanna: Etwas beschäftigt mich sehr - die eigene Welt ist wesentlich kleinräumiger geworden. Grenzüberschreitendes Reisen wurde beinahe unmöglich. Das schränkt nicht nur mich sehr ein, es verengt den Blick der Menschen ganz allgemein. Genauso nachdenklich macht es mich, dass Kunst und Kultur in diesem Jahr von manchen in Politik und Gesellschaft nur noch in einem Atemzug mit Finanzhilfen für Nagelstudios genannt wurden. Kunst und Kultur sind für mich Nahrung für die Seele und längst nicht nur ein Anhängsel unseres Alltags, das Geld kostet.
Motivierend finde ich dagegen, dass eine solche Krisensituation auch viel kreative Energie freisetzt. Vieles in diesem Jahr gelang, trotz Corona: Ich denke da für mich zum Beispiel an eine Buchveröffentlichung im Rahmen eines LEADER-Projekts der EU und einen neuen Film für Rai Südtirol, bei dem ich die historische Beratung verantworten konnte. Das Glas ist also halb voll, nicht halb leer!
Benjamin: Mich beschäftigt sehr, wie es mit Europa, dem europäischen Gedanken, weitergeht - in Zeiten geschlossener Grenzen und neuer Nationalismen. Daneben aber auch das Thema digitale Transformation. Die Coronakrise hat schonungslos offengelegt, wo die Defizite liegen. Gerade Unternehmen, die nicht in der Lage sind, ihre Kunden digital zu erreichen, befinden sich aktuell in größten Schwierigkeiten.
Aber aus all dem lässt sich auch eine große Motivation schöpfen: An der Digitalisierung führt kein Weg vorbei, und das ist auch gut so!
Ein konkreter Tipp oder eine konkrete Empfehlung für unsere Leserinnen und Leser?
Johanna: Nehmt etwas "in Angriff", was Ihr zuvor noch nie getan habt und immer tun wolltet. Macht etwas Neues. Corona hat mir gezeigt, wie schnell manches nicht mehr möglich ist. Also: Fangt an!
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