„Gesellschaft im Dialog“ 2022 mit interdisziplinärem Konzept-Workshop beendet
In diesem Jahr wurde zum nunmehr dritten Mal die Veranstaltungsreihe „Gesellschaft im Dialog” durchgeführt. Wie auch in den Jahren zuvor konnten – in insgesamt neun Veranstaltungen – eine breite sächsische Öffentlichkeit ins Gespräch gebracht und vielfältige Themen auf wissenschaftlicher Grundlage diskutiert werden.
Ende Oktober fand ein Gesprächscafé zum Thema „Proteste unter den Bedingungen autoritärer Herrschaft“ statt, bei dem die Arbeit in der Umwelt- und Friedensbewegung in den 1980er Jahren bis hin zu den revolutionären Umbrüchen von 1989 im Mittelpunkt stand. Den Abschluss der Veranstaltungsreihe bildete daraufhin Anfang November ein interdisziplinärer Konzept-Workshop für politische Bildner:innen, Theatermacher:innen, Lehrkräfte etc., der in Kooperation mit der John-Dewey-Forschungsstelle für die Didaktik der Demokratie stattgefunden hat. Der Workshop war zudem eine Begleitveranstaltung zur Ausstellung „STIMMEN DES UMBRUCHS – biografische Geschichten von Dresdner Frauen aus aller Welt“, welche bis zum 03.11.2022 im Ausländerrat zu sehen war.
Weitere Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen finden Sie in unserem Veranstaltungsarchiv.
MigOst-Erzählcafé mit dem geflüchteten Netzwerk Cottbus (Foto: MigOst)
Aktuelles aus dem Projekt MigOst – Ostdeutsche Migrationsgesellschaft selbst erzählen
18 Erzählcafés: MigOst schließt erfolgreich II. Projektphase ab
Das Bürgerforschungsprojekt „MigOst – Ostdeutsche Migrationsgeschichte selbst erzählen“ hat seine II. Projektphase planmäßig abgeschlossen. Gestartet im März 2021, hat das Projekt in den Städten Cottbus, Dresden und Halle (Saale) insgesamt 18 Erzählcafés und 34 biografische Einzel-Interviews mit People of Color und Menschen mit Migrationsgeschichte durchgeführt.
Ziel war es zum einen, damit Gelegenheiten für die (gemeinsame) Auseinandersetzung mit der (eigenen) Migrationsgeschichte zu schaffen.
Herkunftsländer von Teilnehmenden eines Erzählcafés mit dem Gemeindedolmetscherdienst Dresden (Foto: MigOst)
Darüber hinaus werden die gesammelten Daten im Lebensgeschichtlichen Archiv des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde aufbewahrt. Sie fließen so nicht nur in die wissenschaftliche Forschung mit ein, sondern werden im Rahmen der III. Projektphase teilweise auch für lokale Kulturproduktionen genutzt, mit denen die Teilhabe von Migrant:innen in Ostdeutschland sichtbarer gemacht und die eindimensionale, mehrheitsgesellschaftliche Perspektive auf Migration erweitert werden soll.
Damit aus dem Material Kulturproduktionen werden, finden ab 2023 in Cottbus, Dresden und Halle sogenannte ‚Stadtlabore‘ statt. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren, wobei das Staatsschauspiel Dresden bereits für die Zusammenarbeit gewonnen werden konnte. Im Rahmen ihrer Bürgerbühne lädt das Staatsschauspiel zu einem offenen Theaterprojekt mit dem Titel „UN(D)SICHTBAR“ ein, bei dem sich alles um die (eigenen) Erfahrungen drehen wird, die Migrant:innen und People of Color in Ostdeutschland machen. UN(D)SICHTBAR wird Mitte 2023 öffentlich in Dresden zu sehen sein.
MigOst ist ein Gemeinschaftsprojekt des Zentrums für Integrationsstudien mit dem Dachverband der Migrantenorganisationen in Ostdeutschland e.V. und der BTU Cottbus.
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Die Ergebnisse des Projekts „Digital-gestütztes Lehren und Lernen in DaZ: Professionalisierung digitaler Kompetenzen in der DaZ-Lehrkräftebildung in der 1. und 3. Phase“ (digiDaZ:Pro) wurden auf der 17. Internationalen Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer (IDT) vorgestellt. Die Tagung für Deutschlehrkräfte und Wissenschaftler:innen aus der ganzen Welt findet aller vier Jahre statt und wurde in diesem Jahr an der Universität Wien ausgerichtet.
Das Projekt erhob die Erfahrungen von Lehrkräften in den Bereichen Sprachbildung und Deutsch als Zweitsprache an Dresdner Schulen und bestätigte die völlig veränderten Darbietungsformen des Unterrichts während der Schul-Shutdowns. In der Rekonstruktion ihrer Erfahrungen sahen die Fachlehrkräfte ihre Kommunikation mit den Schüler:innen als einzige Ressource für das Lernen. Besonders die Lehrkräfte in Sprachlernklassen für Deutsch als Zweitsprache schätzten ein, dass ihre Schüler:innen sprachlich stagnierten, weil andere Ressourcen zum Beispiel für das Sprechen fehlten. In der Tagungssektion ‚Sprache im Fach‘ wurden die Nachwirkungen der Schulschließungen auf Kompetenzentwicklung und Forschung diskutiert.
Im Januar 2023 werden die Ergebnisse in der digitalen Fortbildungsreihe „Deutsch als Zweitsprache im Kontext von Mehrsprachigkeit“ präsentiert und potentialorientiert diskutiert.
Das Projekt digiDaZ:Pro wurde im Sommer 2020 vom Zentrum für Integrationsstudien und dem Erweiterungsfach DaZ der TU Dresden initiiert und in seiner Anfangsphase als eins von insgesamt 100 Projekten vom Stifterverband in seiner Jubiläumsinitiative „Wirkung hoch hundert“ gefördert.
Aktuelles aus dem Projekt NESK
Im September war das „Netzwerk Eltern-Schul-Kommunikation“ (NESK) auf der Netzwerkkonferenz „Interkulturelle Bildungslandschaft“[LM1] im Dresdner Volkshaus vertreten, wo sich Sprach- und Kulturmittler:innen, Migrantenorganisationen und Kindertageseinrichtungen vernetzten. Elternarbeit und Elternkooperationen sind ein Teil der interkulturellen Bildungslandschaften und benötigen bestimmte Bedingungen zu ihrer Ausgestaltung wie Diversitäts- und Sprachsensibilität, gemeinsame Zielsetzungen und kulturelle Vermittlungsprozesse.
Die Kriterien für das Gelingen der Elternkooperationen bildeten auch das Thema der Podiumsdiskussion, bei der NESK die Themen rund um Kommunikation und Versprachlichung der Institution ‚KiTa‘ mit den Mitteln der einfachen und verständlichen Sprache vertrat. Kritisch diskutiert wurden die Möglichkeiten, aber auch die Grenzen sprachlicher Wirkmöglichkeiten im institutionellen Kontext von KiTas.
Das „Netzwerk Eltern-Schul-Kommunikation“ (NESK) ist aus einer Seminarreihe des Erweiterungsfachs Deutsch als Zweitsprache der TU Dresden entstanden, die erstmals im Wintersemester 2017/18 in Kooperation mit der Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft (GEW, Referat Antidiskriminierung, Migration und Internationales) angeboten wurde.
In der Trägerschaft des ZfI befinden sich die Refugee Law Clinic Dresden (RLCD) und die Initiative In Dresden Ankommen (IDA). Diese studentischen Initiativen werden vom ZfI begleitet und geben Studierenden einen Einstieg in migrationsrelevante Themen sowie eine praxisrelevante Orientierung im Studium.
Aktuelles aus der RLCD - Refugee Law Clinic Dresden
Aktuelles aus der RLCD – Refugee Law Clinic Dresden
Der neue RLC-Ausbildungsjahrgang – Die RLC Dresden freut sich, in diesem Semester mit einem so großen Ausbildungsjahrgang wie noch nie in das Wintersemester 2022/23 gestartet zu sein. Auch die vertretenen Studiengänge der Teilnehmenden sind in diesem Jahr besonders divers.
Beratungstag Schwerpunkt Ukraine – Neben ihren regulären wöchentlichen Beratungsterminen veranstaltete die RLCD am 03.11.2022 mit der Unterstützung des Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerks Dresden e.V. einen Beratungstag für geflüchtete Menschen aus der Ukraine. Dabei wurden die Berater:innen von Russisch- und Ukrainisch-Dolmetscher:innen unterstützt.
Asyl-Tour durch Sachsen – Vom 14.11. bis 18.11.2022 reisten die Europaabgeordnete Cornelia Ernst, die Bundestagsabgeordnete Clara Bünger und die asylpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Juliane Nagel, durch Sachsen, um sich über die asylpolitische Situation im Bundesland zu informieren. Die RLC Dresden war dabei eine der Initiativen, mit denen die Politiker:innen über die aktuellen Herausforderungen sprachen. Nach einem Treffen im Dresdner RLC-Büro nahmen Vertreter:innen der RLC auch am Austausch am ‚Runden Tisch Asyl‘ im Chemnitzer Rathaus teil.
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Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
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Tel: 0351 463 40628 | E-Mail: zfi.gsw@mailbox.tu-dresden.de
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