Aus der Arbeit des Projekts „MigOst – Ostdeutsche Migrationsgesellschaft selbst erzählen“ ist im letzten Jahr die Idee für ein weiteres Projekt entstanden: partizipative Archivwerkstätten mit migrantischen Selbst-Organisationen (MSO), um Material aus deren Anfangsjahren zu archivieren.
Wann immer zu Themen wie Bleiberecht für Vertragsarbeiter*innen, Unterstützung von Bürgerkriegsflüchtlingen, „Integration“ von russlanddeutschen Spätaussiedler*innen, politisches Asyl oder Alltagsrassismus in den Nachwendejahren geforscht wird, sind MSO eine der wichtigsten Quellen. Nur haben diese selbst oftmals nicht die notwendigen Ressourcen, um ihr Material zu sondieren.
Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur setzt sich das im April 2023 gestartete Projekt „Archiving MigOst“ mit der frühen Phase der Organisation und Institutionalisierung von MSO und deren Rolle im Transformationsprozess auseinander (ca. 1989-2000), indem es die Selbstarchive der MSO sondiert, erschließt und für die Nachnutzung von Wissenschaft sowie MSO selbst zugänglich macht.
Ebenso wie MigOst geht auch das neue Projekt dabei partizipativ vor: Gemeinsam mit fünf beteiligten MSO in Dresden werden Archivwerkstätten konzipiert und umgesetzt. Ausgewählte Selbstarchivalien werden in einen neuen Bestand des Lebensgeschichtlichen Archivs des Instituts für Sächsische Geschichte und Volkskunde Dresden aufgenommen und über Metadaten sinnvoll strukturiert und nutzbar gemacht.
Geleitet wird „Archiving MigOst“ von Dr. Karoline Oehme-Jüngling (TU Dresden), die auch die Koordination von MigOst inne hat. Ihre beiden Mitarbeiter sind ebenfalls erfahrene MigOst-Mitstreiter: Paolo Le van (TU Dresden) und Nick Wetschel (ISGV).
Foto: Hung Cao The: Singgruppe zum vietnamesischen Nationalfeiertag, 2.9.1988, Freital, DDR
Migrationsgeschichten auf der Bühne
Eine besondere Theaterperformance über Migrationsgeschichten im Osten Deutschlands gibt es am 6. und 7. Juli 2023 in Dresden zu sehen. Dann lädt der B:Club der Bürgerbühne zum „Dinnor on se Bood“, einer satirischen Kreuzfahrt „fernab jeglicher Abschiebungsangst, Diskriminierung und Gewalt“.
Das Stück wurde von den mitspielenden Laiendarstellern selbst erarbeitet und basiert teilweise auf deren eigenen Erfahrungen, die sie als Personen of Color und mit Migrationserfahrung in Sachsen gemacht haben.
Ausgangspunkt für die Entstehung der Gruppe war das ZfI-Projekt „MigOst – Ostdeutsche Migrationsgesellschaft selbst erzählen“, das seit März 2021 in Erzählcafés und Einzelinterviews Geschichten von Menschen mit Migrationserfahrung und von People of Color in Dresden und zwei weiteren Städten gesammelt hat. Der B:Club wird finanziell unterstützt durch die Maßnahme „TUD im Dialog“.
Vom 27.2. bis zum 3.3. fand unter der Leitung von Prof. Anke Langner und Ralf Christoph das international ausgerichtete Learning, Training and Teaching Activities Treffen des EU-Projektes DIG-i-Ready in Dresden statt, dessen Ziel die Erstellung eines Kataloges zur Digitalisierung von Bildung für Menschen mit Beeinträchtigungen sind und das am ZfI durchgeführt wird.
27 Teilnehmende aus Belgien, Bulgarien, Italien, Lettland, Österreich und Zypern sind der Einladung des Internationalen Bunds, der Johannes-Kepler-Universität Linz und der Technischen Universität Dresden gefolgt. Die Lehrkräfte lernten unter Einbeziehung von Praxisphasen den Umgang mit KI-basierten Technologien und erhielten durch die simultan stattfindenden Praxisphasen von QUABIS wertvolles Feedback zur tatsächlichen Anwendbarkeit dieser Tools im Kontext von selbstreguliertem Lernen.
Während der Sitzungen wurden viele nützliche Ideen gesammelt. Diese Vorschläge werden für alle Partner nützlich sein, um schließlich Leitlinien und eine Sammlung von Instrumenten zu entwerfen, die den Schüler*innen bei der Umstellung auf die Digitalisierung helfen und ihre Bedürfnisse berücksichtigen. Es ist zu hoffen, dass das DIG-i-READY-Projekt auch in der Lage sein wird, eine Veränderung auf der Entscheidungsebene zu bewirken, um mit Hilfe fortschrittlicher Lerntechnologien integrativere Schulen in Europa zu schaffen.
Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtages beschlossenen Haushaltes.
Verantwortlich für den Inhalt des Newsletters:
TU Dresden
Bereich Geistes- und Sozialwissenschaften
Zentrum für Integrationsstudien (ZfI)
Zellescher Weg 21
01062 Dresden
Tel: 0351 463 40628 | E-Mail: zfi.gsw@mailbox.tu-dresden.de
Dieser Newsletter ist, soweit technisch möglich, barrierefrei erstellt. Sollten Sie dennoch Barrieren feststellen, können Sie uns diese über unser Online-Formular melden. Weitere Hinweise zur Barrierefreiheit der Newsletter an der TU Dresden finden Sie in unserer Erklärung zur Barrierefreiheit.
Hinweis zu Links in diesem Newsletter Dieser Newsletter wird im Newslettertool der TU Dresden erstellt und versendet. Die darin genutzten URLs werden systemseitig überschrieben, wodurch diese mit ea.newscpt1.de beginnen. Dennoch leiten die Links sicher und datenschutzkonform auf das eigentliche Link-Ziel weiter. Ein nutzerbezogenes Tracking findet nicht statt. Ein Zeichen der Vertrauenswürdigkeit der Inhalte ist zudem die digitale Signatur (S/MIME) der Absender-E-Mail-Adresse dieses Newsletters.