Facts & Files Newsletter #7 March 2025
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Newsletter #7
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Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir danken Ihnen für Ihr Interesse an unserer Arbeit. Wie angekündigt, wollen wir Sie auch 2025 in loser Folge über Neuigkeiten aus unseren Projekten informieren. Der März ist bekannt als „Monat der Frauengeschichte“. Aus diesem Grund beginnen wir mit einem Transcribathon-Run, den wir gemeinsam mit der Europeana Foundation für Sie vorbereitet haben.
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Transcribathon - Women’s History Month
Europeana Transcribe möchte mit diesem Transcribathon weniger bekannte Geschichten von Frauen und ihren Beitrag zu gesellschaftlichen Entwicklungen oder historischen Ereignissen beleuchten. Zu diesem Zweck wurden Tagebücher, Briefe und Dokumente von Frauen aus ganz Europa ausgewählt, z. B. von den Sängerinnen Adelina Patti und Ema Destinnová oder der Wissenschaftlerin Ada Adler, die nun transkribiert und annotiert werden können.
Das "Rennen" hat bereits am 8. März 2025 begonnen, aber Sie können natürlich immer noch mitmachen und vielleicht sogar den Transcribathon gewinnen, der am 31. März 2025 endet. Wieder sind fast alle europäischen Sprachen vertreten, und diesmal gibt es sogar drei Preise zu vergeben!
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Statistik
Nach Abschluss der Transcribathons, die im vergangenen Jahr anlässlich unseres Jubiläums (Sie erinnern sich, wir waren wieder 25!) und zu den Forschungsdokumenten des französischen Gelehrten Antoine d’Abbadie (als Teil der Europeana Transcribe Kampagne) gestartet wurden - beide gehörten auf ihre Weise zu den schwierigsten seit Bestehen des Transcribaths - haben wir Beteiligung und Erfolg ausgewertet.
Bei unserem Jubiläumstranscribathon haben 60 Personen transkribiert, 555 wollten teilnehmen, sind aber wahrscheinlich an der Schwierigkeit verzweifelt. Auch die automatische Handschrifterkennung (HTR) verweigerte angesichts der Handschrift Christian Gottlob von Voigts die Mitarbeit. Insgesamt haben 213 Personen an den d’Abbadie-Dokumenten gearbeitet und 817 haben sich die Dokumente zwar angesehen, konnten sie aber wahrscheinlich nicht lesen.
Vielen Dank an alle, die mitgemacht haben! Wie immer bei Transcribathon sind die Dokumente und Transkriptionen nebst Annotationen weiterhin online.
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Projektpräsentation: „Wording Repair. Digitally Unveiling the History of Reparative Justice in the Words of a Forgotten Diary”
Am 29. Januar 2025 ehrte das Stadtarchiv Stuttgart den Juristen Otto Küster (1907-1989). Er war maßgeblich am Zustandekommen der Wiedergutmachung nationalsozialistischen Unrechts in Baden-Württemberg und des ersten Entschädigungsabkommens zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Israel im Jahr 1953 beteiligt. Die Veranstaltung fand im Rahmen des Digital Humanities-Projekts "Wording Repair" der Universität Utrecht statt. Wir wurden von Prof. Lorena De Vita (Universität Utrecht) als Berater für die KI-gestützte Transkription der 108 Tagebücher von Otto Küster beauftragt. https://wording-repair.sites.uu.nl/
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Fachtagung „Enteignungen - Kriegsende 1945“ der Stiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur
Am 18. Februar 2025 nahmen wir an der Fachtagung "Enteignungen - Kriegsende 1945 - Bodenreform und Enteignungen in der SBZ: Geschichte, Erinnerung und Folgen" in Berlin teil. Anlässlich des 80. Jahrestages des Kriegsendes standen die Enteignungen und die damit verbundenen gesellschaftlichen Umbrüche im Mittelpunkt der Tagung. Dabei kamen sowohl aktuelle Forschungsprojekte zu Entschädigungs- und Unrechtskontexten, auch zu musealen Sammlungen, als auch Berichte von Betroffenen über erfolgte Enteignungen und ihre teilweise bis heute andauernden Entschädigungsbemühungen zu Wort. Damit spannte die Tagung thematisch einen weiten Bogen vom Kriegsende bis zur gesellschaftspolitischen Relevanz für die Gegenwart.
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Geschichtsmesse in Suhl
Auf der Geschichtsmesse 2025, die vom 27. Februar bis 1. März 2025 zum 17. Mal in Suhl stattfand, stellten wir unser Online-Projekt Donskoje1950-1953.de und die Online-Ausstellung vor. Das Projekt wird vom Berliner Beauftragten zur Aufarbeitung der SED-Diktatur gefördert und gemeinsam mit der Facts & Files Digital Services GmbH umgesetzt. Die Geschichtsmesse stand unter der Leitfrage „Was ist Deutschland? Einheit und Vielfalt 35 Jahre nach der deutschen Einheit in Europa“.
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Grenzdokumentationsstätte Lübeck
Am östlichen Rand der Hansestadt Lübeck liegt das ehemalige Fischerdorf Schlutup, in dem sich seit 1945 der einzige innerdeutsche Grenzübergang einer bundesdeutschen Großstadt befand. Die Grenzdokumentationsstätte (GDS) Lübeck, die seit 1999 von einem Verein mit großem ehrenamtlichen Engagement aufgebaut wurde, soll an diese Grenzsituation zur DDR erinnern. Mit Ablauf des Jahres 2024 übergab der Trägerverein seine Sammlung an die Stadt Lübeck, die die GDS in einem mehrstufigen Prozess zu einem Erinnerungs- und Gedenkort weiterentwickeln will. In Vorbereitung dieser Um- und Neugestaltung ist Facts & Files mit der Erfassung der Museumssammlung beauftragt worden. Bis Oktober werden wir die Objekte der Sammlung und des Depots inventarisieren und bewerten, um auf dieser Grundlage eine Neukonzeption der Ausstellung zu ermöglichen.
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Ausstellung zu Lea Grundig in Palästina im Museum Eberswalde
Für die Biografin von Lea Grundig, Kathleen Krenzlin, recherchierten wir in französischen, deutschen und israelischen Archiven nach Personen, mit denen Lea Grundig während ihrer Zeit in Palästina befreundet war. Die Ergebnisse sind in die Ausstellung eingeflossen, die neben Lea Grundigs Arbeiten auch Fotografien von Ellen Auerbach (1906-2004) zeigt, die bis 1936 in Palästina lebte. Nach ihrer Haftstrafe wegen Unterstützung der Kommunisten kam Lea Grundig 1939 nach Tel Aviv, wo sich bereits ihr Vater und ihre Schwester aufhielten, die auch ihre Emigration organisiert und finanziert hatten.
Weitere Informationen finden Sie hier: https://www.museum-eberswalde.de/homepage/aktuelles/331-ellen-auerbach-und-lea-grundig-%E2%80%93-zwei-k%C3%BCnstlerinnen-in-pal%C3%A4stina
Übrigens: Das Werkverzeichnis von Lea Grundig ist jetzt auch online recherchierbar: https://lea.grundig-grafik.de/.
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Erinnerungen an das Kriegsende in Berlin.
Digitalisierung privater Dokumente und Fotos
Wir veranstalten gemeinsam mit der Staatsbibliothek Berlin am 16. Mai 2025 (10.00 bis 18.00 Uhr) in der Staatsbibliothek (Potsdamer Straße 33, Dietrich-Bonhoeffer-Saal (Foyer)) einen Aktionstag zur Digitalisierung und Sammlung von Briefen, Fotos, Tagebüchern oder anderen Objekten aus der Zeit nach dem 8. Mai 1945.
Gesucht wird vorzugsweise Material aus der Berliner Nachkriegszeit bis etwa 1950. Die digitalisierten Dokumente sollen zusammen mit den Informationen zur Geschichte „dahinter“ auf unserer Plattform https://transcribathon.eu/ online dokumentiert und anschließend transkribiert und annotiert werden.
Die Veranstaltung ist Teil der Gedenkwoche zum 80. Jahrestag des Kriegsendes und in Kooperation mit Kulturprojekte Berlin / gefördert vom Land Berlin.
Wer am 16. Mai 2025 keine Gelegenheit hat, in die Potsdamer Straße zu kommen, kann Dokumente und Fotos auch selbst digitalisieren und auf die Projektseite hochladen. Wir arbeiten derzeit daran und werden bis Ende April 2025 weitere Informationen dazu veröffentlichen.
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Wir recherchieren seit vielen Jahren im Auftrag der Familie Hagen nach Vermögenswerten der Familie, die ab 1933 verfolgungsbedingt entzogen wurden.
Unter dem Titel "Der Wunsch [zu verkaufen] entspringt einem allgemeinen Unbehagen. Die Familie Hagen als Kunde von Böhler‘ erschien bereits im Dezember 2024 ein Aufsatz von Beate Schreiber über die Kunstsammlung der Familie und die Rolle der Münchner Kunsthandlung Julius Böhler.
Der Beitrag ist Teil eines Sammelbandes, den das Zentralinstitut für Kunstgeschichte im Anschluss an eine Tagung zur Geschichte der Kunsthandlung Böhler in der NS-Zeit herausgegeben hat und der online als Open Access verfügbar ist.
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:255-dtl-0000009290
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Für Fragen zu Veranstaltungen und Projekten stehen wir gern zur Verfügung.
Mit herzlichen Grüßen aus Berlin
Ihr Team von Facts & Files
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Newsletter #7
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Ladies and gentlemen, dear colleagues,
Thank you very much for your interest in our work. As previously announced, we will continue to inform you about news from our projects on a very irregular basis in 2025.
March is known as "Women's History Month". For this reason, we are kicking off with a Transcribathon, which we have prepared for you together with the Europeana Foundation https://www.europeana.eu/de/stories/join-our-womens-history-month-transcribathon.
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Transcribathon - Women's History Month
With this Transcribathon, Europeana Transcribe aims to shed light on lesser-known stories of women and their contribution to social developments or historical events. Diaries, letters and documents by women from all over Europe, such as the singers Adelina Patti and Ema Destinnová or the scientist Ada Adler, have been selected and can now be transcribed and annotated.
The run has already started on March 8, 2025, but you can of course still take part and maybe even win the competition, which ends on March 31, 2025. Once again, almost all European languages are represented, and this time there are even three prizes to be awarded!
https://europeana.transcribathon.eu/runs/womens-history-run/
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Statistics
After completing the Transcribathons that were launched last year to mark our anniversary (remember, we were 25 again!) and on the research documents of the French scholar Antoine d'Abbadie (in our Europeana Transcribe Campaign) - both of which were among the most difficult in their own way since the Transcribathon was launched - we evaluated participation and success.
In our anniversary Transcribathon, 60 people transcribed, 555 wanted to take part, but probably despaired at the difficulty. The AI driven handwriting recognition system (HTR) also refused to cooperate in view of Christian Gottlob von Voigt's handwriting.
A total of 213 people worked on the d'Abbadie documents and 817 looked at the documents but were probably unable to read them.
Many thanks to everyone who took part! As always at Transcribathon, the documents and transcriptions, along with annotations, remain online.
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Project presentation: "Wording Repair. Digitally Unveiling the History of Reparative Justice in the Words of a Forgotten Diary"
On January 29, 2025, the Stuttgart City Archive honored the lawyer Otto Küster (1907-1989). He was very important in the legislation on compensation of National Socialist injustice in the German state of Baden-Württemberg, and the first compensation agreement between the Federal Republic of Germany and Israel in 1953.
The event took place as part of the Digital Humanities project "Wording Repair" at Utrecht University. We were commissioned by Prof. Lorena De Vita (Utrecht University) as consultants for the AI-supported transcription of the 108 diaries of Otto Küster. https://wording-repair.sites.uu.nl/
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Symposium "Expropriations - the End of the War in 1945" organized by the Federal Foundation for the Study of the Communist Dictatorship in Germany
On February 18, 2025, we took part in the "Conference on Expropriations - End of the War 1945 - Land Reform and Expropriations in the Soviet Occupation Zone: History, Remembrance and Consequences" in Berlin.
To mark the 80th anniversary of the end of the war, the conference focused on expropriations and the associated social upheavals. Current research projects on compensation and injustice contexts, including museum collections, as well as reports from those affected about expropriations that took place and their compensation efforts, some of which are still ongoing today, were discussed. The conference thus covered a wide range of topics from the end of the war to its socio-political relevance for the present day.
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History Fair in Suhl
We presented our online project Donskoje1950-1953.de and the online exhibition at the History Fair 2025, which took place for the 17th time in Suhl from February 27 to March 1, 2025.
Our online project is funded by the Berlin Commissioner for the Study of the SED Dictatorship and implemented together with Facts & Files Digital Services GmbH. The history fair focused on the key question "What is Germany? Unity and diversity 35 years after German unification in Europe".
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Lübeck Border Documentation Center
On the eastern outskirts of the Hanseatic city of Lübeck lies the former fishing village of Schlutup, where the only inner-German border crossing of a major German city has been located since 1945. The Lübeck Border Documentation Center (GDS), which was established in 1999 by a group of volunteers, is intended to commemorate this border situation with the GDR.
At the end of 2024, the association handed over its collection to the city of Lübeck, which intends to develop the GDS into a place of remembrance and commemoration in a multi-stage process. In preparation for this conversion and redesign, we have been commissioned to catalog the museum's collection. By October 2025, we will have inventoried and evaluated the objects in the collection and the depot in order to develop a new concept for the exhibition.
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Memories of the end of the war in Berlin.
Digitization of private documents and photos
Together with the Berlin State Library, we will organize a collection day on 16 May 2025 (10:00 to 18:00) at the State Library (Potsdamer Straße 33, Dietrich Bonhoeffer Hall (foyer)) to digitize and collect letters, photos, diaries and other objects from the period after 8 May 1945.
We are especially looking for material from the Berlin post-war period up to about 1950. The digitized documents, together with information about the story "behind" them, will be documented, transcribedn and annotated online on our platform https://transcribathon.eu/.
The event is part of the commemorative week for the 80th anniversary of the end of the war and in cooperation with Kulturprojekte Berlin / funded by the state of Berlin.
If you cannot make it to Potsdamer Straße on May 16, 2025, you can digitize documents and photos yourself and upload them to the project site. We are currently working on the tutorial of the upload and will publish more information by the end of April 2025.
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Exhibition on Lea Grundig at the Museum Eberswalde
For Lea Grundig's biographer, Kathleen Krenzlin, we researched French, German and Israeli archives for people with whom Lea Grundig was friends during her time in Palestine. The results have been incorporated into the exhibition, which, in addition to Lea Grundig's work, also shows photographs by Ellen Auerbach (1906-2004), who lived in Palestine until 1936.
After her prison sentence for supporting the communists in Nazi Germany, Lea Grundig came to Tel Aviv in 1939, where her father and sister, who had also organized and financed her emigration, were already living.
Further information can be found here: https://www.museum-eberswalde.de/homepage/aktuelles/331-ellen-auerbach-und-lea-grundig-%E2%80%93-zwei-k%C3%BCnstlerinnen-in-pal%C3%A4stina
By the way: Lea Grundig's catalog raisonné can now also be searched online: https://lea.grundig-grafik.de/.
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On behalf of the Hagen family, we have been researching the family's assets for many years, which were confiscated as a result of persecution beginning in 1933.
Under the title "The desire [to sell] arises from a general unease. Die Familie Hagen als Böhler-Kunde', an essay by Beate Schreiber on the family's art collection and the role of the Munich art dealer Julius Böhler was published in December 2024.
The article is part of an anthology published by the Zentralinstitut für Kunstgeschichte following a conference on the history of the Böhler art dealership during the Nazi era and is available online as open access. https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:bvb:255-dtl-0000009290
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If you have any questions about events and projects, please do not hesitate to contact us.
With kind regards from Berlin,
Your Facts & Files Team
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