Newsletter (40) der beratergruppe ehrenamt Januar 2023 - online-version
 
 
Newsletter der beratergruppe ehrenamt
JANUAR 2023
 

Fachartikel:

Überlegungen zum Verhältnis von

Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen

(und der Organisation)

 
 
 
 
Unser Start ins neue Jahr 2023
 

Wir wünschen allen, die für die Entwicklung und Erhaltung einer guten Ehrenamts- und Freiwilligenkultur aktiv sind, ein schönes, gesundes und erfolgreiches Jahr 2023
 
 
 
Fachartikel
 
Überlegungen zum Verhältnis von

Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen
(Lesezeit des gesamten Artikels: ca. 6 Minuten)

[Nachfolgende Überlegungen fußen auf Beobachtungen, die wir in den letzten Jahren im Rahmen unserer Beratungs- und Qualifizierungstätigkeit gemacht haben. Sie beziehen sich vornehmlich auf gemeinnützige Organisationen, die zwar im Kern von Hauptamtlichen „gemanaged“, aber von einer großen Zahl von Ehrenamtlichen getragen werden.]

Beginnen wollen wir unsere Betrachtungen mit einem Zitat von Susan Ellis, der 2019 verstorbenen US-amerikanischen Kollegin, die über 40 Jahre lang weltweit Non-Profit Organisationen zum Thema Freiwilligenmanagement (volunteer management) beraten und geschult hat. Sie hat auf einem Fachtag 2011 sinngemäß den Satz gesagt: „…für mich besteht der einzige Unterschied zwischen Hauptamtlichen und Ehrenamtlichen darin, dass Hauptamtliche dafür bezahlt werden, sich zu verpflichten, von Montag bis Freitag verlässlich für die Organisation tätig zu sein und die Ehrenamtlichen frei entscheiden können, wieviel sie da sind“.
Susan Ellis räumt mit diesem einen Satz gleich mit einigen Vorurteilen und Grundannahmen zum Thema Ehrenamt auf.  Die wichtigste Botschaft darin ist: Nicht die Professionalität unterscheidet Haupt- und Ehrenamtliche, sondern nur die Form des Arbeitsverhältnisses. Es gibt also auch für sie demnach keine Aufgaben innerhalb einer Organisation, die ein*e Ehrenamtliche*r grundsätzlich nicht tun könnten. Sie schafft aber gleichzeitig ein neues Vorurteil. Nämlich, dass es Ehrenamtliche gibt, die bereit sind, Aufgaben zu übernehmen, die üblicherweise Hauptamtlichen zugeschrieben werden. Sicher, Susan Ellis hat ihren amerikanischen Blick auf das Thema und es gibt sicher viele, die diesen Satz zu vereinfacht oder zu plakativ finden. Er ist aber ein guter Einstieg in unser Thema, das hier in Deutschland größere Relevanz bekommen wird.

In vielen gemeinnützigen Organisationen gibt es nicht nur chronischen Mangel an Hauptamtlichen. Es lassen sich neuerdings auch für viele offene Stellen kaum mehr geeignete Bewerber*innen finden.  Zudem werden auch öffentliche Mittel auf den Prüfstand gestellt bzw. Spenden oder Mitgliedsbeiträge, die zur Finanzierung von bezahlten Stellen vorgesehen sind, werden z. T. auch weniger, so dass die bisher angestellten Mitarbeiter*innen nicht mehr bezahlt werden können. Ein Blick in die nahe Zukunft wird diese angespannte Situation sogar noch deutlich verschärfen, nämlich dann, wenn in den nächsten Jahren die Boomer-Generation in Rente geht.


Ehrenamtliche kommen den Hauptamtlichen näher

Die Konsequenzen für die Organisationen werden deutlich spürbar sein und viele gemeinnützige Organisationen werden nach kreativen Lösungen suchen müssen, um darauf angemessen zu reagieren. Man wird nicht nur an „Schrumpfen“ und „Kürzen“ denken, sondern einen Gedanken sicher häufiger durchspielen, gerade wenn man als Organisation schon Erfahrungen mit ehrenamtlichem Engagement gemacht hat:

„Wie wäre es, wenn wir Ehrenamtliche in Verantwortungsbereiche bringen, die wir eigentlich mit Hauptamtlichen besetzen würden?"

Ein Beispiel hierfür sind die Menschen, die ehrenamtlich das Freiwilligenmanagement ihrer Organisation übernommen haben, weil weitere bezahlte Stellen einfach "nicht drin" sind. Sie gestalten mit ihrem Tun nicht unerheblich die Organisation mit und sie sind darauf angewiesen, dass Hauptamtliche mit ihnen eng zusammenarbeiten. Es geht also gar nicht mehr darum, ob es möglich ist, Ehrenamtliche stärker mit „systemrelevanten“ Aufgaben der Organisation zu betrauen, sondern eher, unter welchen Umständen eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Hauptamtlichen funktionieren könnte.
Schauen wir uns doch erst einmal an, was die Wesensmerkmale und die Unterschiede von Hauptamt und Ehrenamt überhaupt sind und dann, wie deren Verhältnis sich in unterschiedlichen Feldern und Organisationstypen entwickelt hat.....

Interesse weiterzulesen?

Dann hier den ganzen Fachartikel als PDF Datei (5 Seiten) herunterladen.

 
 
 
 
... zu guter Letzt
 
Wir wünschen allen einen schönen Jahresbeginn!
 
Herzliche Grüße
Oliver und Carola Reifenhäuser





Bilder von freepik
 
 
 
 
beratergruppe ehrenamt GbR
beratergruppe-ehrenamt.de
 
Newsletter abbestellen !