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Bulletin 2021
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Liebe Mitglieder

Wir erleben gerade eine historische Zeit, in der uns die Pandemie ohne Vorbereitung brutal getroffen und aus der «Leichtigkeit des Seins» gerissen hat. Auch das SVA-Jahr 2020 ist ein anderes geworden. Anlässe mit physischen Treffen wurden auf bessere Zeiten oder in den digitalen Raum verschoben. Dabei erwiesen sich Online-Veranstaltungen als durchaus effizient. Dass die Geselligkeit dabei nicht zu kurz kommen muss, zeigte die SVA-Weiterbildung zum Jahresthema «Gegen Gewalt an Frauen». Corona-Impfstoffe und bessere Behandlungsmöglichkeiten lassen auf «normalere Zeiten» hoffen – allerdings nur, wenn wir Mitverantwortung übernehmen und uns und andere weiterhin schützen.

2021 ist es 50 Jahre her, dass die Schweizer Frauen politische Mündigkeit erlangten – doch noch immer ist die Gleichstellung nicht auf allen Ebenen erreicht, noch immer wird um gleiche Rechte und um die tatsächliche Gleichstellung in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft gerungen. Unter der Ägide von Alliance F finden im Jubiläumsjahr diverse Projekte und Anlässe statt, an denen die politischen Anliegen der Frauen diskutiert und gesammelt werden, um sie dann am 29. und 30. Oktober an einer Frauensession im Nationalratssaal im Bundeshaus als Forderungen ans Parlament zu formulieren. Lasst uns gemeinsam weiter für Geschlechtergerechtigkeit kämpfen, so wie es vor 50 Jahren viele Frauen getan haben.

Der SVA lebt, hat Power und darf in drei Jahren seinen 100. Geburtstag feiern – freuen wir uns darauf!

Ich danke allen Mitgliedern, die am Bulletin 2020 mitgewirkt haben, und wünsche Ihnen eine spannende Lektüre! Und vor allem: Bleiben Sie fit, heiter und zuversichtlich.

Herzliche Grüsse
Doris Boscardin, Präsidentin des SVA
Jahresbericht der Präsidentin
Auch im Verbandsjahr 2020 hat der SVA Frauen darin unterstützt, ihre Ausbildung und ihr Wissen in Beruf, Gesellschaft und Politik zu nutzen, umzusetzen und weiterzugeben.

Unser frauenpolitisches Engagement haben wir u.a. in der Zusammenarbeit mit Alliance F und der Teilnahme am Equal Pay Day, dem von den Business and Professional Women (BPW) am 22. Februar organisierten Tag der Lohngleichheit zwischen Männern und Frauen, wahrgenommen. Bis zu diesem Tag arbeiteten die Frauen für Gotteslohn.

Über die Verbandsaktivitäten berichteten Bulletins, Homepage, Facebook und Newsletters. Statt der üblichen vier waren es diesmal sechs Newsletters, mit denen die Mitglieder über die coronabedingten Änderungen in der Jahresplanung und weiteren wichtigen Infos auf dem Laufenden gehalten wurden. Überhaupt war der administrative Aufwand für die Verbandsführung im Jahr 2020 deutlich erhöht, obwohl oder weil viele Anlässe nicht ordnungsgemäss stattfinden konnten.

Die für den 28. März in Bern geplante 96. Delegiertenversammlung wurde zuerst auf den 26. September verschoben, dann am selben Datum online abgehalten. Der Zentralvorstand traf sich zu drei Sitzungen: am 1. Februar zusammen mit den Sektionspräsidentinnen in Bern, am 6. Juni (statt am 9. Mai) und am 14. November (statt am 26. September) digital.

Die für Ende Juni vorgesehene Reise des SVA nach Brüssel wurde abgesagt, ebenso wie der für Ende August geplante Jahresausflug nach Oberhofen am Thunersee, der jedoch 2021 wieder auf dem Programm steht. Ebenfalls Corona zum Opfer fielen die für den 18. bis 20. September in Paris geplante UWE-Konferenz samt Generalversammlung und Hundertjahrfeier der französischen Akademikerinnen sowie das von den holländischen Kolleginnen geplante DACH-Treffen in Rotterdam und Delft im Oktober. Hoffen wir, dass es im Oktober 2021 über die Bühne gehen kann.

In den letzten Jahren ist es Usus geworden, unseren Mitgliedern passend zum SVA-Jahresthema eine für sie kostenlose Weiterbildung anzubieten, mit dem doppelten Zweck, dass sie davon persönlich profitieren und zudem Inputs für die Umsetzung des Jahresthemas in ihrer Sektion erhalten. Das SVA-Jahr 2020 stand unter dem Thema «Gegen Gewalt an Frauen». Die meisten der dazu von den Sektionen geplanten Aktivitäten wurden abgesagt, weshalb dasselbe Jahresthema auch für 2021 gilt. Der digitale Workshop vom 14. November unter dem Titel «Mit Wen-Do gegen Gewalt an Frauen*» stiess bei den Teilnehmerinnen auf sehr grosses Interesse und wird am 8. Mai 2021 unter Mitwirkung der Leiterin der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» weitergeführt.

Viel Arbeit verrichtete der SVA auch dieses Jahr hinter den Kulissen. Mein herzlicher Dank geht an die Kolleginnen vom Vorstand – Susanne Leber (Vizepräsidentin), Manuela Schiess (Kassierin), Tatjana Betschart (Internationale Beziehungen), Christine Botchi Morel (Europäische Beziehungen) und Livia Boscardin (Sekretärin)
–, die Sektionsvertreterinnen und die Sektionspräsidentinnen. Ebenso verdankt sei die wertvolle Kommissionsarbeit (Internationale Beziehungen und Bulletin).

Ich bedanke mich auch bei allen Mitgliedern, die in irgendeiner Form zu einem farbigen, lebendigen SVA beitragen.

Doris Boscardin, Präsidentin
Jahresbericht der CRE
Eine kurze Klärung der Abkürzungen könnte neuen Mitgliedern helfen, den Inhalt dieses Berichts besser zu verstehen.

UWE (University Women of Europe) ist seit 1981 eine Vereinigung nach europäischem Recht, deren Hauptsitz sich in den Niederlanden befindet. UWE setzt sich aus sechzehn nationalen Verbänden oder NFAs (National Federation or Association) auf europäischer Ebene zusammen. Der Verein hat einen Vorstand und wird von einer Präsidentin geleitet.

Die CRE (Koordinatorin für europäische Beziehungen) fungiert als Bindeglied zwischen ihrem nationalen Verband und UWE. Sie verfolgt die verschiedenen Aktivitäten von UWE, berichtet darüber und koordiniert sie in ihrem Land. Diese Aktivitäten sind sehr vielfältig. Sie betreffen die Menschenrechte, vor allem die Rechte der Frauen, wobei der Schwerpunkt auf der Bildung im tertiären Bereich liegt.

Es ist klar, dass die Aneignung von Wissen für Frauen nicht auf Europa beschränkt ist. Es gibt eine weltweite Struktur, Graduate Women International (GWI), und hier fungiert die CRI (Koordinatorin für internationale Beziehungen) als Bindeglied zwischen der jeweiligen NFA und GWI.

Im Jahr 2020 nahm die CRE an den Sitzungen des Zentralvorstands teil. Die allererste fand zu Beginn des Jahres in Bern statt. Nachfolgende Treffen wurden aufgrund von Covid-19 über Skype abgehalten.

Am 10. September fand der jährliche Gipfel des Gleichstellungsbüros des Bundes statt. Unter dem Vorsitz der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen nahmen rund zwanzig nationale Gremien teil, unter strikter Einhaltung der geltenden Gesundheitsvorschriften. Das Thema des Tages war «Gender». Je nach beruflichem Hintergrund und Profil der Teilnehmerinnen ergaben sich spannende Debatten in verschiedenen Bereichen.

Im Namen des SVA wurde zum einen das triennale Treffen in Genf und dessen Erfolg, zum anderen das Jahresthema «Gegen Gewalt an Frauen» in Verbindung mit den Aktivitäten der Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» vorgestellt.

Während dieses Treffens zog Dr. Samia Hurst-Majno, deren Beitrag sich mit der Covid-19-Pandemie beschäftigte, die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Die Debatte war aussergewöhnlich! Die Expertin wies auf den besorgniserregenden Aspekt der Behandlung von Frauen hin, insbesondere von Frauen ausländischer Herkunft («Covid-19 and Gender aspects», für weitere Informationen siehe: https://sciencetaskforce.ch –› policy briefs). Diese Personengruppe leidet und ist weiterhin von einer unerbittlichen Prekarität betroffen, v.a. aufgrund von Entlassungen als Folge der Gesundheitskrise.

Kehren wir zurück zu den üblichen internationalen Treffen von UWE. Die zuvor erstellte Planung konnte nicht eingehalten werden. Aber die Lösung des Problems wurde im Einsatz neuer Informations- und Kommunikationstechnologien (NICTs) gefunden. So organisierte UWE alle Treffen während des Lockdowns über Zoom (siehe Bild), mit dem Ziel, die Verbindung zu den Mitgliedern aufrechtzuerhalten. Die Generalversammlung fand ebenfalls statt, aber der Vorstand konnte nicht gewählt werden. Die diskutierten Themen betrafen die Menschenrechte, einschliesslich den Kampf gegen häusliche Gewalt (Gewalt gegen Frauen wurde besonders während des Lockdowns festgestellt. Ein Selbstverteidigungskurs wurde u.a. vom SVA organisiert). Der Vorstand widmete der Arbeit zur Förderung der Istanbul-Konvention grosse Aufmerksamkeit. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte:
www.uweboard.wordpress.com.

Die Generalversammlung und die Wahl im Jahr 2021 sollen in Finnland stattfinden, das «Meet and Greet» im Mai in Dublin. Die Termine werden zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt, abhängig von der Entwicklung der Gesundheitssituation im Zusammenhang mit der Pandemie.

Christine Botchi Morel, CRE
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Jahresbericht der CRI
2020 war wohl nicht nur für uns persönlich ein aussergewöhnliches Jahr, sondern auch für GWI. Es gab nur wenige Möglichkeiten, uns im Präsenzmodus von Angesicht zu Angesicht zu treffen. Eigentlich hatte GWI geplant, mit einer grösseren Delegation an der 64. Sitzung der «Commission on the Status of Women» teilzunehmen. Die Sitzung sollte im März in New York zum 25. Jahrestag der Weltfrauenkonferenz und der Annahme der «Beijing Declaration and Platform for Action» von 1995 stattfinden. Der Zweck dieses Anlasses wäre es gewesen, Massnahmen zur Umsetzung der von der UNO beschlossenen Ziele für nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Agenda 2030 zu besprechen. 2020 hätte so ein entscheidendes Jahr für eine schnellere Erreichung der Gleichheit der Geschlechter und das Empowerment von Frauen und Mädchen werden sollen. Leider kam die weltweite Covid-19-Pandemie dazwischen.

Dass wir uns nicht unterkriegen liessen, davon zeugen regelmässige Kontakte mit unseren Mitgliedern. Wir sprachen in diesem ersten Jahr der Periode 2020–2022 zu mehr Mitgliedern als dies in den vergangenen Jahren der Fall war. Zu unseren vielfältigen Tätigkeiten zählen dieses Jahr mehrere weltweite, regionale und nationale Zoom-Meetings und Webinare. Die Webinar-Serie «Connecting across Borders for Growth of Knowledge and Friendship» vom Frühjahr 2020 war ein riesiger Erfolg. Sie brachte Hunderte von GWI-Mitgliedern im Laufe von sieben Wochen zusammen.

Diese Webinar-Serie war der Ausgangspunkt für den Launch des Membership-Marketplace-Programms von GWI im September 2020. Dieses Programm offeriert zwei verschiedene Formen der Zusammenarbeit zwischen den GWI-Mitgliedern. Einerseits ist es eine Plattform für die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Verbänden. Verschiedene Projekte wurden so schon initiiert. Andererseits gibt es eine Peer-to-peer-Plattform, auf der Mitglieder der einzelnen nationalen Verbände ihre Freundschaften pflegen und ihre Skills und Erfahrungen teilen können.

Im Herbst 2020 organisierte GWI zudem ein Webinar, um das Engagement für Frauenangelegenheiten auf ein höheres Niveau zu heben. Das Webinar trug den Titel «Putting the Pieces Together and Raising Women’s Voices through Strategic Advocacy in a Changing World». Über diese grösseren Anlässe hinaus gab es noch weitere Webinare und Diskussionsgruppen, die sich durch hohe Attraktivität und sehr guten Anklang auszeichneten.

Zumindest für die nähere Zukunft müssen wir davon ausgehen, dass es keine Meetings und keine Reisen geben wird. Mit unverändertem Engagement werden wir jedoch weitere Webinare und andere Anlässe organisieren, damit sich unsere Mitglieder wenigstens online treffen können.

Schliesslich sei noch auf unser neues Projekt «GWI Girls Education for Brighter Futures» hingewiesen. Vor Kurzem wurde dieses Projekt von der Non-Profit-Organisation GlobalGiving akzeptiert. GlobalGiving hat GWI als eine «top-ranked organisation» eingestuft. Dieses Fundraising-Programm strebt danach, GWI vermehrt Mittel zukommen zu lassen. Diese Unterstützung ist selbstverständlich hochwillkommen.

Tatjana Betschart, CRI
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SVA-cyberspaced?
Im Jahr 2018 hat das Gottlieb Duttweiler Institut eine Studie zum Thema «Die neuen Freiwilligen. Die Zukunft zivilgesellschaftlicher Partizipation»1 publiziert. Diese Studie dient hier als Grundlage für einen Beitrag zum Verbandsleben des SVA.

Die Studie untersucht vor dem Hintergrund des verfassungsrechtlichen Subsidiaritätsprinzips das Zusammenwirken von Staat, Markt und Zivilgesellschaft. Das Subsidiaritätsprinzip besagt, dass staatliche Hilfeleistung nachrangig (subsidiär) erfolgen soll, wenn private Initiative und Eigenverantwortung des Einzelnen nicht erfolgreich sind. Die Akteure der Zivilgesellschaft (Vereine, gemeinnützige Organisationen, informelle Netzwerke usw.) nehmen in der Schweiz mit dem Einsatz ihrer Freiwilligen eine wichtige gesellschaftliche Verantwortung wahr. Aus den Erfahrungen des SVA wissen wir aber, dass das Gewinnen von Freiwilligen nicht einfach ist. Gemäss Studie wollen die neuen Freiwilligen auch über die Ziele mitentscheiden können und nicht nur über den Weg, wie diese Ziele erreicht werden. In formalen Institutionen wie Vereinen sind die Ziele jedoch statutarisch vorgegeben. Die Studie hält denn auch fest, dass die Bereitschaft abnimmt, sich in solch starren Strukturen zu verpflichten. Die Gründe sind u.a.:
  • Flexibilitätsanspruch, sowohl der Arbeitswelt, die vom Arbeitnehmer geografische und zeitliche Mobilität und Flexibilität verlangt, als auch der Freiwilligen mit ihrem Bedürfnis, das Leben frei zu gestalten und sich alle Optionen offenzuhalten; für beides sind längerfristige Verbindlichkeiten hinderlich.
  • Abnahme des Bezugs zum Lokalen: Der Einstieg ins zivilgesellschaftliche Engagement erfolgte bisher im Lokalen (z.B. Vorstand in örtlichen Vereinen). Aufgrund des Flexibilitätsanspruchs nimmt der Bezug zum Lokalen ab und der sonst fast automatische Einstieg in zivilgesellschaftliches Engagement entfällt.
  • Partizipationsanspruch: Die neuen Freiwilligen wollen partizipieren und das Ziel mitbestimmen, d.h. sie wollen zeitlich befristete, projektbasierte Kooperationen vereinbaren und insbesondere in der Zusammenarbeit in Gruppen ihre Interessen und Fähigkeiten in verschiedenen Rollen einbringen und gemeinsam die Regeln der Zusammenarbeit festlegen; sie wollen persönliche Lern-, Autonomie- und Wirksamkeitserfahrungen machen sowie Gemeinschaft und Anerkennung erleben und nicht administrative Aufgaben oder Routinearbeiten ausführen.

Gemäss Studie erlaubt die Digitalisierung, die Vernetzung der neuen Freiwilligen herzustellen und die erwähnten Hindernisse für ein zivilgesellschaftliches Engagement abzubauen. Die Digitalisierung und ihre Tools sind das Mittel zur Überwindung der Distanzen, die zufolge Flexibilität und Mobilität zwischen den Akteuren bestehen. Elektronische Plattformen zeigen Möglichkeiten für freiwilliges Engagement auf und erleichtern den Zugang. Elektronische Tools (z.B. Doodle) und Internet erleichtern Organisation und administrative Arbeiten.

Ob der Partizipation der neuen Freiwilligen ein adäquater zivilgesellschaftlicher Nutzen gegenübersteht, wird nicht untersucht. Gemäss Studie müssen die etablierten Akteure der zivilgesellschaftlichen Partizipation Kontrolle abgeben; die Zivilgesellschaft sollte eine Fehlerkultur etablieren und die Gesellschaft als Ganzes Risiken, Misserfolge und selbst Missbräuche bewusst in Kauf nehmen.

Die Studie zeigt nicht auf, was Vereine wie der SVA in Zukunft tun (sollen). Die Corona-Gesetzgebung hat die Vereine ermächtigt, ihre Jahresversammlungen schriftlich oder mit elektronischen Mitteln abzuhalten. Die Statuten hätten dies meist nicht zugelassen. Um neue Freiwillige zu integrieren, sollte in den Statuten für alle Kommunikations- und Entscheidungsgefässe neben der Präsenzveranstaltung die Möglichkeit der elektronischen Durchführung verankert werden. Um die zeitliche Beanspruchung des Präsidialamts zu reduzieren, könnten die Statuten neben dem Vollpräsidium ein Co-Präsidium vorsehen.

Auch die Führung des Vereins ist wichtig. Trotz Bindung an statutarische Ziele kann der Vorstand meist einen gewissen Raum für Experimentierfelder zugunsten der neuen Freiwilligen schaffen. Bereits werden Anlässe des SVA in Projektform vergeben (z.B. jährliche Weiterbildung). Projekte könnten auf der SVA-Website ausgeschrieben werden, damit Mitglieder/Dritte dafür Zeitpensen offerieren können. Administrative Arbeiten werden beim SVA bereits ausgelagert. Kurzfristige Events könnten über eine WhatsApp-Gruppe angekündigt werden.

Für den SVA besteht die Herausforderung auch darin, die bisherigen Freiwilligen bzw. Mitglieder mit den neuen Freiwilligen zu vernetzen.

Susanne Leber, Vizepräsidentin

1  Jakub Samochowiekc/Leonie Thalmann/Andreas Müller, Die neuen Freiwilligen. Die Zukunft zivilgesellschaftlicher Partizipation, Gottlieb Duttweiler Institut, Rüschlikon 2018
Ein Hoch auf DACH und die Freundschaft
DACH zu Corona-Zeiten
Es mag anachronistisch anmuten, ausgerechnet im Pandemiejahr 2020, in dem wir neben vielem anderem auch auf das jährliche DACH-Treffen der deutschen, österreichischen und schweizerischen Akademikerinnen verzichten mussten, eben diesen Anlass in einem Gastbeitrag hochleben zu lassen. Doch steht DACH sinnbildlich für freundschaftliche Kontakte und somit für das, was wir im Moment schmerzlich vermissen.

Von D-A zu D-A-CH
Auf Initiative der damaligen SVA-Präsidentin Verena Welti haben sich die Schweizerinnen 2008 den Treffen zwischen österreichischen und deutschen Freundinnen angeschlossen, und aus D-A (Deutschland-Austria) wurde D-A-CH (Deutschland-Austria-SCHweiz). Die drei Landesverbände, der Deutsche Akademikerinnenbund (DAB), der Verband der Akademikerinnen Österreichs (VAÖ) und der Schweizerische Verband der Akademikerinnen (SVA), wechseln sich seither mit der Organisation des Anlasses ab und bieten ihren Gästen jeweils ein attraktives Programm.

Während bei den Meetings von University Women of Europe (UWE) und Graduate Women International (GWI) die Delegiertenversammlungen im Vordergrund stehen und durch ein Rahmenprogramm ergänzt werden, rückt dieser «Rahmen» bei DACH ins Zentrum. Die Vielfalt der Landesverbände und Sektionen spiegelt sich im Angebot wider, das u.a. aus Stadtführungen, Ausflügen in reizvolle Landschaften, Besichtigungen, Vorträgen und kulinarischen Genüssen besteht. Dabei wird das gesellige Beisammensein hochgeschätzt. Sitzungen, Traktandenlisten und Protokolle braucht es nicht, dafür eine Teilnehmerinnenliste, um sich auch über das eigentliche Treffen hinaus zu vernetzen und in Kontakt zu bleiben.

Gerade in der jetzigen Corona-Krise tut es gut, sich nicht obsessiv mit Negativem wie dem Anstieg der Fallzahlen, sondern auch mit Erfreulichem zu beschäftigen. Lassen wir deshalb die DACH-Treffen Revue passieren und Erinnerungen an liebe Freundinnen, gute Gespräche und sehenswerte Orte aufleben! Und wenn wir damit gleichzeitig DACH-Novizinnen gluschtig machen, dann ist das durchaus gewollt! «Jemanden gluschtig machen» heisst soviel wie «jemandes Appetit anregen» und ist auf mancherlei Gelüste anwendbar.

Ein nostalgischer Blick zurück ...
Das erste trinationale DACH-Treffen fand auf Einladung des SVA 2008 in Solothurn, der «coolsten» Barockstadt der Schweiz, statt.
2009 war die Reihe an München mit einem Besuch des Museums Brandhorst und einer Führung durch das Schloss Schleissheim. Für Speis und Trank kehrten wir in einer Brauerei-Gaststätte ein.
Im Jahr 2010 führten uns die Österreicherinnen nach Ungarn, zuerst in die barocke Stadt Györ, dann nach Nagycenk mit dem frühklassizistischen Schloss Széchenyi.
2011 verlieh die Westschweizer Sektion Freiburg dem Treffen spezielles Flair durch den Einbezug eines frankophonen Anlasses. Anklang fanden auch ein Workshop zu Mediation und eine Führung im Museum Jean Tinguely und Niki de Saint Phalle.
2012 beging der VAÖ sein 90-Jahr-Jubiläum zusammen mit seinen Freundinnen im Wiener Palais Mollard. Es folgten der Besuch der österreichischen Akademie der Wissenschaften, die Besichtigung der Jesuitenkirche und ein Ausflug in den Wienerwald.
2013 erwiesen sich die Münchnerinnen einmal mehr als charmante Gastgeberinnen. Sie führten uns durch München als «Stadt der Frauen» und machten uns mit dem Wirken von berühmten historischen Frauen bekannt.
2014 verband die Sektion Basel das Treffen mit der Feier des 90-Jahr-Jubiläums des SVA. Auf reges Interesse stiess der Besuch des evangelischen Hilfswerks Mission 21, das sich weltweit engagiert für die Friedensförderung, bessere Bildung, Gesundheit und gegen Armut, besonders für Frauen.
Das Grazer Treffen von 2015 stand unter dem Motto «70 Jahre Frieden». Höhepunkte waren der Ausflug in die Genussregion Südoststeiermark und der Empfang in der Hofburg in Wien.
2016 gab der DAB seiner Tagung den Titel «Die Zukunft der Vergangenheit in der Messestadt Frankfurt am Main – Heute ist morgen gestern». Nach Stadtführung, Vorträgen und Diskussionen wurde zu einer Lesung mit Maria von Welser geladen.
2017 zeigten die Bündnerinnen den Besucherinnen die Churer Altstadt und das Frauenkulturarchiv. Nicht fehlen durfte ein Ausflug in die Umgebung, zu einer megalithischen Kultstätte und in die Viamala-Schlucht.
Im Jahr 2018 ging die Reise nach Innsbruck im Tirol, das seine grosse Zeit im Mittelpunkt von Europa um 1500 hatte. Faszinierend war der Besuch des prächtigen Schlosses Ambras und des Tirol Panoramas.
2019 präsentierte uns Dresden in überaus lebendigen Führungen sein reiches kunsthistorisches und architektonisches Erbe: Zwinger, Frauenkirche, Neues Grünes Gewölbe und barocke Neustadt. Auch die Fahrt zu den Elbschlössern und nach Pillnitz bleibt unvergesslich.
Wie Perlen aneinandergereiht ergeben die DACH-Treffen eine Art «Grand Tour», wie die seit Ende des 17. Jahrhunderts beim Adel und später auch beim wohlhabenden Bürgertum beliebten Bildungsreisen hiessen. Allerdings mit dem Unterschied, dass die damaligen Reisen fast ausnahmslos der männlichen Oberschicht vorbehalten waren.

… und ein fester Blick vorwärts: von DACH zu D-A-CH-NL!
Wenn wir hoffentlich nächsten Frühling mit Corona über den Berg sind und der Alltag wieder einkehrt, können wir im Mai* endlich der liebenswürdigen Einladung unserer deutschsprachigen Freundinnen aus Rotterdam folgen – eine Premiere, mit der sich die Holländerinnen für ihre Besuche bei uns revanchieren möchten!

Doris Boscardin

*Dieser Text wurde im Oktober 2020 auf Einladung des Deutschen Akademikerinnenbundes (DAB) als Gastbeitrag für seine Zeitschrift KONSENS verfasst und den österreichischen und holländischen Kolleginnen ebenfalls zur Verfügung gestellt.
Die verlorenen Töchter
Als ich mich auf die Suche nach Zeitzeuginnen und Zeitzeugen für meine Dissertation machte, ahnte ich noch nicht, welche Dimension die Untersuchung annehmen würde. Das Thema schien zunächst recht trocken daherzukommen: Verlust des Schweizer Bürgerrechts bei der Heirat eines Ausländers. Ich wusste aus den Forschungen von Regina Wecker (Universität Basel) und Brigitte Studer (Universität Bern), dass es sich hierbei um eine zäh verteidigte Bundesrechtsmassnahme handelte, die bis 1952 Bestand hatte. Schweizerinnen, die sich mit einem Fremden verheirateten, wurden also in der Regel ausgebürgert. Diese in vielen Ländern praktizierte diskriminierende Regel war in der Schweiz zunächst nur ein Gewohnheitsrecht und wurde erst 1941 in ein Notrechtsgesetz überführt. Zwischen 1885 und 1952 verloren etwa 85 200 Frauen ihre Schweizer Staatsangehörigkeit, im Schnitt macht dies pro Jahr etwa 1272 Ausbürgerungen aus.

Nach Aufrufen in Zeitungen und durch Inserate meldeten sich bei mir Menschen, die als Betroffene die Ausbürgerung und ihre Folgen miterlebt hatten, sei es direkt als junge Braut, sei es durch die Ausbürgerung der Ehefrau oder der Mutter. Ich reiste durch die halbe Schweiz, um die Erinnerungen an diesen Vorgang zu dokumentieren. An manch einem Küchentisch oder in der guten Stube sprachen Frauen und Männer oft erstmals über das erlittene Unrecht. Maria erzählte von ihrer Mutter Elsa, die 1933 den in der Schweiz aufgewachsenen Italiener Jakob heiratete und aus Armutsgründen 1942 vom Kanton Zürich an die Grenze zu Italien gestellt wurde. Die frühere Schweizerin war in den Landesverweis des Ehemannes mit einbezogen worden und musste sich nun mit ihren zwei Kleinkindern in Jakobs Heimatort alleine durchschlagen. Sie kannte dort keine Menschenseele, war noch nie im Ausland gewesen und konnte auch kein Italienisch. Den kleinen lungenkranken Marcello retteten die Grosseltern in letzter Minute vor der Ausschaffung. Maria erzählte unter Tränen, wie die Mutter ums Überleben kämpfte, wie sie als Kinder litten und wie lange es dauerte, bis der Landesverweis aufgehoben wurde und die kleine Familie wieder in die Schweiz zurückkehren durfte.

Unter den Befragten gab es auch Frauen, die im 2. Weltkrieg Polen heirateten und in der Folge von Abschiebung bedroht waren, oder Söhne, die davon berichteten, dass ihre Mütter nach der Heirat als nunmehr Ausländerinnen ihren angestammten Beruf als Lehrerinnen, Beamtinnen im öffentlichen Dienst oder Polizistinnen sowie etwa auch ein richterliches Amt aufgeben mussten. Unter ihnen waren auch Brüder oder Verwandte von Jüdinnen, die sich vergeblich an die Schweizer Behörden wandten, um ihre Lieben im Ausland vor den Deportationen der Nationalsozialisten zu bewahren. Eine von ihnen war die frühere Schweizerin Lea Berr-Bernheim (1915–1944), die mit ihrem kleinen Sohn Alain 1944 in Auschwitz ermordet wurde und für die in Zürich kürzlich ein sogenannter Stolperstein gesetzt wurde als Mahnmal für die Schweizer Opfer des Nationalsozialismus.

Nicht immer waren die Folgen des Verlustes so tragisch. Häufig aber ging diese Diskriminierung von Schweizer Bürgerinnen auch in der Heimat mit Angst vor Abschiebung, dem Ausschluss aus dem qualifizierten Arbeitsmarkt, finanziellen Einbussen oder einer gesellschaftlichen Ablehnung einher.

In meiner Dissertation gehe ich ausführlich auf das Recht und seinen Wandel ein. So beleuchte ich die Zeit nach dem 2. Weltkrieg, in dem sich die Frauenverbände vehement für einen Rechtswandel einsetzten. Dieser Prozess wird eingehend untersucht, denn es war – vor dem Frauenstimmrecht – eine Herkulesaufgabe, die Anliegen der Frauenverbände auf politischer Ebene einzubringen. Schliesslich durften die Kämpferinnen für einen Wandel, darunter die hervorragende St. Galler Juristin Lotti Ruckstuhl-Thalmessinger (1901–1988) und die beschlagene Lausanner Rechtsanwältin Antoinette Quinche (1896–1979), einen Erfolg verbuchen. Mit der sogenannten Optionsregel konnten die Schweizerinnen ab dem 1. Januar 1953 vor dem Standesamt mit einer einfachen Erklärung ihr Schweizer Bürgerrecht behalten. Der Erhalt des eigenen Bürgerrechts in der Ehe war eine Errungenschaft, die jenen Schweizerinnen, die einen Schweizer heirateten, erst mit dem neuen Eherecht von 1985 (in Kraft 1988) und dem neuen Bürgerrechtsgesetz von 1992 zugestanden wurde.

Silke Margherita Redolfi
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Silke Margherita Redolfi ist freiberufliche Historikerin, Autorin und Leiterin des Frauenkulturarchivs Graubünden. Sie lebt in Masein. Silke-Redolfi.info

Das Buch «Die verlorenen Töchter. Der Verlust des Schweizer Bürgerrechts bei der Heirat eines Ausländers. Rechtliche Situation und Lebensalltag ausgebürgerter Schweizerinnen bis 1952» ist im Chronos Verlag in Zürich erschienen.

Foto: Olivia Aebli-Item/Südostschweiz
«Zwischen Dissertation und Backbuch» – über die Sektion Basel des SVA
Im Frühlingssemester 2018 hat Salome Bender, Geschichtsstudentin an der Uni Basel, bei Dr. phil. Noëmi Crain Merz das Seminar «‹Das Private ist politisch!› – Ursprünge und Auswirkungen der Neuen Frauenbewegung» besucht und dazu 2019 eine Seminararbeit mit dem Titel «Zwischen Dissertation und Backbuch» vorgelegt.

Gegenstand ihrer Untersuchung ist die Geschichte der Sektion Basel des SVA (früher: AVB, Akademikerinnen-Vereinigung Basel) von ihrer Gründung im Jahr 1923 bis in die 1970er-Jahre mit der Entstehung der Neuen Frauenbewegung und der Einführung des Frauenstimmrechts in der Schweiz.

Nach Benders These ist die AVB im Spannungsfeld zwischen Tradition und Moderne zu verorten, wobei die «Dissertation» für deren moderne, akademische und berufsfördernde Seite und das «Backbuch» für deren eher traditionsgemässe, das dualistische Geschlechtermodell der bürgerlichen Gesellschaft reproduzierende Seite steht. In diesem Modell hatte die Frau die apolitische Rolle der Ehefrau, Hausfrau und Mutter zu spielen, während die Erwerbsarbeit dem Mann vorbehalten war und der Frau aufgrund ihrer «weiblichen Natur» verwehrt sein musste.

In ihrer Arbeit verfolgt Bender drei Ziele: erstens, die Funktionsweise und Zusammensetzung der AVB zu analysieren, zweitens, die Frage zu beantworten, inwiefern sich die AVB in die Strukturen der alten beziehungsweise klassischen Frauenbewegung einbetten lässt, und drittens, die Materialien zur AVB aus dem Archiv zur Geschichte der schweizerischen Frauenbewegung der Gosteli-Stiftung in Bern – d.h. Jahresberichte, Einladungs- und Mitteilungsschreiben, Broschüren und Mitgliederlisten – aufzuarbeiten.

Die alte Frauenbewegung war von unterschiedlichen politischen, gesellschaftlichen und konfessionellen Strömungen geprägt. Mit ihrem Einsatz für die Beförderung der berufstätigen und forschenden Akademikerin konnte die AVB als eher moderne Vereinigung gelten. Trotzdem vertraten ihre Mitglieder sowohl eine von dualistisch-traditionellen als auch von egalitär-modernen Aspekten geprägte Haltung und Argumentationsweise. Als Beispiel dafür nennt Bender das Engagement der AVB für das Frauenstimmrecht. Obwohl die grundsätzliche Unterstützung dafür vorhanden war, hat sie sich mit Verweis auf die politische Neutralität nicht in grossen Aktionen niedergeschlagen.

Pionierinnenarbeit leistete die AVB hingegen in ihrem Bestreben um die Etablierung der erfolgreich berufstätigen Akademikerin. Bender anerkennt, dass einige der ersten Mitglieder der Akademikerinnen, darunter Ruth Speiser (1893–1976), Juristin und dreimalige Präsidentin der AVB, «sowohl in beruflicher als auch wissenschaftlicher Hinsicht Männerbastionen einrissen». Allerdings entstammten diese Frauen einem eher privilegierten Milieu, denn lange war es nur Frauen aus der bürgerlichen Oberschicht aus finanziellen und gesellschaftlichen Gründen möglich zu studieren. Zudem hielt der Satz «Sie heiratet ja doch!» die Eltern oft davon ab, der Tochter ein kostspieliges Studium zu finanzieren.

Manche der frühen Mitglieder der AVB waren Ärztinnen. Gemeinsam war ihnen ein starkes Gefühl sozialer Verpflichtung. Zudem schienen sie aufgrund ihrer «naturgegebenen» Veranlagung für diesen Beruf besonderes geeignet, womit sich hier wiederum ein überwunden geglaubtes, dualistisch-traditionelles Denkmuster spiegelt.

Doris Boscardin
Jahresbericht der Sektion Basel
Im Oktober 2019 besuchten wir das Goetheanum in Dornach und hatten eine äusserst interessante Führung durch die imposanten Räumlichkeiten dieses nach einem Entwurf von Rudolf Steiner, dem Begründer der Anthroposophie, konzipierten Baus.

Traditionsgemäss hielt die Trägerin des Emilie Louise Frey-Preises an unserer Jahresversammlung im November ein Referat über ihre prämierte Masterarbeit. 2019 war dies Elisa Gerten mit ihrer Arbeit «Work 4.0: How is digitalization changing workplaces organization». Der Preis wurde ihr am Dies Academicus von der Rektorin der Universität Basel offiziell übergeben.

Der Januar und der Februar 2020 starteten vielversprechend. Zuerst mit einer gut besuchten Führung durch das Theater Basel samt einem Blick hinter die Kulissen sowie mit einer Besichtigung des Staatsarchivs Basel.

Danach war nichts mehr wie vorher; aufgrund des Lockdowns und der angeordneten strengen Schutzmassnahmen mussten wir alle Aktivitäten absagen. Erst im Juni konnten wir die Ausstellung Joan Miró «Alles ist Poesie» im Forum Würth in Arlesheim besuchen. Die im Dezember abgesagte Lesung von Elisabeth Spreng Troller aus ihrem zweiten Buch «Die Flügel entfalten» konnte im August stattfinden; die Teilnehmerinnen diskutierten angeregt über das Buch, das sowohl autobiografische als auch fiktive Elemente enthält. Im September hatten wir das Glück, den speziellen Rundgang durch das Kleinbasel, organisiert vom Strassenmagazin Surprise, anbieten zu können. Die Schilderungen unserer Führerin, einer Frau, die selbst einmal eine Zeit lang auf der Gasse gelebt hatte, stiessen auf sehr grosses Interesse.

Traditionsgemäss nahmen ein paar von uns am Bärenmahl im Kleinbasel teil. Der monatliche Lunch im Hotel Krafft fiel coronabedingt teilweise aus.

Der Vorstand traf sich im Berichtsjahr zu vier Sitzungen. Eine grössere Aufgabe war es, die Liste unserer Mitglieder à jour und insbesondere fehlende E-Mail-Adressen in Erfahrung zu bringen. Catherine Bandle hat im Berichtsjahr ad interim unsere Kasse geführt; sie wird uns weiterhin für buchhalterische Aufgaben zur Verfügung stehen.

Fabia Beurret-Flück, Co-Präsidentin der Sektion Basel
Jahresbericht der Sektion Bern
Das Jahr 2020 war speziell. Die Coronapandemie hatte uns im Griff. Als einziger Anlass fand am 18. Februar das erste, und – wie sich später herausstellte – auch das letzte gemeinsame Essen der Mitglieder im Restaurant «Volkshaus 1914» statt. Das Wiedersehen im ungezwungenen Kreis der Kolleginnen bei feinem Essen und anregenden Gesprächen bereitet stets viel Freude.

Die am 8. Mai im Schoss Jegenstorf vorgesehene jährliche Mitgliederversammlung wurde pandemiebedingt auf den 28. August verschoben. Die Mitglieder waren einverstanden, dass der Vorstand inzwischen die Geschäfte in finanzieller Hinsicht nach dem von ihm verabschiedeten Budget führt, was der Vorstand sehr schätzte.

Schliesslich musste auch im August auf eine Präsenzversammlung verzichtet werden, und es wurden die notwendigen Wahlen und Abstimmungen schriftlich durchgeführt. Der Kontakt mit den Mitgliedern wurde durch das Kommunikationsgefäss der «Mitteilungen» aufrechterhalten. Geschätzt wurden auch die Miniaturen, kleine Abhandlungen über ein gewähltes Thema, die den Mitteilungen beilagen. Die Themen der Miniaturen lauteten: «Kernkraftwerk Mühleberg 20. Dezember 2019» (Ende der Stromproduktion und Beginn der Vorbereitungen für den Rückbau), «Gotteszorn und gerechte Strafe – eine kleine Pandemiegeschichte» sowie «Eine Anregung zur Lektüre in Winter- und Coronazeiten» (über Robert Walser).

Etliche der verpassten Veranstaltungen und Ausflüge werden wir im Jahr 2021 durchführen können, wenn Corona nachlässt und/oder eine wirksame und verträgliche Impfung dagegen möglich ist. Die Mitglieder und der Vorstand vermissen den direkten Kontakt sehr. Telefon, Skype, Zoom usw. sind einer unmittelbaren Präsenz nicht gleichwertig, darüber sind sich alle einig.

Der Vorstand hat das Vereinsjahr mit einem Weihnachtsbrief an die Mitglieder abgeschlossen und konnte ihnen infolge der zwangsweise geschonten Finanzen ein Kartenset mit prachtvollen Blumenfotografien von Bas Meeuws zukommen lassen. Die üppige Blumenpracht wirkt wie gemalt, und erst beim Lesen der Legende wird bewusst, dass es sich um Fotografien handelt.

Im Jahr 2020 hatte sich die Sektion Bern darauf vorbereitet, die Delegiertenversammlung des SVA in Bern zu empfangen. Leider konnte zufolge des Pandemiegeschehens keine Präsenz-DV durchgeführt werden. Und auch im März 2021 muss die DV über Skype abgehalten werden. Die Sektion Bern freut sich, wenn dann im Frühling 2022 endlich wieder eine Delegiertenversammlung mit anwesenden Mitgliedern veranstaltet werden kann. Wir hoffen sehr, dass die Pandemielage dies zulässt.

Die Mitglieder und der Vorstand der Sektion Bern des SVA wünschen allen Leserinnen des Bulletins gute Gesundheit und ein glückliches und sorgenfreies 2021!

Susanne Leber, Vorstandsmitglied der Sektion Bern
           
Kartenset Bas Meeuws

 

           
Fotos: Susanne Leber
Jahresbericht der Sektion Freiburg
Ein besonderes Jahr, das doch ganz normal begonnen hatte! Neues Thema unserer «mercredis volants» war «Vivre ici, vivre ailleurs».
Im März stellten uns Flore Portmann und Nazir Sohrabi das Haus der interkulturellen Begegnung «La Red» vor, das wenige Monate nach seiner Gründung den Sozialpreis 2017 erhalten hatte. Nach einem Besuch der interkulturellen Bibliothek «LivreEchange» im September in Freiburg fand unser traditionelles Weihnachtsessen in virtueller Form via Zoom statt.
           
Einige der Teilnehmerinnen bei der Präsentation in der interkulturellen Bibliothek «LivreEchange»

 

           
Screenshot vom traditionellen Weihnachtsessen, in virtueller Form, über Zoom.
Jahresbericht der Sektion Genf
Die fünfte Ausgabe der «Olympes de la parole» haben wir organisiert, aber die Zeremonie im Mai musste abgesagt werden. Drei der fünf angemeldeten Klassen haben Produktionen vorbereitet, die sie uns geschickt haben. Alle Schüler wurden mit Gutscheinen der Librairie Payot belohnt. Ausserdem haben wir unsere Verbindungen gestärkt mit der CLAFG, dem Lyceum Club, der HEM und mehreren Studentenvereinigungen.
Jahresbericht der Sektion Graubünden
Das Jahr 2020 wird uns allen in Erinnerung bleiben. Unsere Sektion steuerte gut durch dieses verrückte Jahr: Der dreimonatige Lockdown beeinträchtigte uns kaum. Der Start war fulminant – die Anlässe im Januar und im Februar fanden unter Rekordbeteiligung statt (Jahresausstellung der Bündner Künstler/innen und Exkursion ins SLF nach Davos). Die Generalversammlung im Präsenzmodus fiel im März schon dem Coronavirus zum Opfer. An der Online-GV nahmen 38 Mitglieder teil: Alle sechs Traktanden wurden gutgeheissen. Die Bekanntgabe des Resultats erfolgte am 5. Mai per Mail an alle Mitglieder. Die Anlässe von Mai und Juni wurden im August und im November nachgeholt. Wir verabschiedeten uns vom Lockdown am 2. Juli bei bester Stimmung im Restaurant Marsöl. Leider verhinderte das schlechte Wetter, dass wir draussen feiern konnten. Im zweiten Halbjahr wurden wir stärker und resilienter. Auch dank Birgit Klapperichs Vortrag «… und täglich grüsst Covid-19». Weitere sechs Anlässe wurden ebenfalls mit grossem Interesse wahrgenommen. Die Themen Gesundheit und alternative Medizin, Migration sowie Raumentwicklung entsprachen offensichtlich den Interessen der Bündner Akademikerinnen. Für das Stillen des Fernwehs sorgte Ruth Nieffer mit ihrer virtuellen Reise nach Ruanda.

Leider mussten der Besuch des Domschatzmuseums im Bischöflichen Schloss und der Workshop «Service Design» wegen Corona auf 2021 verschoben werden. Alle Anlässe fanden bei guter Beteiligung und Stimmung statt. Das Virus konnte uns nicht lahmlegen. Am 25. November nahm die Sektion an der gemeinsamen Aktion «Chur leuchtet orange – gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt» teil. 2021 wird diese Aktion in einem noch grösseren Format stattfinden. Wir freuen uns darauf, diesen wichtigen Anlass gemeinsam mit den Soroptimistinnen und dem Zonta Club im Organisationskomitee mitzugestalten.

Die Zahl der Mitglieder blieb konstant bei 79.

Tatjana Betschart, Präsidentin der Sektion Graubünden
Jahresbericht der Sektion Solothurn
Der erste Anlass im Berichtsjahr fand im Januar mit dem traditionellen Besuch des Kunstmuseums Solothurn statt. Unser Mitglied Désirée Antonietti von Steiger brachte uns, wie immer gekonnt, die Werke des Luzerner Künstlers Giacomo Santiago Rogado näher. «Lassen wir uns von seinen Werken verzaubern, erfreuen wir uns an seinen augentäuschenden Gemälden, geniessen wir, wie er Licht und Farben verbindet.» Diese Beschreibung der Kunsthistorikerin und Kulturvermittlerin trifft auf die Darstellungen des Künstlers vollumfänglich zu. Wie immer war der Anlass gut besucht und wurde bei einem Apéro verlängert.

Kurz vor dem Inkrafttreten der Corona-Massnahmen mit dem Lockdown am 17. März gab uns Veronika Roos, die Leiterin der Geschäftsstelle der Solothurner Filmtage, einen Einblick hinter die Kulissen, zur Ausgabe 2020, zur Geschichte und zur Entwicklung des von der Bevölkerung zu Beginn skeptisch aufgenommenen und nicht nur für die Stadt Solothurn wichtigen Anlasses. Das Mittagsreferat fand vor zehn Personen statt.

Die für den 18. Juni vorgesehene 47. Generalversammlung sowie eine zur Anpassung an die aktuellen Strukturen beantragte Statutenänderung wurden auf dem Zirkulationsweg durchgeführt. Etwas mehr als die Hälfte der Mitglieder machten von der Möglichkeit der schriftlichen Stimmabgabe Gebrauch.

Am 21. Juni verstarb unerwartet unsere ehemalige langjährige Präsidentin Verena Welti, die auch nach ihrem Rücktritt ein treues Mitglied blieb und die Anlässe regelmässig besuchte.

Wegen der Pandemie führte die Kantonsschule Solothurn keine Maturafeiern durch und verbot, Preise zu vergeben, wofür der Vorstand zwar kein Verständnis aufbringen konnte, sich aber trotzdem daran hielt. Somit entfiel im Jahr 2020 die Vergabe des Preises unserer Sektion für eine herausragende Maturaarbeit.

Im September konnte das Mittagreferat stattfinden, das von sechs Personen besucht wurde. Frau Dr. Judith Petermann, die kantonale Beauftragte für Information und Datenschutz, zeigte auf, wie sie sich für eine transparente Verwaltung einsetzt und die Umsetzung der Datenschutzbestimmungen überwacht. Bei Streitigkeiten in Bezug aufs Öffentlichkeitsprinzip wird ein Schlichtungsverfahren eingeleitet. Führt das Schlichtungsverfahren zu keiner Einigung, gibt die kantonale Beauftragte für Information und Datenschutz eine Empfehlung ab, der das Verwaltungsgericht in der Regel folgt. Die anschliessende Möglichkeit, der Referentin Fragen zu stellen, wurde rege genutzt.

Der für Ende Oktober geplante Anlass wurde wegen der wiederum stark steigenden Fallzahlen abgesagt.

Vre Bregger und ich danken namentlich Theres Fröhlicher für ihre tatkräftige Unterstützung, die prompt und unkompliziert erfolgt und den «Mini-Vorstand» zu entlasten hilft.

Josefa Welter-Vogt, Vorstandsmitglied der Sektion Solothurn


Foto: Verena Welti (Mitte) mit anderen Mitgliedern am Neujahrsanlass der Sektion Solothurn im Januar 2020. Foto aufgenommen von Vre Hermans.
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Jahresbericht der Sektion Waadt
Im Jahr 2020 fanden keine Veranstaltungen statt ausser der Generalversammlung am 6. März und einigen Videokonferenzen. Dennoch blieb der Vorstand nicht untätig: Präsenz bei der Erna-Hamburger-Stiftung zur Vergabe von Stipendien an UNIL-Doktorandinnen, Unterstützung des schweizerisch-nepalesischen Vereins Ganesha und finanzielle Hilfe bei der Herausgabe eines Buches über die Salinen von Bex: «Eine Prise Salz! Die Anfänge des Salzabbaus im Waadtländer Chablais 1554–1685», verfasst von Marlyse Vernez unter Mitarbeit von Lucienne Hubler.
Jahresbericht der Sektion Zentralschweiz
Wie in andern Klöstern hat sich auch in Baldegg vieles verändert, damit die verkleinerte Gemeinschaft zuversichtlich in die Zukunft schauen und weiterhin wichtige Aufgaben für sich und andere wahrnehmen kann. Im Austausch mit den Schwestern hörten wir von Veränderungen, Zukunftsplänen, Herausforderungen, von Bewährtem und Neuem. Gestärkt mit einem Imbiss aus der Klosterherberge, durften wir zum Abschluss des Tages Teil der Gemeinschaft beim Taizé-Nachtgebet sein.

Dem Himmel nahe kamen wir auch beim geführten Rundgang im Rathausturm Luzern. Selbst einige der verwurzelten Luzerner Kolleginnen waren zum ersten Mal auf dem Turm, der dank der Bruderschaft Fidelitas Lucernensis wieder für Besichtigungen zugänglich ist. Die zweitälteste Stadtuhr, eine zauberhafte Aussicht, viel Interessantes über den Rathausturm und Zeit zum persönlichen Austausch liessen uns diesen Abend geniessen.

Ein kleines Jubiläum war unsere 50. Vereinsversammlung im «Wilden Mann». Cécile Richenberger schied aus dem Vorstand aus. Teres Graf wurde als neues Vorstandsmitglied gewählt. Leider konnte keine neue Präsidentin gefunden werden, sodass die Vereinsversammlung den Vorschlag annahm, den Verein vorübergehend mit einem Vorstandsteam zu leiten.

Infolge der Pandemie konnten nur noch zwei Veranstaltungen – beide im Freien und unter den notwendigen Sicherheitsbestimmungen – durchgeführt werden.

«Abseits – die andere Stadtführung durch Luzern» zeigte uns, wie Menschen in Luzern leben, die den Boden unter den Füssen verloren haben: ihre Wohnung, ihr soziales Umfeld und ihren geregelten Alltag. Bei der Abseits-Stadtführung entdeckten wir Orte, an denen wir sonst achtlos vorbeigehen, die aber besonders für Frauen am Rand der Gesellschaft wichtig sind. Nach dem intensiven zweistündigen Rundgang haben viele an diesem Abend die Rückkehr in ihr schönes eigenes Heim genossen.

Auch der Sommeranlass zeigte uns die Stadt von einer neuen Seite. Melanie Küpfer lenkte unsern Blick auf spezielle Pflanzen, die sonst unbeachtet im Luzerner Stadtboden verwurzelt sind. Sie wies uns auf den Kräuterreichtum in unserer Stadt hin, und wir erfuhren viel Wissenswertes über diese unscheinbaren Pflanzen am Wegrand. Den Abend liessen wir bei einem Essen im «Neubad» ausklingen.

Regina Hauenstein, Vorstandsmitglied der Sektion Zentralschweiz
Jahresbericht der Sektion Zürich
Gross war die Freude zu Jahresbeginn, wieder ein Vereinsjahr mit einem vielversprechenden Programm in Angriff zu nehmen. Unser erster Anlass führte uns ins Rietberg-Museum, wo wir durch die Ausstellung «Fiktion Kongo» geführt wurden und allerlei erfuhren über das Kunstschaffen im Kongo, das sich kritisch mit den Auswirkungen von Kolonialzeit, Missionierung und Welthandel auseinandersetzt. Wir ahnten nicht, dass es für lange Zeit unsere letzte gemeinsame kulturelle Unternehmung sein sollte. Das Coronavirus war im Anmarsch und stellte unser Programm auf den Kopf.

Unsere Generalversammlung Anfang März haben wir noch durchgeführt. Carole Probst Schilter (ehemals The Liberty Club) wurde neu in den Vorstand gewählt. Nach dem offiziellen Teil referierte Daniela Eberhardt, Direktorin Human Resources Management der Stadt Zürich, über ihre Erfahrungen im Alltag mit Fokus auf das «Generationenmanagement», zu dem sie auch publiziert hat. Der Abend wurde mit einem feinen Nachtessen beschlossen.

In der Folge mussten alle weiteren Veranstaltungen abgesagt werden.

So auch unsere neue, mit viel Enthusiasmus aufgegleiste Veranstaltungsreihe LunchTalk und AfterWork-Treff. Mit diesen beiden Gefässen wollen wir Frauen aus allen akademischen Berufsfeldern eine Plattform zur Vernetzung anbieten. Im September fand der erste physische LunchTalk statt, im Dezember dann ein situationsbedingt virtueller AfterWork-Treff.


Im September konnten wir unseren dieses Jahr neu eingeführten Mittagsstammtisch ein erstes und leider einziges Mal durchführen.

Ebenfalls erst im September stattfinden konnte die Stadtführung mit Barbara Hutzl-Ronge unter dem Titel «Mit spitzer Feder, Kochlöffel & Skihosen – Die Frauen und die Reformation in Zürich». Die SVA-Sektion Zürich hat das fünfte Buch von Barbara Hutzl-Ronge «Zürich – Spaziergänge durch 500 Jahre überraschende Stadtgeschichten» unterstützt, das im Oktober 2019 erschienen ist. Zum Dank lud uns nun die Autorin zu einer Stadtführung ein.

Ein weiterer Höhepunkt war im Oktober die Führung durch die von Bice Curiger kuratierte Ausstellung «Ausbruch und Rausch – Frauen, Kunst und Punk» im Strauhof in Zürich. Sie bot einen Rückblick auf zwei exemplarische Kulturexperimente der 70er- und 80er-Jahre. Die Ausstellung «Frauen sehen Frauen: eine gefühlvolle, gescheite, gefährliche Schau» von 1975 wollte eine kritische Auseinandersetzung mit dem Alltag der Frau und den vorherrschenden Geschlechterrollen provozieren. Die Ausstellung «Saus & Braus, Stadtkunst» von 1980 zeigte ein ganz neues Selbstverständnis der damaligen Kunst- und Punkmusikszene. Kuratorin dieser beiden Ausstellungen war damals ebenfalls Bice Curiger.

Leider mussten wir auch das Weihnachtsessen, den bei unseren Mitgliedern sehr beliebten Jahresausklang, ausfallen lassen.

Im Berichtsjahr haben wir das Frauenhaus Zürich und die Zürcher Frauenzentrale finanziell unterstützt. Einen Beitrag leisteten wir zudem an die Herausgabe des im Rotpunktverlag erschienenen Buchs «Gruss aus der Küche – Texte zum Frauenstimmrecht», einer Anthologie mit Texten von Autorinnen, Kolumnistinnen und Historikerinnen zum Thema.

Unser Vorstand traf sich mehrmals im Jahr für die laufenden Geschäfte. Ein Treffen bleibt in besonderer Erinnerung: die Wochenend-Retraite bei unserer Co-Präsidentin Karoline Dorsch an ihrem malerischen Ferienort hoch über dem Lago Maggiore (siehe Foto).

Gabi Geiser, Vizepräsidentin der Sektion Zürich
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Kampagne «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*»
Die Kampagne wurde 2008 in der Schweiz lanciert und wird seither von der feministischen Friedensorganisation cfd (Christlicher Friedensdienst) koordiniert. Die «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» starten jährlich am 25. November (internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen*) und enden am 10. Dezember (internationaler Menschenrechtstag). Dies verdeutlicht, dass Gewalt an Frauen* eine Menschenrechtsverletzung ist. Mit den Partnerorganisationen und an zahlreichen Veranstaltungen wird das tabuisierte Thema Mutterschaft und Gewalt gemeinsam und solidarisch diskutiert und so zu Sensibilisierung und Prävention beigetragen.

Auch der SVA setzt sich als Partnerorganisation der Kampagne und mit einer Weiterbildung gegen Gewalt an Frauen* ein.

Mutterschaft und Gewalt
Die «16 Tage gegen Gewalt an Frauen*» thematisieren dieses Jahr Mutterschaft und Gewalt.
Mütter sind vielfältig – politisch engagiert, berufstätig, alleinerziehend, frauenliebend/lesbisch/queer, mit Beeinträchtigungen, chronischen Krankheiten, Migrationshintergrund oder einer Fluchtgeschichte. Aber nicht jede Frau* kann oder möchte Mutter sein.
Die Aktionstage (25.11.–10.12.) rücken ins Bewusstsein, dass Mutterschaft vielfältig ist. Setzen wir uns gemeinsam und stark gegen Gewalt an Frauen* ein.

Fokussiert wird auf verschiedene Arten von Gewalt. Mütter sind von physischer, psychischer und sexualisierter Gewalt betroffen:
Von Häuslicher Gewalt waren 2019 laut Bundesamt für Statistik 6’999 Frauen* und 1’541 Kinder betroffen. Die Zahlen sind seit 2009 relativ konstant. Sind Mütter von Häuslicher Gewalt betroffen, leiden auch die Kinder.
Gewalt unter der Geburt ist stark tabuisiert und es fehlen Studien in der Schweiz.
Der grösste Teil der Pflege- und Betreuungsarbeit wird von Frauen* übernommen, die dafür ihr Erwerbspensum anpassen müssen.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist anspruchsvoll und Teil struktureller Gewalt. Die eingeschränkte Berufstätigkeit von Müttern führt in Abhängigkeitsverhältnisse und kann zu Altersarmut führen. Für alleinerziehende Mütter ist die Situation nochmals anspruchsvoller.
In der Schweiz erleben frauen*liebende Mütter spezifische Formen von struktureller Gewalt. So können sie nicht gemeinsam ein Kind adoptieren und trotz gemeinsamer Kinderplanung ist rechtlich nur die gebärende Frau* die Mutter.
Stereotype Vorstellungen von Mutterschaft sind einengend. An Mütter werden spezifische und teilweise widersprüchliche Erwartungen gestellt. Wir haben konkrete Vorstellungen davon, was Mutterschaft ist und wie eine gute Mutter sein sollte.

Wir fordern:
  • Ein Leben ohne Gewalt für alle Frauen*
  • Anerkennung der Vielfalt von Mutterschaft und verschiedenen Lebensentwürfen
  • Anerkennung, Wertschätzung und faire Verteilung der Pflege- und Betreuungsarbeit, der sogenannten Care-Arbeit
  • Umfassende Umsetzung der Istanbul-Konvention (https://istanbulkonvention.ch/)
  • Genügend finanzielle Mittel für den Einsatz gegen Gewalt
  • Politische und gesellschaftliche Gleichstellung aller Geschlechter

Abdruck des Kampagnentextes mit freundlicher Genehmigung der Kampagne. Quelle: https://www.16tage.ch/de/16-tage-7.html
Impressum
Bulletin SVA/ASFDU/ASL/ASA
März 2021 – 66. Jahrgang
Erscheint einmal pro Jahr

Absender:
Schweizerischer Verband der Akademikerinnen

Bulletin-Kommission:
Andrea Linsmayer, Redaktion
Catherine Bandle
Christiane Giger

Übersetzungen:
Christiane Giger
Beatriz Lienhard
Catherine Bandle
Bulletin 2021
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Chères membres,

Nous vivons assurément un moment historique: une pandémie est brusquement arrivée sans crier gare et a fissuré notre «légèreté d’être». L’année 2020 en a été bouleversée pour l’ASFDU. Les réunions habituelles ont été reportées à des jours meilleurs ou fixées dans l’espace numérique. Les rencontres en ligne se sont avérées assez efficaces. La formation continue de l’ASFDU sur le thème annuel «Contre la violence envers les femmes» a démontré qu’elle peut aussi avoir un caractère convivial. Les vaccins contre la Covid-19 et diverses possibilités de traitements nous donnent de l’espoir en des «temps plus normaux». Il faut surtout que nous nous montrions responsables et que nous continuions à nous protéger et à protéger les autres.

2021, 50 ans après l’instauration du suffrage féminin en Suisse, l’égalité entre femmes et hommes n’est toujours pas atteinte. Nous devons encore lutter pour l’égalité des droits, et pour une «réelle» égalité en politique, en économie et dans la société. Au cours de cette année anniversaire auront lieu sous l’égide d’Alliance F divers projets et événements. Les préoccupations politiques des femmes seront discutées et rassemblées en une gerbe de revendications qui seront présentées au Parlement les 29 et 30 octobre, lors d’une session au Conseil national, à Berne. Continuons de lutter ensemble pour l’égalité des sexes, comme de nombreuses femmes l’ont fait il y a 50 ans. L’ASFDU vit, a du pouvoir et fêtera son centenaire dans trois ans. Réjouissons-nous!

Je remercie toutes les membres qui ont contribué à la rédaction du bulletin 2020. Je vous souhaite une très bonne lecture et surtout, restez en forme, de bonne humeur et confiantes en l’avenir.

Avec mes cordiales salutations,

Doris Boscardin, présidente de l’ASFDU
Rapport annuel de la présidente
En 2020, l’ASFDU a encouragé les femmes à utiliser leur formation et à transmettre leur savoir dans leur milieu professionnel, dans la société et en politique.

Dans le cadre de notre engagement politique en faveur des femmes et de l’égalité salariale, nous avons participé avec Alliance F à l’Equal Pay Day des Business and Professional Women (BPW) le 22 février. Cette date indique que, nous les femmes, avons travaillé depuis le début de l’année et jusqu’à ce jour gratuitement.

Notre association a été active via nos bulletins, homepage, infolettres et sur Facebook. Suite à la Covid-19, ce ne sont pas moins de six infolettres au lieu des quatre habituelles qui ont été envoyées aux membres pour les tenir au courant des changements dans notre planning annuel et leur transmettre des informations importantes. En conséquence, le volume du travail administratif de l’ASFDU a été considérablement augmenté, même si ou parce que de nombreux événements n’ont pas pu se dérouler normalement.

Prévue à Berne le 28 mars, la 96e Assemblée des déléguées a été reportée au 26 septembre et à cette date s’est tenue en ligne. Le Comité central s’est réuni trois fois, dont les deux dernières via Skype: le 1er février, à Berne, avec les présidentes de sections, le 6 juin (au lieu du 9 mai) et le 14 novembre (au lieu du 26 septembre).

Prévu fin juin, le voyage de l’ASFDU à Bruxelles a été annulé de même que la sortie annuelle fin août à Oberhofen, au bord du lac de Thoune. Cette dernière est reportée à 2021, selon le même programme. Ont aussi été victimes de la Covid-19, la conférence d’UWE avec l’Assemblée générale et le centenaire de l’Association Française des Femmes Diplômées des Universités (AFFDU), prévue du 18 au 20 septembre à Paris. La rencontre germanophone (DACH) avec nos collègues hollandaises en octobre à Rotterdam et à Delft a aussi été annulée. Espérons qu’elle pourra avoir lieu en octobre 2021.

Au cours de ces dernières années, l’habitude a été prise d’offrir à nos membres une formation continue gratuite en relation avec le thème annuel de l’ASFDU. Cette formation a un double objectif: être utile à chaque membre et contribuer à la mise en œuvre dans chaque section d’une animation autour du thème de l’année à savoir «Contre la violence envers les femmes». Vu l’annulation de la plupart des activités dans les sections, nous garderons ce même thème en 2021. La formation continue du 14 novembre intitulée «Avec le Wen-Do contre la violence envers les femmes» s’est faite en ligne. Elle a été très bien accueillie par les personnes présentes et elle se poursuivra au printemps 2021 (samedi 8 mai) avec la participation de la directrice de la campagne «16 jours contre la violence envers les femmes».

Beaucoup de travail s’est fait cette année encore en coulisses. Je remercie de tout cœur mes collègues du comité – Susanne Leber (vice-présidente), Manuela Schiess (trésorière), Tatjana Betschart (Commission internationale), Christine Botchi Morel (Commission européenne) et Livia Boscardin (secrétaire) – les représentantes et les présidentes des sections. Pour leur précieux travail, un merci particulier est adressé aussi à la commission pour les relations internationales et à celle du bulletin.

Mes remerciements s’adressent encore à toutes les membres qui, d’une façon ou d’une autre, contribuent à rendre l’ASFDU animée et vivante.

Doris Boscardin, présidente
Rapport annuel de la CRE
Tout d’abord, un petit rappel de clarifications des acronymes permettrait aux nouvelles associées de mieux cerner le contenu du présent rapport.

UWE (University women of Europe ou Groupe Européen de Femmes Diplômées des Universités) est une association de droit européen depuis 1981. Son siège se trouve aux Pays-Bas. UWE est composée de seize fédérations nationales ou NFAs (National Federation or Association) au plan européen. Dotée d’un comité, l’association est dirigée par une présidente.

Le rôle de la CRE (Coordinatrice des relations européennes) consiste à servir de liaison entre NFA et UWE. Elle suit les diverses activités d’UWE, les rapporte et en assure la coordination dans son pays. Ces activités sont multiples. Elles concernent les droits humains, en l’occurrence les droits des femmes, avec comme pôle principal, l’éducation au niveau tertiaire.

Il est évident que l’acquisition du savoir pour les femmes ne se limite pas à l’Europe. Il existe une structure supra européenne, Graduate Women International (GWI), lieu d’expression de la CRI (Coordinatrice des relations internationales) qui assure la liaison entre NFA et GWI. Voilà en quoi consistent les attributions des deux postes.

En 2020, la CRE a participé aux réunions du Comité central. La toute première eut lieu à Berne, au lancement des activités de l’année. Les réunions suivantes se déroulèrent au fil du temps par Skype, en raison de la Covid-19.

Le 10 septembre 2020, s’est tenu le sommet annuel du Bureau Fédéral de l’Egalité. Présidé par la commission fédérale pour les questions féminines, une vingtaine d’organismes nationaux y ont pris part, sous l’observance stricte des mesures sanitaires en vigueur. La thématique du jour était le «Gender». Celui-ci a suscité de passionnants débats sous plusieurs rapports, selon les horizons professionnels et profils des participantes.

Pour le compte de la fédération ASFDU, la réunion triennale à Genève et son succès d’une part, la thématique annuelle «Contre la violence envers les femmes» en tandem avec les activités de la campagne «16 jours contre la violence envers les femmes*» d’autre part, furent présentées.

Au cours de cette rencontre, Dr Samia Hurst-Majno, dont l’intervention se rapportait à la pandémie de la Covid-19, capta toutes les attentions, en plein contexte pandémique. Le débat fut extraordinaire! L’experte releva l’aspect inquiétant du traitement à l’égard des femmes, et de surcroît les femmes d’origine étrangère («Covid-19 and Gender aspects», pour en savoir plus, https://sciencetaskforce.ch –› policy briefs). Cette catégorie de personnes souffre et continue de subir une implacable précarité, en raison des licenciements entre autres, conséquences de la crise sanitaire.

Revenons-en au cœur des rencontres internationales habituelles d’UWE et des CREs. La planification précédemment établie n’a pu se maintenir. Mais la solution de contournement a pu être trouvée dans le recours à l’utilisation des nouvelles technologies de l’information et de la communication (NTIC). Ainsi, UWE organisa toutes ses réunions par Zoom durant le confinement (voir photo), l’objectif était de garder le lien avec ses membres. L’Assemblée générale eut également lieu, mais le comité ne put être élu. Les questions abordées étaient celles des droits humains, dont la lutte contre la violence domestique à l’égard des femmes (la violence faite aux femmes a particulièrement été relevée au cours du confinement. Un cours d’auto-défense a été organisé par ASFDU, entre autres). Le comité est resté très attentif aux travaux qui portaient sur la promotion de la convention d’Istanbul. Pour plus d’informations, visitez le site: www.uweboard.wordpress.com.

L’Assemblée générale et l’élection en 2021 sont prévues en Finlande. Le Meet and Greet se tiendra au mois de mai, à Dublin. Les dates seront décidées ultérieurement, selon l’évolution de la situation sanitaire par rapport à la pandémie.

Christine Botchi Morel, CRE
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Rapport annuel de la CRI
2020 ne fut pas seulement une année extraordinaire pour nous toutes, mais aussi pour GWI. Seules quelques occasions de nous rencontrer en mode présentiel nous ont été offertes. GWI avait prévu de participer avec une importante délégation à la 64e session de la «Commission on the Status of Women». La réunion devait avoir lieu en mars à New York à l’occasion du 25e anniversaire de la conférence mondiale des femmes et de l’adoption de la «Beijing Declaration and Platform for Action» de 1995. Le but de cette rencontre aurait été de discuter des mesures de mise en œuvre des objectifs de développement durable décidés par l’ONU dans le cadre de l’agenda 2030. 2020 aurait dû être une année décisive pour atteindre plus rapidement l’égalité entre les sexes et l’empowerment des femmes et des jeunes filles. Malheureusement, entre temps, la Covid-19 s’est répandue dans le monde entier.

Nous n’avons cependant rien laissé tomber: des contacts réguliers entre membres en témoignent. Nous avons parlé à plus de personnes au cours de cette première année de la période 2020–2022 que lors des années précédentes. Plusieurs rencontres via Zoom, mondiales, régionales et nationales ainsi que des webinaires (séminaires via le Web) ont eu lieu. La série-webinaire «Connecting across Borders for Growth of Knowledge and Friendship» du printemps 2020 a rencontré un énorme succès, rassemblant des centaines de membres de GWI en sept semaines.

Cette série-webinaire a été le point de départ du lancement du programme d’adhésion de GWI en septembre 2020. Ce programme propose deux formes différentes de collaboration entre les membres de GWI: l’une est une plate-forme entre les associations nationales (différents projets ont déjà été lancés), l’autre une plate-forme peer-to-peer sur laquelle les membres des différentes associations nationales peuvent cultiver leurs amitiés et partager leurs compétences et leurs expériences.

En automne 2020, GWI a également organisé un webinaire donnant aux femmes la possibilité d’élever leur niveau d’engagement. Ce webinaire s’appelait «Putting the Pieces Together and Raising Women’s Voices through Strategic Advocacy in a Changing World». Il y eut encore d’autres webinaires et des groupes de discussion qui se distinguèrent par leur attractivité et qui furent accueillis favorablement.

Dans un proche avenir, nous supposons qu’il n’y aura ni réunions, ni voyages. Cependant, nous ne changerons pas notre engagement et nous organiserons d’autres webinaires et événements afin que nos membres puissent se rencontrer au moins en ligne.

Enfin, nous tenons à présenter notre nouveau projet «GWI Girls Education for Brighter Future». Récemment, ce projet a été accepté par la Non-Profit-Organisation GlobalGiving qui a classé GWI comme une «top-ranked organisation». Ce programme de collectes de fonds vise à fournir plus de moyens à GWI. Ce soutien est bien entendu le bienvenu.

Tatjana Betschart, CRI
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ASFDU – cybernétisée?
L’étude «Le nouveau bénévolat. L’avenir de la participation de la société civile» a défini le profil des nouvelles bénévoles: elles sont mobiles, craignent les engagements à long terme et jouissent d’un bon réseau digital. Elles exigent de la participation, une codécision en ce qui concerne l’objectif et les règles du travail coopératif tout comme l’apport autodéterminé de leurs capacités et connaissances aux projets. La digitalisation de la vie de l’association et l’offre de projets pourraient être des voies pour gagner des nouvelles bénévoles.

Susanne Leber
Vive les rencontres DACH et l’amitié!
Dans son article d’invité pour le magazine KONSENS de l’Association allemande des femmes universitaires (DAB), Doris Boscardin retrace l’histoire des rencontres DACH, qui depuis plus d’une décennie sont organisées alternativement par des femmes universitaires allemandes, autrichiennes, suisses et maintenant aussi néerlandaises. Le programme comprend des visites guidées, des excursions, des conférences et des délices culinaires. Les participantes apprécient particulièrement le côté convivial de ces rencontres et l’échange amical.
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Suissesses déchues de leur citoyenneté
L’historienne indépendante, autrice et directrice de l’Archive culturel des femmes des Grisons, Silke Margherita Redolfi, décrit la recherche pour sa thèse de doctorat: «Perte de citoyenneté en épousant un étranger. La situation légale et le quotidien des femmes suisses déchues de leur citoyenneté jusqu’en 1952» (Edition Chronos Zurich).

Sa thèse jette une lumière sur la discrimination subie par les femmes suisses ayant épousé un étranger, leur mise à l’écart du marché du travail et la peur du refoulement. Son travail explique comment les associations des femmes se sont engagées pour obtenir une transformation du droit en leur faveur.

Photo: Olivia Aebli-Item/Südostschweiz

 
«Entre thèse et livre de cuisine» – la section de Bâle de l’ASFDU
Salome Bender, étudiante en histoire à l’Université de Bâle, a présenté en 2019 un travail de séminaire intitulé «Zwischen Dissertation und Backbuch» (Entre thèse et livre de cuisine). Le sujet est l’histoire de la section bâloise de l’ASFDU depuis sa fondation en 1923 jusqu’aux années 1970 avec l’émergence du nouveau mouvement des femmes et l’introduction du suffrage féminin. La section de Bâle oscille entre tradition et modernité, la «Dissertation» représentant son côté moderne et le «Backbuch» son côté plus traditionnel.

Doris Boscardin
Rapport d’activités de la section de Bâle
La plupart de nos manifestations, organisées pourtant avec beaucoup d’enthousiasme, ont dû être annulées à cause des mesures restrictives liées au coronavirus. Pour cette raison, nous n’avons pas été en mesure de consacrer suffisamment de temps au thème de l’année: «Contre la violence envers les femmes». La visite du «petit Bâle», organisée par le journal de rue «Surprise», nous a tout de même permis d’entrevoir les différentes formes de violence auxquelles sont exposées ces femmes marginales qui vivent pendant une durée prolongée dans la rue.
Rapport d’activités de la section de Berne
En raison de la pandémie du coronavirus une seule manifestation a pu se dérouler en présentielle. Les élections et votations de l’Assemblée des membres se sont effectuées par écrit. Toutefois, nous avons veillé à maintenir le contact avec les membres par des «communiqués», auxquels nous avons ajouté une «miniature», une communication divertissante sur un sujet choisi. La frugalité des dépenses de l’association nous a permis de gratifier les membres d’un set de photographies florales de Bas Meeuws.
           
Set de photographies florales de Bas Meeuws

 

           
Photos: Susanne Leber
Rapport d’activités de la section de Fribourg
Une année particulière qui, pourtant, avait commencé comme de coutume! Un nouveau sujet pour nos «mercredis volants» (moments de rencontre, chaque premier mercredi du mois): «Vivre ici, vivre ailleurs». Conférences et moments de convivialité, comme d’habitude!

L’année a commencé par une conférence par M. François Ruegg, professeur émérite d’anthropologie sociale et culturelle de l’Université de Fribourg, notamment spécialiste des Balkans. Il aborda le thème sous un angle à la fois historique et anthropologique, en se questionnant sur l’interprétation de l’ici et de l’ailleurs qui peut différer selon l’endroit où l’on se situe.

Le 5 février, une vingtaine de membres étaient présentes pour l’Assemblée générale. Outre les objets statutaires, nous y avons évoqué les actions menées par l’association faîtière suisse à laquelle nous sommes affiliées et notre collaboration avec les Alumni de l’UNIFR.

En mars, Mme Flore Portmann, co-fondatrice de La Red, et M. Nazir Sohrabi, membre du comité, présentèrent la maison de rencontres interculturelles qui, après un passage à la Route de la Glâne, se trouve à la Vannerie. En 2015, Flore Portmann et son amie Salomé Schmidt, toutes deux anciennes étudiantes auprès de l’Université de Fribourg (faculté des lettres – philosophie; faculté de droit), réalisent un rêve: créer un lieu d’échange entre personnes différentes, sans aucune exclusion et où toutes les activités sont gratuites et sans affiliation ni inscription (cours de langue, activités diverses – cuisine, jeux, etc.). Très vite la Red s’est fait connaître et a reçu le Prix du social en 2017 (https://www.fr.ch/sites/default/files/2018-08/180326_Comm_F_Prix%20social.pdf)

Afgan, Nasir Sohrabi est arrivé en Suisse en 2015. Il a témoigné du soutien reçu, grâce à la Red. Aujourd’hui, il a terminé un apprentissage de carreleur, travaille et s’engage dans l’association «pour rendre un peu de ce qu’il a reçu, témoigner de son expérience et manifester sa reconnaissance».

Puis le glas sonna! Covid oblige, nos activités furent interrompues mais le contact gardé, notamment par le biais de divers liens envoyés à nos membres. Citons par exemple le «journal de confinement» tenu quotidiennement par Wajdi Mouawad, directeur du Théâtre de la Colline à Paris, des réflexions sensibles et profondes, une ouverture culturelle et humaine qui émeuvent https://www.colline.fr/spectacles/les-poissons-pilotes-de-la-colline.

Le programme reprit en septembre: visite de la Bibliothèque interculturelle «LivreEchange» à Fribourg. Mme Ana Caldeira Tognola a présenté toutes les facettes de cette bibliothèque: lieu, activités, fonctionnement, rencontres avec le public et naissance de l’association, en 2001. C’est aussi un lieu de rencontre interculturel et intergénérationnel qui favorise la cohésion sociale. Les six salariés (2,4 équivalent plein temps) et les 80 bénévoles proposent des livres en 268 langues, mais aussi de nombreuses activités pour les enfants et les adultes.

Le 7 octobre, nous avons accueilli Valérie Torrent Bloch, représentante de l’association ParMi, née d’échanges informels entre quelques familles d’un quartier de Fribourg et des requérants d’asile mineurs qui y logeaient. La place de jeux a fait tout naturellement office de lieu de rencontre entre les enfants et des jeunes entre 13 et 20 ans. Plusieurs familles ont alors noué des liens avec ces jeunes, ont invité certains d’entre eux dans leur foyer. Ces initiatives personnelles ont abouti à la création en 2017 de l’association dont le but est de soutenir et suivre ces échanges et qui ne compte pas moins de 100 parrainages depuis sa création!

Le virus se manifesta nouvellement dès fin octobre et nous obligea à interrompre nos activités.

Quant au traditionnel repas de Noël, il a pris une forme différente, virtuelle également via Zoom. Nous avons tenu à ce traditionnel moment convivial.

Christiane Castella Schwarzen, présidente de la section de Fribourg


Photo: Une partie des participantes lors de la présentation de la bibliothèque «LivreEchange».
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Photo: Capture d’écran de notre traditionnelle rencontre de Noël, forme virturelle.
Rapport d’activités de la section de Genève
Notre activité phare «Les Olympes de la parole», dans sa cinquième édition en collaboration avec les écoles du niveau secondaire I du Canton de Genève, a été annulée pour des raisons sanitaires liées au Covid-19. Cependant, tout a été mis en place pour un déroulement qui permettait à plusieurs classes de deuxième dégré des cycles d’orientation de travailler sur le projet «J'ose choisir, garçon ou fille, tous les métiers sont possibles!».

Les deux coordinatrices, la trésorière Annie Corsini et la présidente Monica Chirita, ont accompli le projet à 90%, car les «Olympes» demandent une préparation aussi longue que minutieuse. Les travaux ont commencé environ dix mois avant la date du concours qui était prévue pour le 19 mai 2020. Trois classes sur les cinq inscrites ont réalisé des productions, soit avant le confinement (et donc avant la fermeture des écoles du 15 mars) soit pendant, en individuel ou en télétravail avec leur enseignant.

Cette année encore, les classes participantes (trois sur les cinq inscrites) ont été récompensées par des bons offerts par les Librairies Payot d’une valeur de 10 francs par élève, en guise de souvenir/cadeau pour leur investissement dans le projet, les trois prix usuels n’ayant pu être octroyés à cause de l’annulation de la cérémonie.

À l'initiative de la secrétaire ad interim Annie Corsini, un fascicule intitulé «Ce qui passionne nos membres», a été rédigé à l'aide des contributions de nos membres. Le fascicule présente les associations auxquelles les membres de l'AGFDU appartiennent et/ou dirigent, et ceci dans le but de faire plus ample connaissance et de donner une plus grande visibilité aux activités sociales, humanitaires, culturelles ou artistiques de nos membres.

Un des objectifs de la section genevoise est d’élargir son réseau en accueillant de nouvelles membres du réseau HES-SO (Hautes Ecoles Spécialisées de la Suisse Occidentale) d’après la nouvelle loi fédérale, la LHES, entrée en vigueur en 1995 et qui dispense un enseignement de niveau tertiaire universitaire (https://www.hes-so.ch/data/documents/Convention-intercantonale-FR-2496.pdf).

Dans l’idée de donner plus de visibilité à notre section genevoise, la plus petite des 9 sections suisses, en crise depuis plusieurs années maintenant, un prix d’encouragement a été envisagé pour soutenir les efforts d’une étudiante en Master de musique à la HEM (une des six HES genevoises) dans des branches moins fréquentées par les femmes, comme le sont la composition ou la direction d’orchestre. Une convention est en attente d’approbation lors de la prochaine AG de 2021.

Dans l’idée d’ouverture de collaboration avec d’autres associations féminines genevoises, le lien avec le CLAFG (Centre de liaison des associations féminines genevoises) a été renforcé; un premier événement devait voir le jour le 11 novembre, intitulé «Le cœur des femmes: comment se respecter pour pérenniser les projets associatifs». Il a été reporté probablement au printemps. Ce lien plus étroit favorisera une collaboration plus assidue, tant pour l’organisation des activités en commun que pour la concrétisation des projets, par exemple la création d’une permanence juridique dans un futur proche.

Nous avons également mis à jour nos anciens statuts datant de 2009, lors de l’AG de mars 2020.

Dans la série des brunchs entamée en 2018, juste un a pu avoir lieu, un samedi matin au cours du mois de janvier.

Une série intitulée «Apéro mensuel du vendredi» a été entamée avec une première soirée au mois d’octobre, créant une cohésion entre les plus jeunes membres qui ont pu ainsi faire connaissance et créer des liens.

Un compte Instagram a été créé pour l’AGFDU, qui peut être consulté par toutes les membres (même par celles qui ne possèdent pas de compte) à l’adresse suivante: https://www.instagram.com/agfdu.ge/

Nous espérons que tous ces efforts se voient récompensés par l’agrandissement et la renaissance de notre section bientôt centenaire (1923–2023) qui a inspiré l’Association suisse, l’ASFDU, dans sa création en 1924.

Monica Chirita Leménager, présidente de la section de Genève
Rapport d’activités de la section des Grisons
L’année 2020 a démarré en splendeur par deux manifestations ayant connu une participation record. L’Assemblée générale s’est tout de même déroulée «online». En été et en automne nous avons pu réaliser six manifestations couvrant des thèmes variés comme la santé et la médecine alternative ou les questions migratoires et l’aménagement du territoire. En cette année du coronavirus nous avons aussi, du moins partiellement, essayé de pallier la nostalgie du voyage. Le point final et culminant fut notre participation à l’action: «Coire luit en orange – contre la violence envers les femmes et la violence domestique».
Rapport d’activités de la section de Soleure
Suite aux contraintes imposées par la pandémie du coronavirus, nous n’avons pu inclure que deux discussions de midi dans le compte-rendu annuel. La traditionnelle rencontre de janvier s’est encore déroulée normalement sans peur de contagion. L’Assemblée générale, tout comme celle concernant les adaptations aux structures actuelles requises par les modifications des statuts, ont été effectuées par «voie de circulation». Un peu plus de la moitié des membres a fait usage de la possibilité offerte de voter par correspondance.

Photo: Verena Welti (au centre) avec d'autres membres lors de la manifestation du Nouvel An de la section de Soleure en janvier 2020. Photo prise par Vre Hermans.
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Rapport d’activités de la section de Vaud
2020: une année extraordinaire qui restera dans toutes les mémoires!

Tout avait pourtant bien commencé puisqu’en janvier se tenaient à Lausanne les Jeux Olympiques de la Jeunesse. Une grande fête pour le canton de Vaud et pour tous les jeunes du monde entier.

Début mars, le 6, l’Assemblée générale ordinaire de l’Association vaudoise des Femmes diplômées des Universités (AVFDU) prenait place, suivie d’un repas convivial et amical. Quelques jours plus tard, toute la Suisse se retrouvait paralysée et depuis, rien n’était plus comme avant. Dans ces conditions, malgré quelques timides tentatives, impossible pour le comité d’organiser des rencontres ou autres sorties. Heureusement, les moyens modernes de communication ont permis à notre section de partiellement continuer à vivre. Ainsi des réunions en ligne ont eu lieu avec l’ASFDU et avec la fondation Hamburger.

Créée en 1989, la Fondation Erna Hamburger (du nom de la première femme nommée professeur ordinaire (spécialisation: électricité) d’une Ecole polytechnique en Suisse) «soutient financièrement les femmes titulaires d’un Master qui souhaitent continuer leur formation en entrant dans des cursus post grades dans le canton de Vaud». Avis aux amatrices! Si vous avez besoin d’aide, informez-vous: www.unil.ch/hamburger. Cette fondation est administrée par un conseil de six membres, dont une représente GWI et une l’AVFDU. Jusqu’en 2000, Alice Paquier en fut la présidente, puis lui ont succédé en tant que membre Jacqueline Bucher, Mireille Prêtre et depuis 2018 Christiane Giger. Cette année, la fondation a distribué CHF 30'000.– à trois doctorantes.

Suite à une proposition d’une de nos membres, l’AVFDU a fait don à Mme Marlyse Vernez de CHF 2’000.– en vue de la publication de son travail sur les salines de Bex écrit en collaboration avec Mme Lucienne Hubler: «Une pincée de sel! Les débuts de l’exploitation saline dans le Chablais vaudois 1554–1685». (Bibliothèque historique vaudoise, vol. 148). Le vernissage a eu lieu le 30 septembre dans les salines à Bex. L’AVFDU y était!

Poursuivant son aide à l’association Ganesha Suisse-Népal, l’AVFDU a attribué à nouveau une bourse à Mme Nikita Chaudharry qui fait des études d’infirmière. Suite à la Covid-19, Mme Josiane Perrier Cathomen, présidente de Ganesha, est revenue en Suisse où elle a passé de nombreux mois, restant en contact permanent avec le Népal. Là-bas, les écoles ont été fermées pendant une longue période, suite à une situation très difficile.

Problèmes aussi ici, en Suisse. Signalons que la Société Académique Vaudoise dont l’AVFDU est membre, a mis à la disposition de la Direction de l’UNIL une aide spéciale de CHF 200'000.– qui a permis à cette dernière d’apporter un soutien financier à environ 120 étudiants/es fragilisés/ées par la pandémie liée à la Covid-19.

En ce qui concerne la traditionnelle fête de Noël, le comité a décidé, vu les circonstances, de renoncer à cette rencontre ne voulant faire prendre aucun risque à ses membres.

Christiane Giger, présidente de la section de Vaud


Photo: Christiane Giger
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Rapport d’activités de la section de Suisse centrale
La plupart des académiciennes évoluent dans un environnement intense et fortement cadencé, même si elles sont à la retraite. Les rencontres des académiciennes sont une raison pour quitter ponctuellement, ou même un peu plus tôt, les activités coutumières. On se penche, l’espace de quelques heures, sur un thème nouveau. On décompresse ainsi et retrouve d’autres collègues. Tout est passionnant, qu’il s’agisse de grimper bien haut pour découvrir ainsi notre ville d’une autre perspective ou qu’il faille prêter une oreille attentive aux priorités d’autres personnes. Découvrir autre chose au cours de l’année, sortir de son train-train quotidien, savourer des heures spéciales – chaque rencontre constitue, en soi, un évènement inoubliable.
Rapport d’activités de la section de Zurich
Après la visite guidée de l’exposition «Fiction Congo» au musée Rietberg et de l’Assemblée générale au printemps, toutes les manifestations ont été annulées suite à la pandémie de coronavirus. C’est seulement au mois de septembre que la visite de la ville, guidée par Barbara Hutzl-Ronge, autour du thème: «Les femmes et la Réformation à Zurich» a pu se concrétiser. Au mois d’octobre, nous avons pu visiter l’exposition sur le rôle de la femme dans la société des années 70 et 80 qui s’est tenue au musée Strauhof.

Photo: Le comité de la section de Zurich au Tessin.
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À propos de la campagne «16 jours contre la violence envers les femmes*»
La campagne a été lancée en Suisse en 2008. Depuis lors, elle est coordonnée par l’organisation féministe pour la paix cfd (Christlicher Friedensdienst – Service chrétien pour la paix). Les «16 jours contre la violence envers les femmes*» commencent chaque année le 25 novembre (journée internationale contre la violence envers les femmes*) et se terminent le 10 décembre (journée internationale des droits de l’homme). Cela montre clairement que la violence envers les femmes* est une violation des droits de l’homme. Avec les organisations partenaires et les nombreux événements, le sujet tabou de la maternité et de la violence est discuté conjointement et solidairement, contribuant ainsi à la sensibilisation et à la prévention.

L’ASFDU est également une organisation partenaire de la campagne et a organisé une formation continue sur le sujet.
Impressum
Bulletin ASFDU/SVA/ASL/ASA
Mars 2021 – 66e année
Parution annuelle

Expéditeur:
Association Suisse des Femmes Diplômées des Universités

Commission du bulletin:
Andrea Linsmayer, rédaction
Catherine Bandle
Christiane Giger

Traductions:
Christiane Giger
Beatriz Lienhard
Catherine Bandle
www.akademikerinnen.ch www.unifemmes.ch

 

 
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SVA - ASFDU
Schweizerischer Verband der Akademikerinnen
Association Suisse des Femmes Diplômées des Universités

 

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